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Helix

Helix

Titel: Helix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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ehemaligen Küste Israels. Pinchas hatte einen großen Wagen mit Allradantrieb bestellt, den sie an einer Versorgungsstation in den Ruinen der alten Küstenstadt Caesarea abholen konnten. Durch eine Lücke im eingebrochenen Küstenwall fuhren sie bergauf, dann ging es wieder bergab ins Mittelmeerbecken.
    »Ich frage mich, ob die Nachmenschen auch den Damm beseitigen und all dieses trockengelegte Land wieder fluten wollen«, sagte Petra irgendwann.
    »Ich glaube schon«, meinte Pinchas.
    Der Rest der Fahrt verlief weitgehend schweigend. Auf den unebenen Hängen des Beckens mussten sie Felsbrocken und Bodenspalten ausweichen, hier und dort erhoben sich Schiffswracks aus dem Felsboden. Weiter unten liefen unbefestigte Straßen durch die endlosen, von Senatoren gehüteten Felder und die wilden Cykadenwälder, doch das ganze Becken hatte eine Ausstrahlung, die sehr an die Demenz erinnerte. Es lief ihnen beiden kalt den Rücken hinunter.
    Atlantis war auch nicht besser. Als sie durch die breiten Straßen fuhren, die bis auf die unvermeidlichen Voynixe völlig verlassen waren, meinte Petra, die leere posthumane Stadt erinnere sie an die dreidimensionale Version einer Platine.
    »Was ist eine Platine?«, fragte Pinchas.
    »Etwas, das Savi mir vor Jahren mal gezeigt hat«, sagte Petra und beließ es dabei.
    In der Nähe des Stadtknotens waren mehrere eiförmige Shuttles geparkt. Pinchas betrachtete das vordere Shuttle und fragte sich unwillkürlich, was wohl passieren mochte, wenn er und Petra irgendwie hineinkämen und der Maschine befahlen, mit ihnen zum Ä-Ring zu fliegen. Nichts, nahm er an. Sie hatten alle gelernt, dass Altmenschen und die posthumane Technik nicht gut zusammenpassten.
    Der Hauptknoten war eine Ansammlung aus tausend kurzen, unregelmäßigen Platten. Aus einigen drang violette Energie, einige wechselten den Phasenzustand und den Ort wie übergroße Elektronen, was sie ja im Grunde auch waren. Es war ein beeindruckender Anblick, doch für Pinchas und Petra alles andere als schön anzusehen. Fremdartig.
    Auf der unregelmäßigen Vordertreppe des Gebäudes begegneten sie Moira. »Es ist schön, dass Sie kommen konnten, meine Lieben«, sagte die Nachmenschliche. Einige andere Nachmenschen bewegten sich im Schatten des Gebäudes oder liefen auf den freitragenden Bronzeleitungen dahinter.
    »Wir konnten Ihrer Botschaft entnehmen, dass Sie etwas über Saris Aufenthaltsort wissen«, sagte Petra.
    Moira nickte. »Möchten Sie vielleicht vorher noch einen Drink nehmen? Oder etwas essen?«
    Petra schüttelte den Kopf und wartete.
    »Ihre Freundin wurde in einem ausgehöhlten Eisberg südlich der Falklandinseln gefunden«, sagte Moira. »Sie hatte Lebenserhaltungssysteme mitgenommen, aber der Eisberg brach auseinander – er kalbte, wie man sagt – und brach buchstäblich rings um sie zusammen. Es war ihr Glück, dass wir gerade in diesem Augenblick nach ihr gesucht haben.«
    Pinchas runzelte die Stirn. »Was meinen Sie damit? Warum ist sie nicht einfach weggefaxt? Ist Savi wohlauf?«
    Moira nickte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihr graues Haar war höchstens einen Zoll lang und glänzte im grellen mediterranen Licht wie Silber. »Körperlich ist sie wohlauf«, sagte Moira, »doch sie erlitt anscheinend etwas, das man früher als Nervenzusammenbruch bezeichnet hat. Ein neurologischer Zusammenbruch der persönlichen Wellenmuster.«
    »Was reden Sie da?«, fauchte Petra. »So etwas passiert uns doch nicht mehr.«
    »Aber natürlich passiert es, meine Liebe«, widersprach Moira. »Ale Altmenschen sind anfällig für neurologische und psychische Probleme. Die Ursache ist die verlängerte Lebenserwartung. Stress, Spannungen und Sorgen können diese Zustände ebenfalls auslösen, und es geschieht häufiger, als Ihnen klar ist. Meine Lieben, Sie sind einfach für ein so langes Leben nicht gemacht.«
    »Wo ist sie?«, fragte Pinchas. »Wo ist Savi jetzt?«
    Moira hob einen Finger. »Sie ist natürlich in der Fax-Matrix und wird einer Transkriptionsreparatur unterzogen. Ich versichere Ihnen, dass sie bei Ihrer Rückkehr wohlauf und glücklich sein wird.«
    Petra holte tief Luft. »Bewahren Sie eigentlich … bewahren Sie die Originale auf?«
    »Was für Originale, meine Liebe?«
    »Sie wissen schon, die Körper«, sagte Petra. »Die Originale der Altmenschen. Savi. Pinchas. Mich.«
    Moira lachte vergnügt. »Aber nein, meine Liebe. Die einzigen Originale, die wir aufbewahren, sind die ursprünglichen

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