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HelHeg-AxoRoa

HelHeg-AxoRoa

Titel: HelHeg-AxoRoa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kennen.
    Annika: Das sieht schon heavy aus, oder? Deswegen sind wir vorhin auch nicht ans Telefon gegangen, Mifti ist irgendwie schon wieder nicht aufgestanden in ihrer verfickten Disziplinlosigkeit und dann irgendwann doch, und dann ist sie rausgegangen, kam aber wieder! Überleg dir das mal!
    Lars: Spinnst du, Mifti?
    Annika: Mifti?
    Lars: Mifti?
    Scheißblag: Mifti?
    Annika: Und dann ist Mifti danach halt plötzlich mit dem Kopf gegen diesen Kinderlötkolben gerannt, den Edmond in seinem Zimmer deponiert hat. Lars: Was für ein Kinderlötkolben?
    Annika: Gegen den Kinderlötkolben, dem die Cockerspanieldame Chantal vor wenigen Monaten ausgewichen ist, und dadurch hat Chantal einen Autounfall verursacht. Den Kinderlötkolben hat Edmond im Internet ersteigert, weil er die zum Kinderlötkolben gehörige Geschichte so geil fand.
    Lars (besorgniserregt zu Mifti): Warum bist du schon wieder nicht in der Schule? Warum ziehst du das nicht einfach durch?
    Danach steckt Mifti Berlin-Mitte in Brand. Sie erdrosselt Lars mit einem Telefonkabel, wirft das zweijährige Scheißblag unprätentiös aus dem dritten Stock und bearbeitet Annika mit einem eisernen Requisit in der Größe ihrer Hand, das mit scharfen Zacken besetzt ist und dazu dient, das Fleisch des an den Armen aufgehängten Opfers zuerst in Fetzen zu reißen und danach bis auf die Knochen abzuschaben. Danach besucht Mifti Alice, die desinteressiert und kiffend auf ihrer Dachterrasse liegt. Mifti fesselt Alice an einen Tisch und setzt ihr einen Käfig auf die Brust, in dem sich eine Ratte befindet. Weil auf dem Käfig glühende Kohlen liegen, versucht sich die Ratte einen Ausweg durch das Opfer zu nagen.
    Mittlerweile sitzen wir am Frühstückstisch, Annika spült eine halbe Ritalin mit Magermilchkakao runter und teilt den Inhalt der zweiten Nordseekrabbenpackung in drei gleich große Portionen auf. Lars, Annika und ich verstehen uns wunderbar. Annika fragt: »Was hättet ihr denn heute gehabt in der Schule?« »Hä?«
    »Naja, was für Fächer? Was für Fächer verpasst du jetzt? Mathe? Wenn du technisches Werken verpasst, kriegst du eine Sechs aufs
    Zeugnis!«
    »Die fahre n irgendwie alle ins KZ heute.«
    »Großartig!«
    Anyone from the Seventies here? Let's talk.
    (Leisha Hailey)
    Ich befinde mich in einer S-Bahn und diesmal stehe ich nicht unter Drogen, sondern gemeinsam mit zwei sechzehnjährigen Klassenkameradinnen aus Zehlendorf vor dem Fahrscheinautomaten. Die beiden tragen neonfarbene, mit Fleece gefütterte Stirnbänder, und ich bin keine ausgestoßene, pseudoarrogante Schulverweigerin, sondern ein integriertes, stilles Mitglied einer aus zweiundzwanzig mit ihrem Imponiergehabe auffallenden Jugendlichen zusammengesetzten Klassengemeinschaft. Der Unterschied zwischen denen und mir ist, dass ich nicht das Gefühl habe, mir aus irgendetwas etwas machen zu müssen, dass es Kinderfotos von mir gibt, zu denen Leuten grundsätzlich kein anderer Satz einfällt als: Toll, viel zu viel Weisheit für so ein kleines Gesicht. Meine Lehrer wissen nicht, was das Wort »Ambiguitätstoleranz« bedeutet. Die wissen nur intuitiv, dass es eine ganz wilde Sache ist, jetzt nett zu mir zu sein, also, die wissen das.
    Margit Kratzmüller sagt: »Ey, geil, dass du mal wieder da bist, wo warst du denn?«
    »Hatte eine sekundäre Pneumonie und musste Virostatika verabreicht bekommen, jeden Morgen.« »Krass, wir haben dich total vermisst.« »Ja, geil.«
    »Ich habe jetzt einen Freund.« »Super, wie alt?« »Naja, achtzehn.« »Kenne ich den?«
    »Das ist ein Freund von der Ex-Mitbewohnerin von dem einen Model da, mit dem ich mal was hatte.«
    »Dieses Modelschwein von MySpace mit dem Billabong-Pulli?«
    »Ja genau, der ist auch gar nicht mehr bei MySpace, ich habe immer gedacht: Wenn der mal nicht mehr bei MySpace ist, dann ist er tot.«
    »Ist er wahrscheinlich.«
    »Ja, bestimmt. Jedenfalls, wir waren da halt so ganz oben in diesem Club am Alex, und irgendwie habe ich mir da auch alles aufgeschürft.«
    »Du hattest mit dem Sex im Treppenhaus vom Weekend und hast dir dabei alles aufgeschürft?« »Ja, und du?«
    Ich vergrabe mein Gesicht in den Armen. »Ich bin nicht so der Drüber-Rede-Typ.« »Ach ja, dein Problem da mit den Geschlechtsteilen.«
    »Was?«
    »Hast du mir doch mal erzählt, oder? Dass du ein Problem mit Geschlechtsteilen hast.«
    »Ich hab ein Problem mit Sex, weil Sex der bedingungslosen Liebe entgegenwirkt, die ich will und nichts anderes ist als ein

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