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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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immer
    den Rücken von mir schrubben«, erklärte Willikins.
    »Ich schlage vor, du hilfst dem alten Geysir, den Boiler zu heizen«, sag-
    te Mumm fest.
    Als er al ein war, zwängte er sich aus dem Brustharnisch und warf ihn
    in eine Ecke. Dem folgten Kettenhemd, Helm, Geldbeutel sowie andere
    Gegenstände aus Leder und Baumwol e, die sich normalerweise zwi-
    schen einem Wächter und dem Rest der Welt befanden.
    Dann sank er – zunächst widerstrebend – ins warme Wasser.

    * Dieser heizte den Boiler.

    »Seife versuchen«, sagte Detritus. »Mit Seife bestimmt klappen.«
    »Halt endlich still«, sagte Karotte.
    »Du reißt mir den Kopf ab!«
    »Na los, ihm einseifen den Kopf.«
    »Seif dich selbst ein!«
    Mit einem Flupp löste sich der Helm des Zwergs.
    Knuddels Gesicht kam zum Vorschein. Er blinzelte im Licht, sah den
    Bibliothekar und knurrte.
    »Er hat mir auf den Kopf gehauen!«
    »Ugh.«
    »Er meint, ihr seid durch den Boden gekommen«, übersetzte Karotte.
    »Das ist noch lange kein Grund, mir auf den Kopf zu hauen.«
    »Einige der Dinge, die durch den Boden der Unsichtbaren Universität
    kommen, haben nicht einmal einen Kopf«, sagte Karotte.
    »Ugh!«
    »Oder sie sind mit Dutzenden von Köpfen ausgestattet. Warum habt
    ihr euch überhaupt in den Boden gegraben?«
    »Wir wollten uns nicht hineingraben, sondern wieder heraus… «
    Karotte hörte aufmerksam zu und unterbrach den Zwerg nur zweimal.
    »Auf euch geschossen ?«
    »Fünfmal«, sagte Detritus fröhlich. »Muß melden Beschädigung meines
    Brustharnischs, aber nicht des Rückens, weil zum Glück dazwischenkam
    mein Körper und so bewahrte Stadteigentum im Wert von drei Dollar
    vor noch mehr Schaden.«
    Karotte hörte erneut zu.
    »Kanalisation?« fragte er nach einer Weile.
    »Es ist fast, als gäbe es unter der Stadt noch eine andere. Jemand hat
    Kronen und so in die Wände gemeißelt.«
    In Karottes Augen funkelte es. »Diese Anlage stammt aus der Zeit, als
    wir noch Könige hatten! Später wurde die Stadt so oft wiederaufgebaut,

    daß die unterirdischen Tunnel und Gewölbe in Vergessenheit gerie-
    ten…«
    »Äh«, sagte Knuddel. »Es gibt noch mehr da unten. Wir haben… etwas
    gefunden.«
    »Was denn?«
    »Etwas Schlimmes.«
    »Es dir bestimmt nicht gefallen«, meinte Detritus. »Es sein schlimm,
    schlimm, schlimm. Sogar noch schlimmer.«
    »Wir hielten es für besser, das Ding dort unten zu lassen«, fügte Knud-
    del hinzu. »Weil es… äh… Beweismaterial ist. Du solltest es dir anse-
    hen.«
    »Es schaffen viel Unruhe«, sagte der Troll. Er fand al mählich Gefallen
    an der Sache.
    »Was ist es?«
    »Wenn wir dir antworten jetzt, dann du sagen: Ihr dummen ethnischen
    Leute wollt mich wohl nehmen auf Arm, was?« erwiderte Detritus.
    »Kommt mit und seht es euch an«, schlug Knuddel vor.
    Feldwebel Colon musterte die übrigen Angehörigen der Wache.
    »Meinst du uns al e?« fragte er nervös. »Äh. Sol te nicht jemand hier-
    bleiben? Für den Fal , daß was passiert?«
    »Daß wo was passiert?« entgegnete Angua. »Hier oben? Oder unten in den Tunneln?«
    »Ich begleite die Obergefreiten Knuddel und Detritus«, sagte Karotte.
    »Sonst braucht niemand mitzukommen.«
    »Aber es könnte gefährlich werden!« wandte Angua ein.
    »Ja«, bestätigte Karotte. »Das könnte es tatsächlich – wenn ich der Per-
    son begegne, die auf Wächter schießt.«

    Hauptmann Mumm hob das Bein, und mit dem großen Zeh drehte er
    den Warmwasserhahn auf.
    Jemand klopfte respektvoll an die Tür, dann kam Willikins respektvoll
    herein. »Hat der Herr einen Wunsch?«

    Mumm überlegte.
    »Lady Käsedick meint, du möchtest bestimmt keinen Alkohol«, sagte
    Willikins, der die Gedanken des Badenden zu lesen schien.
    »Meint sie das?«
    »Ja, Herr. Aber ich habe hier eine gute Zigarre für dich.«
    Er verzog das Gesicht, als Mumm das eine Ende abbiß und es über
    den Rand der Badewanne spuckte. Pflichtbewußt holte der alte Diener
    Streichhölzer hervor und riß eins an.
    »Danke, Willikins. Wie lautet dein Vorname?«
    »Welcher Vorname, Herr?«
    »Ich meine, wie nennen dich Leute, wenn sie dich besser kennenler-
    nen?«
    »Willikins, Herr.«
    »Oh. Schon gut. In Ordnung. Du kannst jetzt gehen, Willikins.«
    »Ja, Herr.«
    Mumm sank ins warme Wasser zurück. Seine innere Stimme war nach
    wie vor da, aber er versuchte, ihr keine Beachtung zu schenken. Sie sagte gerade: Um diese Zeit patrouillierst du normalerweise in der Straße der
    Geringen Götter, nicht weit

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