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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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wäre ganz in der Nähe … und hätte keine Besatzung oder fast keine Besatzung an Bord. Wir haben ein recht gutes Modell ihrer Kontrollsysteme gewonnen, indem wir die kommerziellen Modelle heranzogen, aus denen heraus sie entwickelt wurden, aber auch durch Informationen aus Schrott.
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    Es würde nicht lange dauern, unsere erfahrenen
    Kriegsschiffbesatzungen daran auszubilden – oder, was das angeht, unsere eigene Scannerausrüstung zu übernehmen.«
    »Wo genau planen Sie, in der Nähe ein Schiff der Bluthorde ohne Besatzung zu finden?«, fragte Hakin mit beträchtlichem Sarkasmus. Die Frage hing einen Augenblick lang im Raum, während alle darüber nachdachten, und dann flackerte dieselbe Idee auf mehreren Gesichtern auf. Hakins Miene wurde
    grimmig. »Nein, absolut nicht! Ich habe nicht vor, noch mehr Truppen der Bluthorde an Bord zu lassen, nur damit wir
    Gelegenheit finden, eines ihrer Schiffe zu kapern.«
    »Wahrscheinlich würden sie gern eine unserer Reparaturbuchten benutzen«, sagte Dossignal langsam. »In einer davon steckt die Wraith… Das wissen sie. Die andere ist leer …
    Sowieso das beste Dock für ein eher kleines Schiff. Voller Sachen, die sie haben wollen.«
    »Nein!«, wiederholte Hakin, diesmal lauter.
    »Haben Sie Informationen über Enterverfahren der
    Bluthorde, Commander?«, fragte Dossignal und ignorierte
    Hakin für den Augenblick.
    Nors überlegte kurz. »Wir haben nur die Berichte der
    wenigen Zivilisten, die den Überfall der Bluthorde auf ein großes Zivilschiff überlebt haben. Die Entermannschaft nähert sich in einer Schutzausrüstung, die sowohl als Raumanzug wie als Gefechtspanzer funktioniert; in dem Fall waren sie auch absolut bereit, das gekaperte Schiff zu beschädigen, nur um es in die Gewalt zu bekommen. Keiner der Zivilisten, mit denen wir gesprochen haben, konnte eine Waffe von einer anderen unterscheiden, aber einer von ihnen schilderte etwas, was fähig 461
    war, interne Schotten mit einem Schuss zu durchlöchern. Hier gehen wir allerdings davon aus, dass die Bluthorde bestrebt ist, ein komplettes DSR zu erbeuten. Ich vermute, dass der Feind so wenig Schaden wie möglich anrichten möchte, während er uns kapert… aber sie müssen allemal zunächst an Bord gelangen.«
    »Eine weitere Möglichkeit«, sagte Commander Wyche, »böte sich durch die Geschütze eines Bluthordeschiffes in einer Reparaturbucht. Mal angenommen, wir könnten es dort
    bewegungslos montieren. Die Geschütze böten uns dann eine weitere Möglichkeit zur Selbstzerstörung. Die haben bei jeder Schiffsklasse bugmontierte Geschütze.«
    »Falls wir an Bord gelangen und das Schiff unter Kontrolle bekommen.«
    »Ich denke, das können wir voraussetzen, Sir. Falls sie
    einfach nur dort herumhocken, erreichen sie gar nichts … Sie können nicht auf uns schießen, ohne den Schaden anzurichten, den sie lieber vermeiden möchten, und außerdem stehen sie nicht in dem Ruf, geduldig zu sein. Ich denke, wir können darauf zählen, dass sie herauskommen und dabei die Absicht verfolgen, entscheidende Systeme zu übernehmen.«
    »Was genau der Grund ist, warum wir es ihnen nicht erlauben dürfen«, wandte Captain Hakin ein. »Unsere Leute brauchten einige Zeit, um an Bord zu gelangen, das Schiff in die Gewalt zu bekommen und es vielleicht zu benutzen, um ihre anderen Schiffe zu besiegen oder uns selbst zu vernichten … Und
    derweil hätte ich eine Schiffsladung Feinde an Bord… NEIN!«
    »Also besteht das entscheidende Problem darin, sie von ihrem Schiff zu locken, ohne ihnen Zutritt auf unseres zu gewähren«, sagte Admiral Livadhi. Er legte die Fingerspitzen aneinander.
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    »Wissen Sie … das könnte möglich sein. Falls wir die
    Reparaturbucht abschotten – den ganzen Flügel… «
    »Wir könnten ihn einfach abtrennen«, sagte Admiral
    Dossignal.
    »Abtrennen?«, fragte Captain Hakin.
    »Ja … Commander Seveche, sehen Sie sich mal die ursprünglichen Konstruktionsdaten und alle späteren Modifikationen an … Vielleicht besteht eine Möglichkeit, eine der Reparaturbuchten abzutrennen – natürlich unauffällig –, sie vom Rest der Koskiusko zu isolieren.«
    In weniger als einer Stunde kehrte Seveche zurück und war in der Lage, seine Ergebnisse aufs Display zu projizieren; er klappte den großen Bildschirm auf und schaltete ihn ein.
    »Hier, sehen Sie: Als die Kos montiert wurde, hat man mögliche befristete Anbauten berücksichtigt…«
    Hakin hob die Augenbrauen. »Sie meinen, wir arbeiten auf

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