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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zeit, um sich als hinreichend taugliches Publikum zu beweisen, das es verdient hat, angehört zu werden. Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht.«
    »Bestimmt nicht«, versprach Esk. »Sagen Sie mir nur, wo ich meine Arbeit beginnen soll…«
    »Als erstes müssen Sie sich mal waschen. Haben Sie etwa geglaubt, dass Sie sich in diesem Zustand als Zuschauer betätigen könnten?« Der Magistrat rümpfte die Nase. Dann schnippte er mit den Fingern, und ein Mädchen erschien.
    Esk erkannte sie wieder. Es war Doris von der Leiter.
    »Bringen Sie diese Person in ein Gästezimmer und reinigen und kleiden Sie sie angemessen«, befahl der Magistrat.
    »Jawohl, Herr«, erwiderte das Mädchen unterwürfig. Sie wandte sich an Esk. »Wenn Sie mir bitte folgen würden, Person.«
    »Sein Name ist Esk«, warf der Magistrat ein. »Er wird ein Probepublikum abgeben, aber nur für zwei Tage.«
    »Jawohl, mein Herr«, wiederholte Doris. »Bitte folgen Sie mir, Desk.«
    »Esk!« brüllte der Magistrat. »Müsst Ihr Diener eigentlich alles verkehrt machen?«
    »Ja, mein Herr«, erwiderte Doris.
    Esk folgte ihr fasziniert. Doris kannte seinen Namen; warum tat sie so, als kenne sie ihn nicht?
    Kaum waren sie draußen im Gang, als er die Antwort darauf bekam. »Ich habe mit dem Mädchen, das Dienst hatte, getauscht«, vertraute Doris ihm an. »Wenn der Magistrat das gemerkt hätte, hätte er mich auspeitschen lassen.«
    »Aber warum? Sie haben doch schon den ganzen Tag Schuhe geerntet.«
    »Ich finde, Sie sind süß. Ich dachte mir, wenn ich Ihnen meine Beine zeige, mögen Sie mich vielleicht. Und jetzt darf ich Sie sogar waschen. Das wird ein Spaß!«
    »Sie… auf der Leiter… mit Absicht?« fragte er und musste unwillkürlich stottern.
    »War ich nicht ungezogen?« Sie kicherte. »Ich wusste, dass Sie hinsehen würden.«
    Nun begriff er endlich. »Sie werden mich waschen?«
    »Das gehört zu unserem Dienst. Wir bleiben so lange Dienstmädchen, bis unsere Lehrzeit vorbei ist. Dann können jene, die talentiert genug sind, probeweise die ersten Rollen übernehmen, es sei denn, es gelingt uns, jemanden von höherem Stand zu heiraten. Von welchem Stand sind Sie denn?«
    Nun wurde die Sache klar. Sie suchte nach einer Möglichkeit, sich zu verbessern. Ihr Interesse war wenig mehr als ein Schauspiel, sie wollte nur die Gunst der Stunde nutzen. Das, was er von ihren Beinen zu sehen bekommen hatte, hatte ihn zwar fasziniert, doch ihr Motiv erschien ihm weniger anziehend. »Ich bin von sehr niedrigem Stand«, meinte er. »Ich bin ein Mischling.«
    Entsetzt gaffte sie ihn an. »Was für ein schmutziges Wort!«
    »Ja. Deshalb wollen Sie jetzt auch nichts mehr mit mir zu tun haben.«
    »Das stimmt! Sie können sich allein waschen!« Sie zeigte auf eine offene Tür.
    »Danke«, sagte Esk und betrat den Raum. Er war zwar davon überzeugt, dass er getan hatte, was am besten war, irgendwie war er aber auch enttäuscht. Ihre Beine waren immerhin recht beeindruckend gewesen.
    Durch Ausprobieren gelang es ihm schließlich auch, die Reinigungsanlage zu bedienen. Es war eine Art Miniaturwasserfall, der einsetzte, sobald er an einem Griff drehte, und der sofort aufhörte, wenn er den Griff wieder zurückdrehte. Eine neuartige Form der Magie!
    Als er aus dem Wasserfallraum trat, fand er neue Kleidung an der Stelle vor, wo er seine alte abgelegt hatte.
    Seine anderen Habseligkeiten waren säuberlich daneben ausgelegt; so hatte er weder seine beiden verbliebenen Reisepillen verloren noch sein Taschenmesser, wie er erleichtert feststellte.
    Er zog die neue Kleidung an, offensichtlich erwartete man von Probezuschauern dergleichen. Es war eine hellblaue Hose und ein dazu passendes Hemd mit langen Ärmeln. Beides passte gut. Offensichtlich verstanden die Fluchungeheuer etwas davon, wie man einen Gast oder ein Publikum bewirtete.
    Er verließ das Zimmer und blickte sich um. Sofort erschien ein Mädchen, allerdings nicht Doris, sondern vermutlich die eigentlich Diensthabende. Sie war nicht ganz so hübsch und zum Flirten aufgelegt, was vielleicht auch besser war; denn er wollte ja auch nicht vergessen, weshalb er hierher gekommen war. Er wollte den Wühlmäusen ja helfen, soweit er nur konnte.
    »Jetzt müssen Sie essen«, teilte das Mädchen ihm mit.
    Sie führte ihn in eine Nische, wo man eine ordentliche Mahlzeit aus Obst und Kuchen serviert hatte. Esk aß und hielt sich an die örtlichen Sitten, ohne sich jedoch dabei gänzlich wohl zu fühlen. Dann wischte ihm das Mädchen

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