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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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geschlossen.
    »Entweder hat sich der Captain nicht an die korrekte Sequenz erinnert, oder der Feind hat eine Möglichkeit gefunden, sie zu ändern«, sagte Dossignal.
    »Oder jemand aus unserer Besatzung hat sie geändert,
    vielleicht weil er dachte, der Code wäre den Eindringlingen bekannt geworden«, überlegte Seveche.
    »Läuft auf dasselbe hinaus«, sagte Dossignal. »Nun … es
    muss einfach eine andere Möglichkeit geben, wie wir hin—
    durchkommen .«
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    Seveche grunzte. »Nicht ohne die Ausrüstung drüben in
    unserer Sektion, Sir. Doppelte Rumpfdicke … Eine Schicht könnten wir mit dem Werkzeug der Spezialstoff-Forschung überwinden, aber nicht zwei.«
    »Wie steht es um unsere Sprechverbindungen?«
    »Wir können Admiral Livadhi über die Kopfhörer erreichen; bislang habe ich nichts aus dem übrigen Schiff empfangen. Das würde ich bei abgesperrten Flügeln auch erwarten; wir benötigen dafür mehr Energie.«
    »Falls wir im Inneren nicht durchkommen, wie wäre es mit einem Versuch von außen?«, wollte Kommandant Seska wissen.
    »Das gleiche Problem: den Rumpf zu durchbrechen.«
    »Drüben in T-3 und T-4 gibt es auf jedem Deck Luftschleusen«, wandte Seveche ein. Er hatte eine Karte von T-1
    aufs Schott projiziert und ging sie jetzt Deck für Deck durch.
    »Unser Flügel hier ist sicherlich nicht übermäßig mit
    Luftschleusen ausgestattet; eine findet man natürlich ganz am Ende der Herstellungsanlagen für Spezialstoffe, aber…«
    »T-l wurde so konstruiert, dass es gegen zufällige Störungen abgesichert ist«, sagte Dossignal.
    »Also müssen wir den ganzen Weg durch die Herstellungsanlagen zurücklegen und dabei hoffen, dass niemand den Schalter drückt. Okay. Wenn ich mal ein DSR entwerfe, baue ich ein paar Extras ein.«
    »Unseres hat schon Extras; darin liegt ja ein Teil des Problems.« Dossignal sah sich in der Gruppe um. »Dann sehen wir lieber zu, dass wir dort hinauskommen. Ich denke, wir können davon ausgehen, dass sich alle Eindringlinge an anderer Stelle 491
    aufhalten, wahrscheinlich in der Kernsektion. Kommen Sie …«
    Er marschierte los und erschreckte sie alle mit seiner
    Geschwindigkeit. Esmay fing einen Blickwechsel zwischen
    Kommandant Seska und seinem Ersten Offizier auf, der
    andeutete, dass diese beiden Offiziere auch nicht glücklicher als Esmay selbst mit der Annahme des Admirals waren, sie brauchten sich nicht wegen der Eindringlinge zu sorgen. »Zum Glück liegt die Schleuse auf diesem Deck«, sagte Dossignal.
    Esmay wünschte sich, er wäre etwas langsamer gegangen, damit ein Teil seiner Eskorte vor ihm Position beziehen konnte.
    »Admiral…«, sagte Seveche nach ein paar Metern. »Sir …
    lassen Sie uns bitte aufholen …«
    Dossignal wurde langsamer und drehte sich um. »Mari, dort ist…« Er schnappte nach Luft und taumelte. Esmay bemerkte erst in dem Augenblick, dass sie sich zu Boden geworfen hatte, als sie dort schon aufprallte. Ihrem Beispiel gefolgt waren Seska, Frees und Bowry; die übrigen standen noch und blickten sich um.
    »RUNTER!«, brüllte Seska, und auch die anderen warfen
    sich zu Boden. »Admiral?«
    »Noch am Leben«, grunzte Dossignal. »Und Glück gehabt.«
    Esmay blickte an ihm vorbei den Gang hinauf und versuchte sich auszurechnen, von woher der Schuss gekommen war und aus welcher Art Waffe. Bis zum Einschlag hatte sie gar nichts gehört.
    »Sehr viel Glück«, pflichtete Seveche dem Admiral bei und kroch vorwärts.
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    »Nicht für lange«, sagte eine leise Stimme; die Gestalt, die jetzt hervortrat, stand ihnen viel näher, als Esmay erwartet hätte, und war schwer mit Waffen beladen. »Runter mit…«
    Esmay feuerte fast schneller, als sie den Entschluss fasste; der Schuss des Eindringlings prallte vom Schott ab, während ihr Feuerstoß ihn vom Hals bis zu den Hüften auseinander riss.
    Jemand – nicht dieser Eindringling – kreischte.
    Sie kümmerte sich nicht darum, rappelte sich auf und ging vorwärts, vorbei an Admiral Dossignal, durch das verspritzte Blut und Gewebe, um die Tür zu überprüfen, aus der der Eindringling gekommen war. Dahinter lag eine kleine, jetzt leer stehende Kabine, gesäumt mit Regalen voller Büromaterial.
    »… einen Verletzten und einen Toten«, sagte Seveche gerade in sein Helmmikro. »Deck 8, Hauptgang …«
    »Sie sind die Frau, die in die Meuterei verwickelt war«, sagte Kommandant Seska zu Esmay.
    »Ja, Sir.«
    »Schnelle Reaktion! Ich vermute, dass dieser Mann abgeschnitten wurde, als die

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