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Heldenzorn: Roman (German Edition)

Heldenzorn: Roman (German Edition)

Titel: Heldenzorn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Wolf
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Kalvakorum ist und noch nie mit den Numates oder den Bewohnern des Palasts in Kontakt stand. Eine Person, die damit gewiss nicht in eine laufende Intrige verwickelt ist.«
    »Du kannst deinen eigenen Leuten nicht mehr trauen«, befand Teriasch. Er grinste unverschämt. »Ist das der Grund, warum du dich verkleiden musstest, als du gestern in die Stadt gegangen bist?«
    Nun war es an der Tochter des Dominex zu schweigen.
    Ich habe sie erwischt! »Aber was hast du in diesem Viertel getrieben?«
    »Es gibt dort Einrichtungen, die von Letzten Seufzern besucht werden«, knurrte Carda. »Rauchhäuser, Bordelle, Theater für frivole Stücke. Ihre Hoheit hatte die Hoffnung, dort einen Menschen zu finden, der vielleicht etwas darüber gehört haben könnte, wer einen Auftrag angenommen hat, eine Tochter des Dominex zu töten.«
    »Gut.« Teriasch nickte. »Aber warum ich? Du kannst jeden Sklaven kaufen, den du haben willst. Warum musste es ausgerechnet ich sein?«
    Nesca sah ihn lange und durchdringend an. »Weil ich eine Ahnung hatte, was du bist, seit ich dich in der Arena gesehen habe.«
    »Was? Ein Häuptling?«, spottete Teriasch.
    Sehr zu seinem Ärger ließ sie sich nicht reizen. »Seit du die Feles gebändigt hast. Und als wir uns gestern wiedergesehen haben, da habe ich es gespürt.«
    »Was?«
    »Dass du eine Pegi Nata bist.«
    Das Wort, das Teriasch das letzte Mal vor langer Zeit aus Pukemasus Mund gehört hatte, verursachte ihm ein ungutes Gefühl, als es nun von Nesca ausgesprochen wurde. Sie sieht nur ein Werkzeug in mir, eine Waffe, die sie gegen ihre Feinde verwenden will.
    »Du bist eine Feuerseele, Teriasch von den Schwarzen Pfeilen«, sagte Nesca mit Nachdruck. »Ich weiß sehr wohl, was du mit der Echse getan hast. Das Feuer in dir hat mit dem Funken in ihr gesprochen. Du bist zaubermächtig. Es wäre töricht von mir, einen anderen Sklaven als dich zu mir zu holen.«
    Die Bestätigung seines Verdachts verbitterte Teriasch, ohne dass er wusste, weshalb. Was schert es mich, als was sie mich sieht? Dann bin ich eben ihr Werkzeug. Na und? »Du hast auch Rukabo zu dir geholt, oder?«
    »Ja.« Eine kleine Falte zeigte sich auf ihrer Stirn, und sie legte den Kopf schief. »Ich dachte, das würde dir gefallen. Er ist doch dein Freund, und du schuldest ihm dein Leben. Er hat Demeto Karis durch eine List besiegt, nicht du. Ohne ihn wärst du in der Arena gestorben.«
    »Noch dazu gehört es sich nicht, Ross und Reiter auseinanderzureißen«, merkte Carda mit einem schiefen Lächeln an. »Du hast dich bestimmt schon an ihn gewöhnt.«
    Teriasch setzte sich doch noch neben Nesca auf die Bank, weil er sie aus nächster Nähe betrachten wollte, ehe er weitersprach. »Du sagst also, du willst meine Hilfe, weil ich Dinge kann, die sonst niemand kann. Du sagst, du bräuchtest mich, um Unheil von dir abzuwenden. Warum hättest du mir all das nicht erzählen können, nachdem ich wieder frei gewesen wäre?«
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, als wäre es ihr nun doch irgendwie unangenehm, wie dicht sie beieinandersaßen. »Hättest du mir denn dann geholfen?«, fragte sie leise.
    Teriasch horchte in sich hinein. Hätte ich das? Nein, hätte ich nicht. Ihr Vater ist der Dominex, und der Pollox, der den fliegenden Tod auf die Steppe gebracht hat, ist wie ein Onkel zu ihr. Nein, ich hätte wahrscheinlich eher das getan, was Rukabo befürchtet hat. Ich hätte versucht, zurück zu meiner Sippe zu kommen. Vielleicht hätte ich sie sogar ausgelacht, wenn sie mir alles erzählt hätte, und ich hätte ihr gesagt, dass ihr das alles recht geschieht, weil sie die Tochter eines Monstrums ist, das sich von einem anderen Monstrum freiwillig hat versklaven lassen. Oder? Oder etwa nicht? Seine Enttäuschung über die Freiheit, die ihm vorenthalten worden war, klang zum ersten Mal so weit ab, dass er sich an ein Angebot erinnerte, das ihm jemand im Traum unterbreitet hatte. »Ich verlange, dass du mich behandelst wie einen freien Menschen. Dass du mir, nachdem ich dir geholfen habe, die Freiheit schenkst. Und ich will, dass wir noch eine Abmachung treffen.«
    »Hoheit …« Carda kniff die Augen zusammen. »Euer Spielzeug vergisst seinen Platz.«
    »Was für eine Abmachung sollte das sein?«, fragte Nesca.
    Carda stöhnte auf.
    »Wenn ich dir helfe, herauszufinden, wer dich töten will, dann will ich als Gegenleistung zu dem Behemoth, der im Turm des Windes gefangen ist.« Mühsam unterdrückte er das Verlangen, nach ihrer Hand zu

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