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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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von Natur aus nackt.«
    »Menschen ebenfalls.«
    Angua verwandelte sich.
    Gaspode legte die Ohren an und winselte.
    Angua streckte sich.
    »Weißt du, was besonders unangenehm ist?« fragte sie. »Die Haare.
    Nachher kriege ich kaum die Knoten raus. Und dann die schmutzigen
    Füße…«
    Sie zog ein Laken vom Bett und improvisierte daraus eine Art Toga.
    »Na bitte«, sagte sie. »Auf der Straße sieht man täglich Leute, die
    schlechter gekleidet sind. Gaspode?«
    »Ja?«
    »Du kannst die Augen jetzt wieder öffnen.«
    Gaspode blinzelte. Angua in der einen oder der anderen Gestalt zu se-
    hen – kein Problem. Doch die Phase dazwischen, wenn das morphische
    Signal die Reise zwar begonnen, den Bestimmungsort aber noch nicht
    erreicht hatte… So etwas sol te man besser nicht mit vol em Magen beo-
    bachten.
    »Ich dachte, du rol st knurrend und heulend auf dem Boden umher…«
    Die Fähigkeit, im Dunkeln sehen zu können, verflüchtigte sich nicht
    sofort, und Angua nutzte sie, um ihr Spiegelbild zu betrachten.
    »Warum?«
    »Die Veränderung… tut sie weh?«
    »Es ist, wie mit dem ganzen Körper zu niesen. Man sol te eigentlich
    meinen, daß Karotte einen Kamm hat, nicht wahr? Ich meine, jeder hat einen Kamm.«
    »Wie ein… besonders starkes Niesen?«
    »Ich gäbe mich auch mit einer Kleiderbürste zufrieden.«
    Gaspode und Angua erstarrten, als sich die Tür knarrend öffnete.

    Karotte kam herein. In der Finsternis merkte er gar nicht, daß sich je-
    mand im Zimmer befand. Flackerndes Licht erglühte, und es roch nach
    Schwefel, als der junge Mann ein Streichholz entzündete und die Flam-
    me an einen Kerzendocht hielt.
    Er nahm den Helm ab und sackte in sich zusammen, als wäre ihm plötzlich ein schweres Gewicht von den Schultern genommen.
    »Es ergibt keinen Sinn«, sagte er.
    »Was ergibt keinen Sinn?« fragte Angua.
    Karotte drehte sich ruckartig um.
    »Was machst du hier?«
    »Man hat deine Uniform gestohlen, während du bei den Assassinen In-
    formationen gesammelt hast«, murmelte Gaspode.
    »Jemand hat meine Uniform gestohlen«, sagte Angua. »Während ich
    bei den Assassinen gewesen bin, um dort Informationen zu sammeln.«
    Karotte starrte sie immer noch an. »Ein alter Mann war in der Nähe«,
    fügte sie hinzu. »Er brummte dauernd vor sich hin…«
    »In einer Sprache, die nur er selbst versteht?«
    »Ich glaube schon.«
    »Der Stinkende Alte Ron.« Karotte seufzte. »Wahrscheinlich hat er die
    Uniform gegen was Hochprozentiges eingetauscht. Aber ich weiß, wo er
    wohnt. Erinnere mich daran, mit ihm zu reden, sobald ich Zeit habe.«
    »Frag Angua besser nicht, was sie trug, als sie bei den Assassinen war«,
    sagte Gaspode, der unters Bett gekrochen war.
    »Sei still!« zischte Angua.
    »Wie bitte?« fragte Karotte.
    »Ich habe mehr über das Zimmer herausgefunden«, meinte die junge
    Frau. »Es war die Unterkunft eines gewissen…«
    »Edward d’Eath?« Karotte setzte sich aufs Bett, und die alten Federn
    sangen Klong-kloing-klong.
    »Woher weißt du das?«
    »Ich glaube, d’Eath hat das Gewehr gestohlen. Vermutlich brachte er
    auch Beano um. Aber… Assassinen töten nicht, ohne dafür bezahlt zu

    werden. Es ist schlimmer als mit Zwergen und ihren Werkzeugen. Auch
    schlimmer als Clowns und ihre Gesichter. Professor Kreuz soll außer
    sich sein. Er läßt den Jungen überall in der Stadt von seinen Assassinen
    suchen.«
    »Oh. Gut. Ich möchte nicht in Edwards Haut stecken, wenn sie ihn
    finden.«
    »Ich möchte nicht einmal jetzt in seiner Haut stecken. Weil es die Haut einer Leiche ist.«
    »Ach? Haben die Assassinen ihn bereits gefunden?«
    »Nein. Jemand anders. Und anschließend fanden ihn Knuddel und De-
    tritus. Al es deutet darauf hin, daß Edward schon seit einigen Tagen tot
    ist. Und das ergibt einfach keinen Sinn. Ich habe die Beano-Schminke fortgewischt und ihm auch die rote Nase abgenommen – an der Identität
    des Toten gibt es keinen Zweifel. Außerdem bestand die Perücke aus
    dem roten Haar, das ich bei Hammerhock gefunden habe.«
    »Aber… jemand hat auf Detritus geschossen. Und das Bettlermädchen umgebracht.«
    »Ja.«
    Angua setzte sich ebenfal s aufs Bett.
    »Edward kann’s nicht gewesen sein…«
    »Ha!« Karotte legte den Brustharnisch beiseite und streifte das Ketten-
    hemd ab.
    »Also suchen wir jemand anderen. Einen dritten Mann.«
    »Und es gibt nicht den geringsten Hinweis. Irgendwo in der Stadt treibt
    sich jemand mit dem Gfähr herum! Irgendwo! Und ich bin

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