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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
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wie. Und dass es unter ihnen auch Elemente gab, die der Meinung waren, es sei endlich an der Zeit, die arroganten Wühlmäuse auf kleinere Tunnel zurechtzustutzen. Zwar war er die Diskretion selbst, doch war es offensichtlich, dass es erhebliche, historisch gewachsene Ressentiments gegen die Wühlmäuse unter jenen Arten gab, die ihnen einst die besseren Weidegründe hatten abtreten müssen. Diese Geschichte war noch immer nicht vergessen. Daher hätten die Grabbler ihm wahrscheinlich selbst dann nicht geholfen, wenn sie dazu in der Lage gewesen wären. Volney konnte es ihnen eigentlich nicht verübeln.
    Doch meinten die Grabbler, dass sie ihm gern einen Stein mitgeben würden, der ihn zum nächsten Zappler führen konnte, zufälligerweise ein weibliches Exemplar auf der Suche nach einem Paarungspartner. Volney lehnte ab; mit Zapplern wollten die Wühlmäuse nichts zu tun haben! Doch sie drängten ihn, den Stein dennoch anzunehmen, für den Fall, dass er es sich noch anders überlegen sollte. Also nahm Volney, der nicht unhöflich sein wollte, den Stein entgegen und verstaute ihn in seinem Reisebeutel.
    Dann bohrte er sich schweren Herzens ob seines Versagens, Hilfe herbeizuholen, wieder an die Oberfläche.
    Er durchstieß die Oberfläche in einiger Entfernung von seinem Ausgangspunkt, inmitten des Urwalds, und wechselte zu seinem Oberflächenanzug und den entsprechenden Augen über. Da er einen guten Orientierungssinn besaß, wusste er, wo sich Schloss Roogna befand. Eigentlich genoss er es nicht besonders, auf der Erdoberfläche entlang zu traben, aber so kam er eindeutig schneller voran, und sehr viel Zeit blieb ihm nicht mehr übrig; sein Ausflug hatte ihn fast die ganze Woche gekostet.
    Pünktlich traf er am vereinbarten Ort im Obsthain ein. Chex war bereits da, ebenso die kleine Ivy, die sich offenbar immer gern in der Nähe aufhielt, wenn etwas los war. »Da ist ja Volney!« rief Ivy froh und lief auf ihn zu, um ihm einen Kuss zu geben. Er wusste selbst nicht so recht, wie es ihr gelungen war, aber sie schaffte es.
    »Wo ivt Evk?« fragte er.
    Chex spreizte die Hände. »Keine Spur von ihm«, erwiderte sie. »Aber ich bin sicher, dass er unterwegs ist.«
    Sie erzählten einander von ihren Erlebnissen. Volney erfuhr zu seinem Erstaunen, dass sie sogar mit ihrem Körper in den Hypnokürbis eingetreten war. »Dav hätte ich nicht für möglich gehalten«, bemerkte er.
    »Aber klaro«, widersprach Ivy. »Ich habe es doch auch getan! Ich hatte mal einen Nachtmahrschuh, mit dem ich hineinkam, und dann bin ich im Schloss des Guten Magiers herausgekommen, habe ihn aber verloren.«
    »Den Magier verloren?« fragte Volney verblüfft.
    »Den Schuh, Dummkopf! Wirklich schade, denn im Kürbis ist es recht interessant, wenn man so klebriges Zeug wie den Lebertransee und das Insektenhaus mag. Da ist auch ein Bonbongarten…«
    »Der sollte für dich ja nun wirklich kein Schrecken sein!« warf Chex ein.
    »War er aber, denn ich glaube, wenn ich etwas davon gegessen hätte, wäre ich wahrscheinlich für immer da drin geblieben, deshalb musste ich dran vorbeigehen, und das war wirklich das Schrecklichste, was ich je tun musste!«
    Chex lächelte verständnisvoll. »Der Kürbis ist nun einmal die Heimat aller bösen Träume«, erinnerte sie Ivy.
    »Aber klaro.« Und dann, als Chex etwas sagen wollte: »Ja!«
    Die Zeit verstrich, doch Esk kehrte nicht zurück. Inzwischen war der verabredete Zeitpunkt verstrichen, und sie begannen sich Sorgen zu machen. »Wenn irgend etwas passiert sein sollte… Aber das ist ja unmöglich!« sagte Chex nervös.
    »Ja«, erwiderte Volney ebenso nervös.
    »Vielleicht könnten wir ihm entgegengehen, wenn er sich ein bisschen verspätet hat.«
    »Wohin denn?« Denn Esk hätte jede beliebige Route zum Ogersee und zurück einschlagen können; sie hatten praktisch nicht die leiseste Möglichkeit, ihn abzufangen.
    Plötzlich kam eine alte Frau auf sie zugewankt. »Ah, eine geflügelte Zentaurin und ein ausgestorbener Wühlmäuserich!« rief sie. »Ihr müsst Esks Freunde sein!«
    »Das sind wir!« riefen alle drei im Chor.
    »Ich bin Latia von den Fluchungeheuern. Ich habe ihn verflucht, ohne es zu wollen, und jetzt ist er verschollen. Ich habe überall nachgesehen, konnte ihn aber nicht finden, deshalb bin ich schließlich hierher gekommen in der Hoffnung, dass ihr wisst, wie wir ihn ausfindig machen können.«
    Volney sah Chex an. Esk – verschollen?
    »Im Lager gibt es einen Findezauber!« rief Ivy.

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