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HelHeg-AxoRoa

HelHeg-AxoRoa

Titel: HelHeg-AxoRoa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reihenfolge es alle Adressen durchzugehen gilt, die als anzugebender Zielort in Frage kommen könnten. Eigentlich stellt sich nicht die Frage nach der Anzahl oder einer Reihenfolge verschiedener zur Auswahl stehender Adressen: Die einzige Frage, die sich stellt, ist die, ob Ophelia noch lebt.
    »Ich muss dahin, wo mein Vater wohnt. Am besten lässt du mich einfach irgendwo raus, das kannst du dir dann aussuchen. Ich muss so lange durch diese Stadt rennen, bis ich mit zerrissenem Zwerchfell in einer Benzinlache ohnmächtig und dann zu nichts anderem mehr in der Lage sein werde, als zu hoffen, dass irgendjemand versehentlich ein Streichholz in diese Benzinlache wirft. Währenddessen höre ich dann so eine ganz raffinierte Playlist, die ich heute zusammengestellt habe mit total abstrusen, unbekannten Songs von irgendwelchen Sixties-Garage-Bands aus amerikanischen Dörfern, es gibt eine Seite im Netz, da kann man sich dann solche Songs downloaden, und gleichzeitig downloadet man dann auch noch ein gewisses Exklusivitätsgefühl, weil man ja denkt, die wären außer von einem selbst noch nie von irgendjemandem gehört worden. Beispielsweise heißt da ein ganz bestimmtes Lied: Loving You Sometimes. Ich habe das gehört und gedacht: Scheiße, scheiße, es muss doch jetzt eine Möglichkeit geben, auszudrücken, was ich für diesen aus irgendeinem genialischen Musikerherz in meine Arme getaumelten Scheißsong empfinde. Und dann ist mir aufgefallen: Ich kann das nicht ausdrücken, denn ich habe keine Ausdruckswaffen mehr, sondern nur noch eine dunkel über meiner Existenz thronende Aufnahmefähigkeit, die nicht ausgeschaltet werden kann und mein komplettes Innenleben in verknotete Wurstbindfäden verwandelt hat. Ich bin ein Wurstbindfadenknäuel. Wahrscheinlich überlebe ich das alles nicht. Du musst mich einfach irgendwann rausschmeißen, in Ordnung?«
    »Ja, gut, aber kann ich dich jetzt mal ganz kurz fragen, ob du irgendwie gestört bist?«
    »Was?«
    »Du erzählst mir hier in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit irgendwas über Bindfäden, du bist echt unheimlich, hast du eben eigentlich ein einziges Mal Luft geholt?«
    »Hast du irgendein Problem?«
    »Nein, hast du eins?«
    »Ich habe kein Problem, aber du hast ein Problem.«
    »Jetzt sei still und kapier endlich mal, dass hier definitiv nicht ich derjenige bin, der ein Problem hat.« »Ich habe kein Problem, du Spast!« »Ja, gut dass wir drüber gesprochen haben.«
    »Ich bin minderjährig.«
    »Das finde ich ja eigentlich immer so schlimm, diese Minderjährigen, die sich dann vorstellen, ich würde mit ihnen später ein Ferienhaus beziehen oder so.« »Die Sechsundzwanzigjährigen sind schlimmer. Die wollen Nägel mit Köpfen.« »Nägel mit Köpfen sind absolut kein Problem.« »Warum nicht?«
    »Die bedeuten ausschließlich, dass für einen vollen Kühlschrank gesorgt, ein Ikeabett geteilt und so getan werden muss, als wäre man nicht zu Hause, wenn die GASAG kommt. Der Rest ist doch einfach nur unrealistische Traumscheiße, die aufhält und blockiert und enttäuscht und nervt. Ich werde in diesem einzigen Leben, das ich habe, kein einziges Ferienhaus von innen zu Gesicht bekommen, und das ist eigentlich voll akzeptabel in Anbetracht dessen, dass sowieso alle sterben und sich dann nicht mehr an ihre Studienreise nach Usbekistan oder an ihr Ferienhaus am Timmendorfer Strand erinnern können. Alle wollen immer nur irgendwas erleben oder Erfahrungen machen. Alle wollen ein halbes Jahr ihres Lebens in Tansania verbracht oder auf einem Baum in Burkina Faso dreieinhalb Kakerlaken gegessen haben.«
    »Oder ein Kinderheim in Afghanistan gebaut haben.«
    »Genau. Demnächst werde ich irgendjemandem mutwillig fünfzig Löcher in die Lungengegend schießen, um den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen zu dürfen und um dann endlich kein Teil dieser Gesellschaft mehr sein zu müssen, in der man zu nichts anderem mehr verpflichtet ist als zu dieser ständigen Verantwortung für sein eigenes Ansehen.«
    »Würdest du wirklich einen Menschen töten, um ins Gefängnis gesteckt zu werden?«
    »Nein, ich glaube nicht. Ich würde vielleicht ein Auto klauen oder eine Parfümerie ausrauben oder einen Stein durch eine Fensterscheibe wuchten und mich dann schnappen lassen.«
    »Ich könnte zur Polizei gehen und sagen, du hättest mich vergewaltigt.«
    »Vielleicht komme ich mal darauf zurück.«
    »Das ist doch ein großartiger Plan. Ich kann für den Rest meines Lebens alle

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