Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Wahl hätten: Sie könnten hier an einem sicheren Ort sein oder auf der Brücke eines der Schiffe um Ihr Leben kämpfen.«
»Dort. Dort draußen«, sagte er ohne zu zögern. »Sie?«
»Absolut.«
»Und doch sind wir hier. Sitzen als Zeugen auf der Erde fest, unfähig, uns die Hände schmutzig zu machen. Hier sind wir, zwei Admirals, und dürfen über unser eigenes Schicksal nicht entscheiden.«
»Niemand kann je über sein eigenes Schicksal entscheiden. Deshalb heißt es schließlich ‚Schicksal‘.«
»Wenn ich das glauben würde, Admiral, dann wäre alles, was wir hier tun, sinnlos.«
Nechayev sah Schiff um Schiff der überwältigenden Macht des nahenden Kubus zum Opfer fallen. »Das mag sehr wohl der Fall sein, Edward.« Sie zögerte und sagte dann: »Wir werden ein Wunder brauchen, um das hier zu überleben.«
»Die Enterprise sollte bald hier sein«, sagte Jellico. »Picard hat uns noch nie enttäuscht.«
»Noch nie enttäuscht? Das alles ist Picards Schuld«, knurrte Nechayev.
Diese Worte überraschten Jellico. »Tatsächlich?«
»Absolut. Er hatte vor einigen Jahren die Möglichkeit, die Borg loszuwerden, direkt in seiner Hand. Seine Leute hatten ein Computervirus entwickelt, das sie in eine Borg-Drohne hätten einspeisen können, die sie gefangen genommen hatten. Sie hätten die Drohne als Träger verwenden können, um die Borg zu infizieren. Die gesamte Rasse wäre ausgelöscht worden.«
»Ich erinnere mich daran«, sagte Jellico langsam. »Und wenn ich mich recht entsinne, war seine Begründung, dass er einen Genozid nicht gutheißen könne. Dass, wenn wir einfach eine ganze Rasse vernichtet hätten, uns nichts von den Borg unterscheiden würde.«
»Wir wären am Leben, und sie wären tot«, sagte Nechayev. »Das ist in meinen Augen genug Unterschied. Ich wäre lieber auf der Habenseite der Abrechnung. Sie nicht?«
»Wohl wahr.«
Flottenkommandant Galloway näherte sich ihnen mit offensichtlicher Besorgnis. »Zwei Minuten bis zum äußeren Rand. Unseren Projektionen nach befindet sich Pluto genau im Anflugvektor des Kubus. Wir haben veranlasst, dass sich die Überreste der Flotte im Orbit des Neptun sammeln, um eine Verteidigungslinie zu bilden.«
»Geschätzte Ankunftszeit bis zur Erde?«
»Bei seiner gegenwärtigen Geschwindigkeit und wenn die Flotte ihn nicht zu stoppen vermag? Siebenunddreißig Minuten.«
Als sich Galloway zurück zum Befehlsstand begab, tauschten Nechayev und Jellico beunruhigte Blicke aus. »Wie sieht es mit der Evakuierung der außen liegenden Welten aus?«
»Beinahe abgeschlossen.«
»Zumindest ein paar unserer Rasse werden überleben«, sagte Nechayev.
Die Worte jagten ihnen beiden einen Schauer über den Rücken. Es war, als würde Nechayev stillschweigend eingestehen, dass ihre Verteidigungsmaßnamen nutzlos sein würden. Jellico enthielt sich eines Kommentars.
»Wenigstens befindet sich nichts auf Pluto, das sie assimilieren können«, sagte Nechayev nach einem Moment. »Der einzige Planet im ganzen System, auf dem sich nicht irgendwelche verrückten Kolonisten niedergelassen haben, um eine Hölle in ein Paradies zu verwandeln.«
Jellico blickte überrascht auf. »Planet? Sie meinen Zwergplanet.«
»Nein. Planet. Sie haben es wieder geändert.«
Jellico stöhnte. »Nicht schon wieder. Das wäre dann das, wie viel, zehnte Mal in den letzten drei Jahrhunderten? Können die sich nicht irgendwann einmal entscheiden?«
»Ich nehme an, das könnten sie, wenn ‚sie‘ sich nicht ständig verändern würden.«
»Bei Gott, Alynna«, sagte Jellico unvermittelt. »Wir unterhalten uns hier über Trivialitäten, während gleichzeitig unsere Leute zu Tausenden in den Tod gehen.«
»Was denken Sie, dass wir tun sollten, Edward?«
Jellico dachte darüber nach und gab dann zu: »Ich habe keine Ahnung.«
»Willkommen in dem Club, in dem niemand Mitglied sein möchte.«
Sie verstummten und gingen stattdessen zum Befehlsstand hinüber, wo Galloway und andere damit beschäftigt waren, der Flotte Befehle zu erteilen. Ein Annäherungshologramm zeigte den Borg-Kubus, der sich immer weiter Pluto näherte, der dunkel und eisig dort draußen in der Weite des Alls hing.
»Er wird ihn umfliegen«, sagte Nechayev, während sie beobachtete, wie der Kubus auf den Planeten zu flog. »Es gibt keinen Grund für ihn, anders zu handeln. Es ist eine Kugel aus Eis und Fels.«
»Es sieht aber nicht so aus, als würde er ihn umfliegen«, sagte Jellico.
»Borg-Kubus auf Kollisionskurs
Weitere Kostenlose Bücher