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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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doppelt so langer Stiel entstand. »Kannst du starr bleiben, wenn ich auf dieser Seite Druck gebe?«
    »Natürlich«, erwiderte der Totenschädel. »Wir Skelette sind stolz auf unsere Starrheit.«
    Esk schob das andere Ende des Schaufelpfahls an die Stelle, wo die Zentaurin eingekeilt war, dann beugte er sich langsam über den Griff und versuchte, ihren Körper mit einem Minimum an Druck freizubekommen. Doch es ging nicht.
    »Ein bisschen weiter links«, schlug der Schädel vor.
    Esk versuchte es ein Stück neben ihren angelegten Flügeln. »Ja, so ist es besser«, meldete der Schädel. »Ich spüre, wie es nachgibt. Noch ein bisschen…«
    Esk verstärkte den Druck. Plötzlich begann Chex zu zappeln, und ihr Oberkörper rutschte ein Stück in die Tiefe. Es funktionierte!
    Nach Marks Anweisungen gab Esk an verschiedenen Stellen Druck, wodurch der Torso jedes Mal ein Stückchen tiefer rutschte. Schließlich glitt Chex vollends in die Tiefe. Sie hatte es geschafft!
    Hinter ihr sprang Esk hinunter. Das Loch mündete in einer Höhle. Im Licht, das von oben durch das Loch einfiel, sah Esk, wie Chex einige Schürfwunden an ihrem Fell befühlte. »Ich, äh, musste ein wenig nachhelfen«, sagte er.
    »Das war auch gut so«, erwiderte sie. »Ich bin nämlich nicht nur beinahe in Panik geraten, sondern auch fast erstickt.« Tatsächlich wirkte sie etwas mitgenommen, doch immerhin hatte sie es überlebt.
    In der Höhle war es zum Glück wärmer. Er entdeckte das matte Leuchten des Pfadfinderpfads; er führte tatsächlich hier entlang. Doch was sollte es mit einem Ungeheuer auf sich haben?
    In diesem Augenblick ertönte von vorn ein ohrenbetäubendes Rollen.
    Tatsächlich, da war wirklich ein Ungeheuer!
    Sie tauschten Blicke aus.
    »Zurück können wir aber nicht«, meinte Chex. »Selbst wenn ich überhaupt noch einmal durch das Loch käme, würde ich es nur ungern tun. Dort erwartet uns nur das zornige Element Luft.«
    »Und eigentlich sollte der Pfad ja auch sicher sein«, unterstützte Esk sie. »Bisher hat er uns zwar öfters Angst eingejagt, aber Schaden genommen haben wir eigentlich nicht.«
    »Bivher nicht«, meinte auch Volney und zuckte missbilligend mit den Barthaaren.
    Sie gingen den Pfad entlang. Es dauerte nicht lange, dann entdeckten sie ein riesiges, in den Höhlenboden eingelassenes Gesicht, dessen Schlund selbst eine Höhle war und dessen Augen aus dampfenden Schächten bestanden.
    Am Kinn blieb Chex stehen. »Das letzte Gesicht war das Antlitz des Elements Luft«, sagte sie, »zumindest so, wie es hier im Kürbis verkörpert ist. Folglich müsste dieses hier die Personifizierung des Elements Erde sein.«
    »Grrrolllll«, brüllte der Schlund, und Schwefeldämpfe stiegen auf, die sie husten ließen.
    Doch der Pfad führte in den Schlund hinein.
    »Lasst uns Mark wieder zusammensetzen, während wir über die Sache nachdenken«, meinte Chex.
    »Das ist nicht nötig«, widersprach der Schädel. »Möglicherweise braucht ihr noch einmal eine Schaufel oder einen Hebel – oder auch eine Waffe. Wartet, bis wir diese Schwierigkeiten hier überwunden haben, sofern es euch nichts ausmacht, mich zu tragen.«
    »Mir macht es nichts aus«, erwiderte Esk. Er begann die Fähigkeiten des Skeletts immer mehr zu schätzen. Mark war wirklich ein sehr vielseitiger Bursche!
    »Wenn wir dievev Gevicht beleidigen, könnte dav viemlich unangenehme Folgen haben«, warnte Volney.
    Plötzlich hatte Esk eine Idee. »Dann lasst uns ihm doch schmeicheln!« sagte er.
    Chex nickte. »Vielleicht wären wir leichter durch das Reich der Luft gekommen, wenn ich nicht die Geduld verloren hätte. Das war höchst unzentaurenhaft von mir.«
    »Habt ihr schon jemals ein stattlicheres Gesicht gesehen?« fragte Esk laut. »Eines mit… äh… irdischeren Zügen?«
    »Nein, ganz sicher nicht«, erwiderte Chex. »Das ist eine äußerst gelungene Skulptur.«
    Der riesige Mund streckte sich zu einem Lächeln. Das Gebrüll verstummte.
    »Gehen wir doch einmal hinein und sehen wir nach, was es dort noch für Wunder geben mag«, schlug Esk vor. »Ich bin sicher, dass es innen noch hübscher ist als außen.«
    »Das ist durchaus möglich«, pflichtete Chex ihm bei. »Allzu oft vergessen wir, wie viel wir dem Element Erde doch schulden. Ohne es besäßen wir nur wenig Substanz.«
    Das Lächeln streckte sich zu einem zufriedenen Grinsen. Eine große Steinzunge trat hervor und formte sich zu einer Rampe.
    Sie schritten diese Rampe hinunter, in den Schlund

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