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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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Türen zugingen; hätte er einen Partner, wüssten wir das inzwischen.«
    Esmay dachte darüber nach. »Das klingt sinnvoll, Sir.« Sie konnte nichts sehen und außer den Geräuschen der eigenen Gruppe auch nichts hören. »Wir können den Admiral in dieser Kabine in Deckung bringen, nur für alle Fälle.«
    Als Hilfe eintraf, hatten sie sowohl den Verletzten wie den Toten in die Kabine gebracht, und Esmay und der Erste Offizier der Wraith, Commander Frees, hielten Wache. Dossignal beharrte immer wieder darauf, dass es ihm gut ginge, dass sie 493
    aber ohne ihn weitergehen sollten, und sobald die Hilfe eintraf, formulierte er das als direkten Befehl.
    »Ich bin nicht dumm genug, um zu denken, dass ich weiter mitkommen sollte … Ich würde Sie nur aufhalten … Aber Sie können hier nichts Sinnvolles tun, wohingegen Sie es dort drüben vielleicht schaffen, das Schiff zu retten. Ich habe meine Befehle für den 14. Verband diktiert –Lieutenant Suiza, überbringen Sie das dem ranghöchsten Offizier, den Sie drüben antreffen. Gehen Sie jetzt!«
     
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Kapitel siebzehn
    Nichts hielt sie auf, bis sie den Übergang zu den Herstellungsanlagen für Spezialstoffe erreichten.
    »Das können Sie nicht tun! Die Anlage ist in Betrieb …
    Derzeit stecken neunzig Meter Faser in der Trommel…« Der Vorarbeiter der Arbeitsschicht war ein massiger Petty-Chief mit ersten grauen Haaren, der sich durch ein Aufgebot von gerade mal vier Offizieren nicht einschüchtern ließ. »Sie benötigen dazu eine Genehmigung von Commander Dorse, und er würde
    nie …«
    »Machen Sie Platz, oder zu den neunzig Metern Faser
    kommen noch – na, geschätzte ein Meter siebzig von Ihnen.«
    Seska, der unbedingt wieder auf sein Schiff wollte und auf mehr als nur die Bluthorde Wut empfand, war über den Punkt hinaus, an dem man noch höfliche Anfragen vorbrachte, auch wenn er dieses Gespräch mit einer solchen eingeleitet hatte.
    »Admiral Dossignal bringt mich um, falls Sie dort eindringen und eine ganze Fuhre ruinieren …«
    »Nein … die Bluthorde wird Sie umbringen. Der Admiral
    wird Sie nur zum Pivot degradieren und Ihnen zwanzig Jahre lang die Hölle heiß machen, falls Sie jetzt nicht – den – Weg –
    freimachen!«
    »Bluthorde? Was hat die Bluthorde damit zu tun?«
    »Haben Sie noch nichts gehört?« Esmay trat jetzt vor und bemühte sich, Harmlosigkeit und Unschuld auszustrahlen.
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    »Nein, habe ich nicht. Ich überwache seit fünf Stunden eine Startfaser, und meine Ablösung ist bislang nicht eingetroffen, und …«
    Esmay senkte die Stimme. »Eine Spezialeinheit der Bluthorde ist auf dem Schiff unterwegs, und Ihre Ablösung ist
    wahrscheinlich tot. Unsere einzige Möglichkeit, die Eindringlinge zu bekämpfen, besteht darin, aus T-l herauszukommen, und der einzige Weg, der uns aus T-l herausführt, geht hier hindurch. Ich schlage vor, dass Sie uns passieren lassen, und sobald wir sicher draußen sind, gewähren Sie der Bluthorde Zutritt, falls sie sich blicken lässt. Dann führen Sie einen frühzeitigen Produktionsabbruch herbei.«
    »Aber dann wären neunzig Meter vergeudet…«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Frees von der Seite her. Der Mann drehte den Kopf, und Esmay schlug ihn so fest, wie sie konnte, mit der Waffe. Sie hätte ihn damit umbringen können, aber in diesem Augenblick war es ihr egal.
    Sie verbarrikadierten die Luke zum Gang, so gut sie konnten, und stiegen rasch in die Raumanzüge aus dem Schrank daneben.
    Sie kontrollierten gegenseitig die Anzüge, ehe sie die erste der Sicherheitsluken öffneten, die die Herstellungsanlage für Spezialstoffe von der künstlichen Schwerkraft des Schiffes trennten. Dahinter fanden sie einen zehn Meter langen Laufsteg aus Metallgitter, der vor einer weiteren Sicherheitsluke endete.
    Geländer führten an beiden Schotten entlang, mit einem Ring jeden halben Meter. Sie gingen hinein, schlössen die Luke hinter sich und tippten die Sequenz für Eintritt ohne Luft ein. Das Licht vor ihnen wurde grün, und sie folgten dem Laufsteg.
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    Esmay spürte, wie sie mit jedem Schritt leichter wurde, als spazierte sie auf dem Grund eines tiefer werdenden Gewässers einher. Auf dem letzten Wegstück stieg sie mit jedem Schritt komplett in die Luft, um jeweils wieder zurückzusinken, wobei sie allein der schwachen Gravitation der realen Masse des Schiffes folgte. Sie griff nach einem Geländer und hoffte, dass der Magen bald wieder in der Körpermitte zur Ruhe kam.
    »Ich hasse Schwerelosigkeit«,

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