Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
Vom Netzwerk:
Dianne.
    Später, entweder Ende August oder Anfang September – sie wohnten zu dieser Zeit in Willow Springs, etwa 16 Kilometer von der Barker Ranch entfernt –, erzählte Leslie Dianne, dass sie auf jemanden eingestochen habe, der bereits tot gewesen war. Ob es sich dabei um eine Frau oder einen Mann gehandelt hatte, hatte Leslie nicht gesagt.
    Außerdem hatte Leslie Dianne erzählt, dass der Mord irgendwo in der Nähe von Griffith Park bei Los Feliz passiert sei und dass jemand etwas mit Blut an die Kühlschranktür geschrieben habe. Leslie habe dann alles sauber abgewischt, damit keine Abdrücke zurückblieben, sie habe sogar die Sachen abgewischt, die sie gar nicht angefasst hatten. Als sie aus dem Haus gegangen waren, hätten sie noch etwas zu trinken mitgenommen. Was denn? Eine Tüte Schokomilch.
    Hatte Leslie irgendwann einmal die Tate-Morde erwähnt? Leslie hatte ihr gesagt, dass sie nicht dabei gewesen sei.
    Sartuchi versuchte, noch weitere Einzelheiten zu erfahren, aber das Einzige, woran sich Dianne noch erinnern konnte, war, dass angeblich ein großes Boot draußen vor dem Haus gestanden hatte. Doch sie wusste nicht mehr, ob ihr Leslie von dem Boot erzählt oder ob sie davon in der Zeitung gelesen hatte. Auf jeden Fall wusste sie noch, dass Leslie es ihr beschrieben hatte.
    Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Aussagen von Susan Atkins das Einzige, was Leslie Van Houten mit den LaBianca-Morden in Verbindung brachte. Da Susan aber eine Komplizin war, hätte ihr Zeugnis ohne unabhängige Bestätigung vor Gericht keinen Wert.
    Diese Bestätigung lieferte nun Dianne Lake.
    Allerdings war noch unklar, ob Dianne als Zeugin taugte. Denn sie hatte offensichtlich psychische Probleme, hatte gelegentliche LSD-Flashbacks, fürchtete Charles Manson und liebte ihn gleichzeitig. Zuweilen glaubte sie sogar, er sei in ihrem Kopf. Anfang Januar wies das Gericht von County Inyo sie teils zur Behandlung ihrer psychischen Probleme, teils aber auch, weil sich die Richter keinen anderen Rat wussten, in das Patton State Hospital ein.
    Weitere Punkte auf meiner Erledigungsliste: Überprüfen, ob immer noch LaBianca-Kreditkarten vermisst wurden. Dianne befragen, sobald es die Ärzte erlaubten, und in Erfahrung bringen, ob bei dem Vorfall im Hinterhaus oder der Unterhaltung in Willow Springs noch jemand anwesend war. Bei Katsuyama anfragen, ob irgendwelche Stichwunden post mortem, also erst nach dem Tod, zugefügt worden waren. Suzanne Struthers fragen, ob ihre Mutter ein braunes Lederportemonnaie besessen hatte, und wenn ja, ob es vermisst wurde. Suzanne und/oder Frank Struthers fragen, ob Rosemary oder Leno gerne Schokomilch tranken.
    Alles winzige, aber womöglich wichtige Details.
    Bei dem Harold, dessen Brief ich in den Tate-Akten gefunden hatte, handelte es sich um denselben Harold, den Susan Atkins bei ihrer Aussage vor dem Großen Geschworenengericht erwähnt hatte. Er hieß Harold True und war Student. Als die Kripo L. A. ihn aufgespürt hatte, war ich gerade mitten in einer anderen Befragung, und so übernahm ihn Aaron.
    Von True, der Manson freundschaftlich verbunden war und ihn mehrmals im Bezirksgefängnis besuchte, erfuhr Aaron, dass er Charlie im März 1968, als die Family im Topanga Canyon lebte, kennengelernt hatte. Schon am nächsten Tag war Charlie zusammen mit zehn anderen – darunter Sadie, Katie, Squeaky und Brenda, aber nicht Tex oder Leslie – im Waverly Drive, Hausnummer 3267, dem Haus, in dem True mit drei anderen jungen Männern wohnte, aufgetaucht und über Nacht geblieben. Bevor True und seine Kommilitonen dann im September 1968 auszogen, hatte ihn Manson dort noch vier- oder fünfmal besucht. Während ihrer Zeit im Waverly Drive hätten sich Nachbarn wiederholt über ihre lauten Partys beschwert, sagte True.
    Da Aaron True nicht gefragt hatte, ob sich auch die LaBiancas beschwert hatten, machte ich mir eine Notiz, das zu überprüfen. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich, dass True sich nicht entsinnen konnte, die LaBiancas je gesehen zu haben. Soweit er sich erinnern konnte, war das Nachbarhaus, solange sie dort gewohnt hatten, leer gewesen.
    Bei einer Überprüfung der Ermittlungsberichte stellte ich fest, dass Leno und Rosemary erst im November 1968, also erst nach dem Auszug der Studenten, eingezogen waren.
    Natürlich hatte ich auf irgendeinen Vorfall gehofft, der die LaBiancas mit der Family in Verbindung gebracht hätte, aber ich hatte nichts gefunden. Also mussten wir uns mit zwei Fakten

Weitere Kostenlose Bücher