Helden-Maus
Bündel geworden war, das er in einer Knochenfaust verstecken konnte. »Das Transportproblem hat sich erledigt. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass ich nicht dazu in der Lage sein könnte, es zu bewegen, weil die Dämonen nichts im Kürbis beherrschen können, aber es sieht so aus, als sei ich nicht aus demselben Stoff, aus dem die Dämonen sind.«
»Offensichtlich nicht«, bestätigte Chex. »Ich wusste gar nicht, dass die Dämonen in dieser Hinsicht begrenzt sind.«
»Da Dämonen keine Seele haben, dürfen sie auch nicht mit Dingen umgehen, die in enger Verbindung zu Seelen stehen«, erklärte Mark. »Die meisten Dinge im Kürbis aber stehen in einer solchen Verbindung, weil es das lebendige Gewissen ist, der Wächter der Seele, das die Träume herbeiruft.«
Die leere Landschaft um sie herum war verschwunden.
Nun standen sie dafür in einer großen Höhle, offensichtlich die wirkliche Szenerie für die Illusion, die diesen Aspekt des Kürbis darstellte. Als sie ihren Mittelpunkt zusammengefaltet hatten, war die Illusion verblasst.
»Äh… ja, sieht so aus«, meinte Esk. »Wir können es mitnehmen und auch wieder zurück. Aber nur, wenn wir neben ihm bleiben, um es wieder aufzuheben, und wenn die Zappler dann ausschwärmen, werden wir so durchlöchert werden, dass wir tot sein werden.«
»Ich bin bereits tot«, erinnerte ihn Mark. »Ich bleibe gern neben dem Loch, bis der Zapplerschwarm mit seiner Arbeit fertig ist…«
»Und wir anderen können uns außerhalb aufhalten«, meinte Chex. »Mark, ich glaube, du hast es erst möglich gemacht, dass wir unsere Mission erfolgreich zu Ende führen können!« Sie beugte sich vor und küsste seinen Schädel.
Das Skelett wirkte beunruhigt. »War das eine Entschuldigung?«
»Eine Entschuldigung?« fragte sie.
»Du hast mich entweder geküsst oder deinen Schädel gegen meinen geschlagen, und das bedeutet doch…«
Sie lachte. »Ja, das war eine Entschuldigung dafür, dass ich jemals habe denken können, du wärst nicht mindestens eine ebenso wirkliche Person wie wir anderen!« Sie blickte sich um. »Und nun wollen wir… mal sehen… Volney, du solltest jetzt den Pfadfinderzauber benutzen, damit wir einen Pfad finden, der uns zum Ausgang des Zombiekürbis führt. Du hast den Zauber ja noch nicht benutzt.« Sie holte den Pfadfinderzauber hervor und reichte ihn dem Wühlmäuserich.
»Gern«, sagte Volney.
15
UNGEHEUER
Auf Schloss Roogna wurden sie von drei Frauen willkommen geheißen: von der alten Latia, der reifen Bria und der jungen Ivy. Alle anderen waren damit beschäftigt, die Suche nach dem verschollenen Guten Magier Humfrey fortzusetzen.
Zufällig ging Esk gerade an der Spitze, als sie im Obsthain eintrafen, so dass er auch als erster mit Fragen überschüttet wurde.
»Habt ihr den Begrenzungszauber?« fragte Latia.
»Habe ich dich in Verlegenheit gebracht?« fragte Bria.
»Wie war es im Kürbis?« fragte Ivy.
Esk antwortete ihnen nacheinander. »Wir haben. Ja, das hast du. Es war höchst merkwürdig.«
Dann zeigte Mark seine Hand voll Nichts, womit er Latia ablenkte, während Chex damit begann, Ivy die Reise zu beschreiben, so dass nur noch Bria übrig blieb.
»Dann muss ich mich wohl entschuldigen«, sagte sie begierig. »Was habe ich denn getan?«
»Du hast mich dazu benutzt, um aus dem Kürbis zu kommen und um zu versuchen, wirklich zu werden.«
Sie hatte ihn gerade umarmen wollen, doch nun hielt sie inne.
»Ja, das stimmt. Aber weißt du, meine Mutter Blyght hat es immer bedauert, dass sie deinen Vater, den Oger, nicht besser kennengelernt hat und dass sie auch nicht öfter in diese Welt gekommen ist. Manchmal hat sie davon erzählt, und da merkte ich, wie traurig sie war. Nicht, dass sie in der Messingstadt unglücklich gewesen wäre, aber sie hat einfach nur über das nachgedacht, was hätte sein können. Diese Gedanken habe ich von ihr geerbt. Deshalb bin ich umhergewandert, und deshalb ging ich schließlich auch verloren. Ich habe nach einem Ausweg gesucht, konnte ihn aber nicht finden. Dann bist du gekommen, und da wusste ich sofort, dass du mich nicht nur hinausbringen könntest, sondern dass du auch irgendwie prima bist. Als ich dann erfuhr, dass du der Sohn von Mutters Oger bist, war ich ganz versessen auf dich. Und als ich den Anpassungszauber fand, begriff ich, dass es möglich sein müsste. Ich wusste, dass du nach einem Mädchen aus Fleisch und Blut suchtest und dass du mich nicht mögen würdest, wenn man dich nicht mächtig
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