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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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unterirdischen Bächen.
    Das ergab ein Problem: Das über den Steinboden fließende Wasser
    hatte die Fußspuren verschwinden lassen.
    Ein breiter Tunnel, in dem sich Hügel aus Schutt und Schlamm gebil-
    det hatten, führte in die Richtung, die Knuddel für die richtige hielt.
    Er war fast zufrieden. Die Gerüche beschränkten sich auf eine al ge-
    meine Muffigkeit. Und nach der Hitze in Ankh-Morpork empfand
    Knuddel die Kühle hier unten als sehr angenehm.
    »Ich habe große Zwergensäle in den Bergen gesehen«, sagte er. »Aber
    dies ist was anderes.« Seine Stimme hallte von den Wänden wider.
    »O ja«, bestätigte Detritus. »Es muß was anderes sein. Immerhin ist es
    kein Zwergensaal.«
    »Siehst du irgendeinen Weg nach oben?«
    »Nein.«
    »Viel eicht sind wir schon an mehreren Tunneln vorbeigekommen, die
    emporführen, ohne es zu merken.«
    »Das wäre durchaus möglich«, räumte der Troll ein.
    »Detritus?«
    »Ja?«
    »Hier unten im Kühlen scheinst du wieder intelligenter zu werden.«
    »Im Ernst?«
    »Hast du vielleicht eine Idee?«
    »Wie wär’s mit… graben?« schlug der Troll vor.
    Hier und dort lagen Steine in den Tunneln. Es waren nicht viele, denn
    diese Anlage war offenbar sorgfältig gebaut. Aber immerhin…
    »Wir haben keine Schaufel«, wandte Knuddel ein.
    Detritus nickte.
    »Gib mir deinen Brustharnisch«, sagte er.
    Er lehnte ihn an die Wand und hämmerte einige Male mit der Faust
    darauf. Anschließend gab er Knuddel einen ungefähr schaufelförmigen
    Gegenstand zurück.

    »Es ist ein langer Weg nach oben«, meinte Knuddel skeptisch.
    »Aber wir kennen ihn«, erwiderte Detritus. »Entweder wir graben –
    oder wir essen Ratten für den Rest unseres Lebens.«
    Knuddel zögerte. Die Vorstel ung übte einen gewissen Reiz aus…
    »Ohne Ketchup«, fügte der Troll hinzu.
    »Ich glaube, ich habe da hinten einen heruntergefal enen Stein gese-
    hen«, sagte der Zwerg.

    Hauptmann Schrul e sah sich im Wachraum um, als würde er dem Zim-
    mer damit eine Ehre erweisen.
    »Nicht schlecht«, sagte er. »Ich glaube, wir ziehen hier ein. Ist besser als unser Quartier in der Nähe des Palastes.«
    »Aber wir wohnen hier«, erwiderte Feldwebel Colon.
    »Ihr müßt eben ein wenig zusammenrücken«, erwiderte Hauptmann
    Schrulle.
    Er sah zu Angua. Ihr starrer Blick sägte immer mehr an seinen Nerven.
    »Außerdem wird es einige Veränderungen geben«, fügte er hinzu. Hin-
    ter ihm öffnete sich die Tür einen Spalt, und ein kleiner, nicht sehr angenehm riechender Hund schlurfte herein.
    »Lord Vetinari hat noch keinen neuen Kommandeur für die Nachtwa-
    che bestimmt«, sagte Karotte.
    »Ach?« schnaufte Schrulle. »Nun, mir scheint, daß dafür wohl kaum jemand von euch in Frage kommt. Ich halte es für viel wahrscheinlicher, daß die beiden Wachen zusammengelegt werden. Mir scheint, hier wird
    zuviel geschlampt. Mir scheint, die Truppe könnte mehr Disziplin ver-
    tragen.«
    Erneut sah er Angua an. Ihr Blick schien ihn zu durchbohren.
    »Mir scheint…« Schrulle unterbrach sich kurz, als er den Hund be-
    merkte. »Na so was!« entfuhr es ihm. »Hunde im Wachhaus!« Er gab
    Gaspode einen Tritt und lächelte, als der Hund winselnd unter den Tisch
    lief.
    »Was ist mit der Bettlerin Nimmer Niedlich?« fragte Angua. »Sie wurde
    nicht von einem Troll umgebracht. Ebensowenig der Clown.«

    »Ihr seht die Sache zu eng«, behauptete Schrul e. »Es geht hier um die
    Situation im al gemeinen.«
    »Den Herrn Hauptmann juckt’s am Hintern«, erklang eine leise Stimme
    unter dem Tisch, die nur Angua bewußt wahrnahm.
    »Was hat es denn mit der al gemeinen Situation auf sich?« fragte Feld-
    webel Colon.
    »Sie betrifft die ganze Stadt«, sagte Schrul e und trat unruhig vom einen Bein aufs andere.
    »Es juckt noch stärker«, suggerierte die Stimme unterm Tisch.
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Hauptmann?« erkundigte sich Angua.
    Schrul e schnitt eine Grimasse.
    »Kitzel-kitzel«, ertönte die Stimme. »Wie gern er sich jetzt kratzen wür-
    de…«
    »Ich meine, einige Dinge sind wichtig, andere nicht«, erklärte Schrul e.
    »Aargh!«
    »Bitte?«
    »Kitzel-kitzel, juck-juck.«
    »Ich kann nicht den ganzen Tag hierbleiben und mit euch schwatzen«,
    sagte Schrul e. »Melde dich. Morgen nachmittag. Bei. Mir.«
    »Juck-juck- juck !«
    »Und keeehrt!«
    Die Tagwächter eilten hinaus, und Schrul e hüpfte ihnen hinterher,
    wobei er seinen Allerwertesten verzweifelt von einer Seite zur anderen
    drehte.
    »Er schien

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