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Heldenwinter

Heldenwinter

Titel: Heldenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Wolf
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sind«, sagte Dalarr, ohne von seinen Füßen aufzusehen. »Und nein, Soli Notur sind nicht wie der Tand, den du mit dir herumschleppst. Sie sind selten. Aber wir haben ja genug davon.«
    »Moment!« Wikowar hob einen Finger. »Moment. Wieso genug? Wir sind zu dritt, aber ich sehe nur zwei Paar.«
    »Ich meine damit auch nur mich und den Jungen, und nicht dich.«
    »Meister …«, sagte Namakan gedehnt. »Aber du hast doch gesagt, es wäre meine Entscheidung, ob er uns begleitet oder nicht.«
    »Richtig, richtig.« Wikowar nickte aufgeregt. »Und da war noch mehr. Du hast gesagt, du würdest mir den neuen … Verzeihung, den anderen Weg über die Narbe zeigen.«
    Dalarr richtete sich auf, ein breites Grinsen im Gesicht. »Worüber beschwerst du dich dann? Du hast uns begleiten dürfen, und ich habe dir den Weg über die Narbe gezeigt. Da ist er.« Er deutete auf das Netz. »Ob du diesen Weg gehen kannst oder nicht … schert mich nicht.«
    »Du … du …« Wikowars Züge nahmen einen sonderbaren Ausdruck an. Sein Unterkiefer klappte auf und zu wie ein Fensterladen, der im Wind klappert, während er die Augen so fest zusammenkniff, als wollte er Dalarr jeden Augenblick an die Gurgel gehen. Dazu müsste er aber auf seinen Bauchladen steigen. »Du hast mich übers Ohr gehauen. Du hast die ganze Zeit gewusst, dass man diese Soli-Dinger braucht, um auf die andere Seite zu kommen.«
    »Du hast mich nie gefragt, ob man Soli Notur dafür braucht oder nicht«, sagte Dalarr und machte zwei kleine Probeschritte mit den Kufen unter den Füßen.
    »Nie gefragt? Nie gefragt?« Eine pochende Ader erschien auf der Stirn des Händlers. »Das ist doch wohl die Höhe. Und wenn man ein Schwein, das Gold kackt, bräuchte, um da rüberzukommen, hätte ich da auch vorher danach fragen sollen? Oder eine Flöte ohne Löcher? Oder eine Hose mit kariertem Latz? Hätte ich da auch vorher danach fragen sollen? Hm? Hm?«
    »Auch in diesen Fällen hätte es zumindest nicht geschadet.« Dalarr hob sein Paar Stielhaken auf und schaute Namakan an. »Fertig?«
    »Meister, das können wir nicht machen.« Er schüttelte den Kopf. »Wir können ihn doch nicht einfach hier sitzen lassen.«
    »Er ist nicht festgewachsen, oder?« Dalarr winkte ab. »Er weiß, wie er nach Hause kommt. Immer an der Narbe entlang.«
    »Ich werde allen erzählen, was für ein Betrüger du bist«, zeterte Wikowar.
    »Meister, bitte …«
    Dalarr seufzte. »Nenn mir einen guten Grund, warum ich mir Gedanken darüber machen sollte, wie dieser Schreihals durchs Netz kommt. Zieh deinen Umhang aus und roll ihn zusammen. So ungeschickt, wie du dich sonst immer anstellst, bleibst du nur damit an einem der Fäden hängen, und dann muss ich dich da auf halber Strecke irgendwie rausschneiden.«
    Namakan gehorchte, aber er gab sich noch nicht geschlagen. »Du willst einen Grund hören? Was ist damit, dass du mir beigebracht hast, dass ein Mann sein Wort halten muss, wenn er es erst einmal gegeben hat?«
    »Wohl wahr, wohl wahr«, pflichtete ihm der Händler bei. »Vertrauen ist die fruchtbare Erde, aus der jeder Baum einer Gemeinschaft wächst.«
    »Aber das tue ich doch. Wort halten. Deshalb regt sich unser dicker Freund hier auch so auf.« Dalarr zuckte mit den Schultern. »Er hat von mir genau das bekommen, was ich ihm versprochen habe.«
    »Aber doch nur dem Laut der Worte nach und nicht ihrem Sinn. Und ich weiß, was du jetzt sagen willst. Jetzt willst du sagen, dass es nicht deine Pflicht ist, dich zu vergewissern, ob du richtig verstanden worden bist, sondern die desjenigen, der deine Worte hört. Eine Frage zu wenig ist ein Ärgernis zu viel. Der schlaue Schüler fragt, der Dumme nickt.« Den Satz habe ich selbst schon oft genug von dir hören müssen, nicht wahr? »Das kann schon stimmen. Doch weißt du, was es wäre, wenn wir ihn hier zurücklassen? Grausam wäre das. Und ein Verstoß gegen deine eigenen Regeln.«
    Dalarr horchte auf. »Ach ja?«
    »Ja.« Namakan schaute seinem Meister hoch ins Gesicht und holte tief Luft. »Versprich niemandem eine Leistung, die du nicht erbringen willst, und nähre in niemandem eine Hoffnung, die du nicht erfüllen kannst.«
    Zwei, drei Wimpernschläge lang schwieg Dalarr und musterte Namakan, als würde er abwägen, ob er die anstehende Ohrfeige mit der Handfläche oder dem Handrücken austeilen sollte. Dann wurde sein Blick weicher. »Das hätte ich dir nicht so oft sagen sollen, was?«
    »Vielleicht nicht«, flüsterte Namakan.
    »Hör

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