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Heldenklingen

Heldenklingen

Titel: Heldenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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überlegte er, ihn einfach nur im Vorbeigehen in den Graben zu stoßen. Aber ich habe andere Dinge zu tun.
    »Ich danke Ihnen, Oberst Gorst. Und ich wollte Ihnen unbedingt noch sagen, wie sehr ich Ihre …«
    Gorst machte sich nicht einmal die Mühe, sich zu entschuldigen. Stattdessen drängte er sich wie ein Pflug durch die Erde durch die Gruppe Offiziere, von denen die meisten noch kürzlich zu Marschall Kroys Stab gehört hatten, und kümmerte sich nicht weiter darum, dass sie hinter ihm missbilligende Geräusche machten, bevor sie ärgerlich wieder zusammenrückten. Verpisst euch doch alle, ihr Armleuchter. Ich bin frei! Frei! Er sprang hoch und stieß mit der Faust in die Luft.
    Selbst die Verwundeten nahe der verkohlten Tore von Osrung machten einen glücklichen Eindruck, als er an ihnen vorüberging, ihnen mit der Faust auf die Schultern tippte und den Männern mit banalen Sprüchen Mut zusprach. Teilt meine Freude, ihr Verkrüppelten und Sterbenden! Ich habe genug davon für euch alle!
    Und da stand sie unter den Verwundeten und teilte Wasser aus. Wie die Gnadengöttin höchstpersönlich. Oh, lindere meinen Schmerz. Jetzt hatte er keine Angst mehr. Er wusste, was zu tun war.
    »Finree!«, rief er, dann räusperte er sich und versuchte es noch einmal, etwas tiefer. »Finree.«
    »Bremer! Sie sehen … glücklich aus.« Sie hob fragend eine Augenbraue, als ob ein Lächeln auf seinem Gesicht so ungewöhnlich war wie bei einem Pferd, einem Stein oder einer Leiche. Aber gewöhne dich besser gleich an dieses Lächeln, denn es wird jetzt oft zu sehen sein!
    »Ich bin sehr, sehr glücklich. Ich wollte nur sagen …« Dass ich dich liebe. »Ich wollte mich nur verabschieden. Heute Abend reise ich ab. Ich kehre zurück nach Adua.«
    »Tatsächlich? Ich auch.« Sein Herz machte einen Sprung. »Nun, sobald mein Mann wieder so weit genesen ist, dass er reisen kann.« Und schlug wieder hart auf dem Boden der Tatsachen auf. »Aber sie sagen, dass das nicht lange dauern wird.« Diese Aussicht schien sie fürchterlich fröhlich zu stimmen.
    »Gut. Gut.« Soll er doch verrotten, der Dreckskerl. Gorst merkte, dass er die Fäuste ballte, und zwang sie, sich zu lockern. Nein, nein, vergiss ihn. Er ist ein Nichts. Ich bin der Sieger, und das hier ist mein großer Augenblick. »Ich habe heute Morgen einen Brief von Seiner Majestät erhalten.«
    »Tatsächlich? Wir auch!«, platzte sie heraus, packte ihn am Arm und strahlte ihn an. Wieder machte sein Herz einen Sprung, als sei ihre Berührung wie eine zweite königliche Nachricht. »Hal bekommt seinen Sitz im Offenen Rat zurück.« Sie sah sich hastig um, dann flüsterte sie ihm rau ins Ohr: »Sie machen ihn zum Lord Statthalter von Angland!«
    Es entstand eine lange, unbehagliche Pause, während Gorst diese Nachricht in sich aufnahm. Wie ein Schwamm, der eine Pissepfütze aufsaugt. »Lord … Statthalter?« Es war, als hätte sich eine Wolke vor die Sonne geschoben. Sie schien nicht mehr länger so warm auf sein Gesicht wie noch kurz zuvor.
    »Ich weiß! Da wird es natürlich eine große Parade geben!«
    »Eine Parade.« Von Wichsern. Eine kühle Brise kam auf und zupfte an seinem losen Hemd. »Die hat er verdient.« Er hat eine gesprengte Brücke zu verantworten, und da bekommt er eine Parade? »Sie haben es verdient.« Wo ist meine verdammte Parade?
    »Und Ihr Brief?«
    Mein Brief? Mein lächerliches, peinliches Schreiben? »Oh … der König nimmt mich wieder in Amt und Würden auf. Ich bekomme meine Stelle als Oberster Leibwächter zurück.« Aus irgendeinem Grund fühlte er nun nicht mehr dieselbe Begeisterung wie noch kurz zuvor, als er den Brief geöffnet hatte. Nicht Lord Statthalter, o nein! Nichts so Großes wie ein Lord Statthalter. Sondern der Oberste Händchenhalter Seiner Majestät. Der Oberste Schwanzlecker des Königs. Ich bitte Sie, Euer Majestät, wischen Sie sich nicht selbst den Arsch ab, das mache ich schon!
    »Das ist eine wunderbare Nachricht.« Finree lächelte, als habe sich alles so gefügt, wie es sein sollte. »Der Krieg birgt jede Menge Möglichkeiten, so schrecklich er auch sein mag.«
    Es ist eine langweilige Nachricht. Mein Triumph ist mir verdorben. Meine Girlanden verwelken. »Ich dachte …« Sein Gesicht zuckte. Es gelang ihm nicht, sein Lächeln weiter aufrecht zu halten. »Mein Erfolg erscheint recht klein im Vergleich.«
    »Klein? Aber nicht doch, ich wollte selbstverständlich nicht sagen …«
    »Ich werde nie etwas von Wert besitzen,

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