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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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schaffen«, sagte Dossignal. »Dort verfügen wir über ein teilweise einsetzbares Schiff und können mit etwas Glück noch ein Schiff der Bluthorde kapern. Je schneller wir die Leute in diesen Einsatz schicken können, desto besser.«
    »Durch die Spreng-und Brandschutztüren ..?«
    »Wie sonst?«
    »Falls die anderen clever sind und falls sie über genügend Leute verfügen, bewachen sie alle Zugangsstellen.«
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    »Das tun sie nicht«, behauptete Esmay zuversichdich. »Nur fünfundzwanzig von ihnen lagen auf der Krankenstation …«
    »Kein vollständiges Team: Normalerweise schicken Sie ein Dreierrudel, also drei Zehnschaften.«
    »Sie meinen, wir haben welche übersehen?«
    »Nein … einige können an Bord der Wraith umgekommen sein. Wir hatten noch nicht genug Zeit, um in die ausgeschäumten Sektionen vorzudringen und nachzusehen. Dort lagern bestimmt auch ihre Waffen und Ausrüstung.«
    »Aber der Punkt ist: Sie können nicht jede Stelle überwachen, die uns einen Weg nach draußen bietet. Wo werden sie also aufpassen?«
    »Wo sie untereinander Kontakt halten und sich gegenseitig Unterstützung bieten können«, antwortete Bowry. »Falls sie die Brücke erobern möchten – und ich würde es an ihrer Stelle tun –, dann halten sie auf Deck 11 Wache, wo wir vielleicht versuchen, uns in den Besitz der Waffen in den verschlossenen Schränken zu bringen, sowie auf Deck 17.«
    »Also … probieren wir es mit Deck 8«, sagte Dossignal.
    »Commander Takkis kann in den Kern und dort zur Aus—
    weichbrücke vordringen, um sicherzustellen, dass der Überlichtantrieb nicht unter den Einfluss der Eindringlinge gerät. Wir übrigen …«
    »Was meinen Sie mit ›wir‹? Sie gehen nicht dort hinaus!«
    »Das tue ich ganz gewiss. Ich gehöre zum 14. Verband, zu meinen Leuten dort drüben.«
    Unterwegs hinab auf Deck 9 sahen sie keine Spur von den
    Eindringlingen. Die meisten Leute hier gehörten zum Personal 488
    oder den Studenten des Ausbildungskommandos, Abteilung
    Technische Führungsschulen. Unter ihnen verstreut waren
    Elemente der Schiffsbesatzung, vor allem Sicherheitsleute, sowie Forscher aus den Labors der Abteilung Spezialstoffe. Mit großen Augen blickten sie die maskierte und bewaffnete Gruppe an, wenn sie vorbeikam.
    Deck 8 wirkte besonders ruhig, als die Gruppe aus dem
    Treppenschacht trat. Esmay, die vorausging, blieb abrupt stehen, als sie die erste Leiche sah, die mit ausgebreiteten Gliedern auf dem Korridor lag.
    »Es gibt Ärger«, murmelte Seveche hinter ihr.
    »Und wir wissen nicht, ob es Gas oder sonst eine Waffe
    war«, sagte Esmay. Von hier führte kein anderer Weg zu den Brandschutztüren; sie holte Luft und ging ganz vorsichtig weiter, so leise sie nur konnte.
    »Seit einigen Stunden tot«, sagte Seska, als sie die Leiche erreichten. Der Mann trug Aufnäher der Schiffssicherheit an den Schultern; ein Sticker war an einer Ecke gelockert, wo jemand geschnitten, aber wieder aufgegeben hatte.
    »Vielleicht ist es einer der Ersten«, sagte Dossignal. »Und der Angreifer ist dann weitergegangen, um seine Leute zu finden …«
    Esmay wünschte sich, sie würden alle den Mund halten. Sie hörte nichts, sah nichts. Sie warf einen Blick in die erste Kabine auf dem Weg. Fünf Leichen lagen auf dem Boden ausgestreckt oder waren auf ihren Stühlen über Arbeitsstationen gesackt…
    Ihr drehte sich der Magen um; sie schluckte mühsam. Wer
    immer sie geentert hatte, war rasch mit dem Töten zur Hand.
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    Als sie dem Kern näher gekommen waren, konnten sie die
    massive Wand sehen, die sie vom Rest des Schiffes trennte.
    Esmay wusste inzwischen, dass es sich dabei nicht um ein einfaches Schott handelte, sondern einen Abschnitt des Rumpfs, der in der Lage war, den Luftdruck zu halten, falls der Hügel abgetrennt wurde. Er schmiegte sich an eine entsprechende Rumpfsektion des Kerns, insgesamt also eine Schicht von doppelter Rumpfdicke. Sobald die Absperrung geschlossen war, kam man nur noch mit Hilfe der Prioritätscodes hinüber, die es ermöglichten, kleine Luftschleusenluken zu öffnen.
    Admiral Dossignal gab den Code ein, während die anderen
    Wache hielten. Die Luke rührte sich nicht. Er versuchte es erneut; wieder öffnete sie sich nicht. »Commander Seveche«, sagte er. »Haben Sie den Code gehört, den der Captain erwähnte?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann probieren Sie es; vielleicht erinnere ich mich nicht richtig daran.«
    Seveche gab die Zahl ebenfalls ein, aber erneut blieb die Luke

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