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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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es tun.« Er hoffte, dass er sich sicherer anhörte, als ihm zumute war. Seine Knie fühlten sich weich an, was um so beunruhigender war, als er im Augenblick überhaupt keine Knie besaß.
    Esk wiederholte seine rituelle Anrufung des Nichts, doch sie bekamen keine Antwort. Darüber berieten sie sich und gelangten zögernd zu dem Schluss, dass es wahrscheinlich sicher sei, durch das Hindernis hindurchzuschwimmen, sofern es möglich war, und dass sie im nächsten Element entsprechende Gestalt annehmen würden. Vielleicht sogar ihre eigene.
    Diesmal hielten sie sich gemeinsam an den Händen (Flossen) fest, alle gleichermaßen nervös, und schwammen auf das Hindernis zu.
    Plötzlich schwebten sie über einer leeren Ebene in der Luft. Das Wasser war verschwunden, doch sie waren noch immer Fische.
    »Ich dachte, ich würde wieder meine eigentliche Gestalt annehmen«, sagte Chex überrascht.
    Während sie sprach, verwandelte sie sich plötzlich in eine Zentaurin, die ohne zu fliegen in der Luft schwebte. »Und dass ich wieder an den Boden gebunden wäre«, fügte sie wiederum verblüfft hinzu. Worauf sie zu Boden stürzte.
    »Warum verwandeln wir anderen uns dann nicht wieder?« fragte Esk.
    So geschah es denn auch. Mark wurde wieder zum Skelett. »Ich glaube, ein fleischlicher Zustand wäre mir auch ganz lieb gewesen«, sagte er betrübt. Worauf er zu einem lebenden Mann wurde, mit Haut und Haaren und nackt.
    »Ich glaube, das ist jetzt eine ganz besondere Situation«, meinte Chex mit zentaurentypischer Untertreibung.
    »Ganz besonders«, stimmte Volney ihr zu und nahm ebenfalls die Gestalt eines Mannes an.
    »Das hier ist wie im Feuerreich«, fuhr Chex fort. »Da konnten wir unsere Gestalt auch verändern, und Volney hat genauso gesprochen wie wir. Nur, dass es hier noch viel stärker ist.«
    »Mir ist auch aufgefallen, dass ich plötzlich viel besser sprechen konnte«, meinte Volney. »Ich habe mich schon immer gefragt, wie es wohl wäre, aufrecht zu gehen, so wie die Menschen es tun.«
    »Oder Fleisch zu haben, wie es die lebenden Leute kennen«, fuhr Mark fort und nahm die Gestalt eines männlichen Zentauren an.
    »Oder männlich zu sein«, sagte Chex und wurde männlich.
    »Äh, wir laufen Gefahr, uns von unserem eigentlichen Ziel ablenken zu lassen«, ermahnte sie Esk.
    Sofort nahm jeder wieder seine ursprüngliche Gestalt an.
    »Ich bin froh, wenn wir endlich den Begrenzungszauber gefunden haben«, warf Chex ein. »An einem solchen Ort wie diesem könnten wir uns auf alle Zeiten ablenken, und das könnte ähnlich gefährlich sein wie das Guckloch, das in den Kürbis führt, ganz zu schweigen davon, in welche Gefahr es das Tal der Wühlmäuse bringen würde.«
    »Das ist nur zu wahr«, bestätigte Volney. »Es gibt eben nicht nur körperliche Gefahren.«
    Sie folgten dem Pfad in eine zunächst kahle Landschaft, doch nach und nach entwickelten sich Bäume und Felder und Sträucher.
    Chex hielt an. »Auch auf die Gefahr einer Ablenkung hin möchte ich doch eine Frage stellen«, sagte sie. »Ist es möglich, dass es hier gar keine Landschaft gibt und wir sie uns nur einbilden? Wenn dem so sein sollte, sind die Dinge nämlich nicht unbedingt das, als was sie uns erscheinen.«
    »Das lässt sich leicht überprüfen«, antwortete Esk. »Konzentrieren wir uns doch alle darauf, dass es keine Landschaft geben soll, und schauen wir, ob sie dann verschwindet.«
    Sie konzentrierten sich, und die Landschaft verschwand tatsächlich.
    »Meine nächste Frage«, sagte Chex schleppend, »lautet: Bilden wir uns auch den Pfad nur ein?«
    Esk pfiff durch die Zähne. »Das sollten wir lieber herausbekommen!«
    Sie konzentrierten sich erneut, doch der Pfad blieb bestehen.
    »Der ist wenigstens echt«, meinte Chex erleichtert. »Wir können uns also jede beliebige Landschaft einbilden, solange wir nur nicht vom Pfad abkommen.«
    Sie schritten weiter, und die Landschaft bildete sich aufs neue aus, diesmal sonderbarer und weniger glaubwürdig.
    Es schien eine Gemeinschaftsanstrengung zu sein, bei der in der Ferne Wühlmäuse und Flügelzentauren umherflogen und Bäume wuchsen wie Knochen mit Totenschädelfrüchten, während Messingmädchen hinter durchsichtigen Metallvorhängen hervorlugten, die ihre bronzefarbenen Beine offenbarten.
    Dann führte der Pfad in eine Schlaufe hinein. Es war völlig eindeutig: Sie gingen mehrmals umher, bis sie sich davon überzeugt hatten, dass er nirgendwohin führte.
    »Ich glaube, wir sind am Ziel«, meinte

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