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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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kommen. Ich habe immer gedacht, dass sie mich mag.«
    »Muss ich jetzt widersprechen?«
    »Etwa nicht? Man benutzt doch niemanden, den man wirklich mag.«
    »Da bin ich mir nicht sicher. Mögen und Teilen – das kann durchaus zusammengehen.«
    »Ich schätze, sie mag es höchstens, wenn ich ihr meine Seelenhälfte gebe.«
    »Aber sie hat doch ein Zuhause im Kürbis. Warum sollte sie sonst hier draußen bleiben wollen?«
    Esk spreizte die Hände. »Ich vermute, es gefällt ihr hier draußen einfach besser. Sie sagt, dass sie gerne Forschungsreisen unternimmt und dass ihre Mutter meinen Vater kannte.«
    »Aber warum sollte es ihr hier besser gefallen, wo es für sie doch so seltsam und fremdartig ist?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich würde jedenfalls nicht gern in ein fremdes Reich gehen und dort den Rest meiner Existenz verbringen, wenn ich dafür keinen guten Grund hätte.«
    »Ich kann beim besten Willen keinen solchen guten Grund bei ihr erkennen.«
    »Wenn ich jemandem begegnete, der in diesem anderen Reich lebt, und bei ihm bleiben wollte, und dies nicht könnte, solange ich nicht dort bliebe, dann würde ich möglicherweise auch alles in die Wege leiten, was erforderlich wäre, um dort zu bleiben.«
    Esk überlegte. »Willst du damit sagen, dass es sich eigentlich umgekehrt verhält? Dass sie mich nicht benutzt, weil sie bleiben will, sondern dass sie bleiben will, weil sie mich mag?«
    »Nun, ich frage mich schon, warum sie keinen anderen Mann um seine Seele gebeten hat. Gewiss hatte sie doch in unserer Abwesenheit Gelegenheit genug dafür, aber Ivy erzählte mir, dass Bria meistens allein geblieben ist und nicht sehr viel gesagt hat. Dass sie nirgendwo Forschungsreisen unternommen hat und niedergeschlagen wirkte, bis du zurückgekehrt bist.«
    Esk schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich würde ihr wirkliches Motiv kennen.«
    »Warum?«
    »Weil es einen Unterschied macht!« sagte er hitzig. »Wenn sie nur geglaubt haben sollte, dass ich eben der nützlichste Idiot mit einer greifbaren Seele war…!«
    »Warum sollte das einen Unterschied machen? Du brauchst ihr doch gar nichts zu geben, was du nicht geben willst.«
    »Was, wenn ich ihr meine Seele gäbe und sie einfach woanders hinginge?«
    »Dann wäre die Auflösung dieser Ungewissheit die Sache möglicherweise wert. Mit Sicherheit würdest du auf diese Weise ihr wahres Motiv erfahren.«
    Verwirrt gab Esk keine Antwort mehr.
    Er war jetzt völlig durcheinander und musste erst einmal nachdenken.
    Endlich gelangten sie an die Kreuzung, die südlich zum Schloss des Guten Magiers und nördlich zum Tal der Wühlmäuse führte. Volney hielt sich nach Norden, und sie folgten ihm.
    Bald wurde der Pfad schmaler und bog nach Osten. Volney schritt unbeirrt voran, doch allmählich begann es zu dämmern. Sie mussten ihr Nachtlager aufschlagen.
    Sie suchten nach Früchten und Wurzeln. Mark und Bria halfen dabei, obwohl keiner von beiden essen musste. Der Anblick des Messingmädchens versetzte Esks Gefühle in Wallung, es war wie eine Brise, die den Schleier seiner Verwirrung hob. Wenn sie nur seine Seele wollte, sie aber nicht bekommen konnte, warum war sie dann nicht einfach woanders hingegangen? Jedenfalls brauchte sie ihnen wohl kaum zu helfen, wenn sie es nicht wollte.
    Weshalb sollte es für ihn einen Unterschied machen, hatte Chex gefragt. Weil Bria ihn geküsst hatte und weil er sich wünschte, dass sie das öfter tat. Vielleicht war er nur ein Narr, aber so empfand er nun einmal.
    Chex hatte ihm genau gesagt, wie er die Wahrheit in Erfahrung bringen konnte.
    Er schritt zu Bria hinüber. »Ich gebe dir die Hälfte meiner Seele«, sagte er.
    »Wie, um mich loszuwerden?« fauchte sie. »Ich will sie gar nicht haben!«
    »Warum hast du mich dann vorhin darum gebeten?«
    »Ich…« Dann wandte sie sich ab. »Ach, ist doch egal.«
    Mit diesem Problem hatte er nicht gerechnet. »Nein, ich will es wirklich wissen.«
    »Weil ich dumm war«, sagte sie. »Ich dachte…« Doch wieder brach sie ab.
    Langsam begann Esk die Antwort zu ahnen. »Weil du geglaubt hast, dass wir vielleicht… dass wir vielleicht zusammenleben könnten?«
    »Ich hätte es besser wissen müssen! Ich bin ja nur ein Messingmensch aus dem Kürbis! Ich bin ja nicht einmal lebendig! Warum sollte irgend jemand wollen…« Sie fuhr sich mit einem Zipfel ihres Rocks an die Augen.
    »Irgend jemand tut es vielleicht.«
    »Na klar«, meinte sie ätzend. »Wer denn?«
    »Nur ein anderer Narr«,

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