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Hello Kitty muss sterben

Hello Kitty muss sterben

Titel: Hello Kitty muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Choi
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der Nation, in der man nicht den Jungen heiraten musste, der einen über Nacht auf einen Krabbenfischausflug mitnahm, kaufte mir Sean Fünfzehn-Dollar-Drinks im XYZ , einer angesagten Bar im Stadtteil South of Market. Der Szenetreffpunkt für Investmentbanker, Firmenanwälte, Leute, die es sich leisten können, über zehn Dollar für einen Drink zu berappen.
    »Sieh dir diese Leute an, Fi. Sie glauben, dass sie ewig leben werden.«
    »Diese Dummerchen.«
    Ich legte den Kopf auf meine verschränkten Arme und spürte die Wirkung des Raging Bull und der Ereignisse des Tages.
    »Kopf hoch, Fi! Die Lage ist nicht aussichtslos. Dein Dad wird dich nicht umbringen lassen, bloß weil du Don nicht heiratest. In diesem Land jedenfalls nicht. Und betrachte die Sache doch mal von der positiven Seite: Niemand lebt ewig.«
    »Tja, ich habe keine Lust, demnächst zu sterben.«
    » Du musst es auch nicht. Wo wohnt dieser Don überhaupt?«
    Ich wusste, was Sean eigentlich fragte, aber ich wollte es ihm nicht sagen. So sehr hatte sich die Lage noch nicht zugespitzt.
    »Irgendwo in Menlo Park«, log ich.
    Sean sah mich an. Ich lief rosa an. Ihm war ganz bestimmt klar, dass ich log. Er merkte es immer, wenn jemand log, besonders, wenn dieser Jemand ich war.
    »Keine Sorge, Fi. Ich überlasse Don ganz dir. Aber bloß, damit du es weißt, es gibt keinen Mangel an Flunies oder Erdnüssen.«
    »Gut zu wissen, Sean.«
    Erdnüsse.
    Die Erdnuss, die unter Wissenschaftlern auch als Arachis hypogaea bekannt ist, ist die am meisten konsumierte Nuss in ganz Amerika. M&M’s. Snickers. Nutrageous. PayDay. Planters. Erdnüsse sind überall. Sie sind reich an Eiweiß und Niacin, die förderlich für die Gesundheit und die Durchblutung des Gehirns sowie den ganzen Blutstrom sind. Es sei denn natürlich, man ist stark allergisch auf Erdnüsse. In dem Fall sind sie nur förderlich für den eigenen Tod.
    Wie bei Don.
    Manche Leute sind empfänglich für den Tod. Andere nicht. Schieß ein Dutzend Mal auf Rambo, und der Kerl macht weiter. Verabreiche Don eine Erdnuss, und er stirbt einfach. Sinnlos, es sei denn, man ist Nutznießer seiner Lebensversicherung. Oder müsste aus einer arrangierten Heirat mit ihm herauskommen.
    Sean seufzte laut und riss mich aus meinen Gedanken über Erdnüsse. »Fi, mir ist langweilig.«
    »Du meine Güte, Sean, du sitzt in der ersten Reihe bei der Fleischbeschau der Reichen und Berühmten. Sieh dir die ganzen törichten Leute an, die glauben, sie würden ewig leben, wie sie ihre teuren Drinks runterkippen und darauf warten, dass jemand sie aus ihrem Elend erlöst.«
    Sean lachte. »Oh, Fi. Du bist die Beste.«
    »Jep. Beispielsweise diese sexy Brünette am Ende der Bar. Die mit dem silbrig-rosafarbenen Schal um den Hals. Die kommt fertig ausgestattet mit Todesaccessoires. Sind das nicht die Besten?«
    »Du hast dazugelernt, Fi. Verwende stets etwas, das ihnen gehört. Denk immer dran.« Sean zwinkerte mir zu.
    »Oh, das werde ich.« Während Sean seinen Drink leerte, kam mir eine Frage in den Sinn. »Warum Schönheitschirurgie, Sean? Warum Frauen hübscher machen, wenn …?«
    »Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann du dich danach erkundigen würdest. Ich mache Leute nicht hübscher. Ich führe hauptsächlich Rekonstruktionen durch. Ich repariere, was auch immer beschädigt oder zerstört wurde. Wie etwa Jungfernhäutchen.« Er lachte. »Muss los. Gottes Werk wartet auf niemanden.«
    Sean ging schnurstracks auf die Brünette zu. Ich leerte den Rest meines Drinks und machte mich auf den Heimweg.
    Rekonstruktion. Das erklärte wohl alles.
    Vor dem Einschlafen bat ich Don in einer E-Mail, mich Samstag anzurufen. Als er am Nachmittag bei mir anrief, war ich immer noch zu Hause, zu verkatert, um mich ins Büro zu schleppen.
    »Hi, Fiona. Findest du es nicht aufregend, dass wir heiraten?«
    »Nein, Don. Ich heirate dich nicht. Wir werden nicht heiraten.«
    »Aber es ist schon alles arrangiert. Unsere Eltern haben sich geeinigt.«
    »Dann arrangiere es um. Sag ihnen, sie sollen einander heiraten.«
    »Bist du sauer? Du klingst sauer.«
    »Ja, Don. Ich bin sauer. Keiner hat mich gefragt. Ich bin nicht damit einverstanden. Ich liebe dich nicht. Und ich werde dich nicht heiraten.«
    »Oh.«
    »Das kannst du deinen Eltern ausrichten. Keine Heirat.«
    »Was sagt dein Dad dazu?«
    »Das ist egal, es sei denn, er ist derjenige, der ›Ja, ich will‹ sagt. Und dem ist nicht so.«
    »Ach, dann willst du gar nicht

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