Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
Vom Netzwerk:
zurechtzukommen, und jetzt wollen Sie mich töten, und ich sehe Sie an und sage zu mir selbst: Sie wollen mich töten? Ha! Ich bin doch schon tot, schon mein ganzes Leben lang. Ich habe 23 Jahre in Gräbern gehaust, die Sie gebaut haben.
    Manchmal möchte ich es Ihnen schon heimzahlen; manchmal möchte ich mich einfach auf Sie stürzen und mich von Ihnen erschießen lassen … Wenn ich könnte, würde ich das Mikrofon abreißen und Ihnen damit das Hirn ausschlagen, denn das hätten Sie verdient, das hätten Sie verdient …
    Wenn ich wütend auf Sie werden könnte, würde ich versuchen, jeden Einzelnen von Ihnen zu töten. Wenn das Schuld ist, akzeptiere ich sie.
    Diese Kinder – alles, was sie getan haben, haben sie aus Liebe zu ihrem Bruder getan …
    Wenn ich ihnen gezeigt habe, dass ich alles für meinen Bruder tun würde, dass ich für meinen Bruder mein Leben auf dem Schlachtfeld hingeben würde – und dann nehmen sie ihre Fahne in die Hand, ziehen los und tun eben, was sie tun, dann bin doch ich nicht dafür verantwortlich. Ich sage niemandem, was er zu tun hat …
    Diese Kinder [er deutete auf die weiblichen Angeklagten] waren dabei, sich selbst zu finden. Was sie getan haben, wenn sie es überhaupt getan haben, ist ihre Sache. Das werden sie Ihnen erklären müssen …
    Das ist alles Ihre Angst. Sie suchen nach etwas, worauf Sie Ihre Angst projizieren können, und da suchen Sie sich einen kleinen, gammeligen Niemand, der aus der Mülltonne isst und den keiner will, der aus der Strafanstalt geflogen ist, der durch jedes erdenkliche Drecksloch gezerrt worden ist und den Sie nun hier vor Gericht geschleift haben.
    Glauben Sie etwa, Sie können mich brechen? Unmöglich! Das haben Sie schon vor Jahren getan. Sie haben mich schon vor Jahren getötet …«
    Older fragte Manson, ob er noch etwas zu sagen habe.
    Manson: »Ich habe niemanden getötet und auch nicht befohlen, jemanden zu töten.
    Möglicherweise habe ich bei der einen oder anderen Gelegenheit gegenüber mehreren Leuten angedeutet, dass ich vielleicht einmal Jesus Christus gewesen bin, aber bis jetzt bin ich noch zu keinem Schluss gekommen, wer oder was ich bin.«
    Manche würden ihn als Christus bezeichnen, sagte Manson. Im Gefängnis habe er eine Nummer statt eines Namens. Manche suchten nach einem sadistischen Ungeheuer, und so sähen sie genau das in ihm. Sei’s drum. Schuldig oder nicht schuldig, alles nur Worte. »Sie können mit mir machen, was Sie wollen, aber Sie kommen nicht an mich ran, denn ich bin nur meine Liebe … wenn Sie mich in die Haftanstalt werfen, bedeutet mir das nichts, denn aus der letzten haben Sie mich rausgeschmissen. Ich habe nicht um meine Entlassung gebeten. Mir hat das da gefallen, weil ich mir selbst gefalle.«
    Mit den Worten »Sie schweifen ein bisschen ab« forderte Older Manson auf, beim Thema zu bleiben.
    Manson: »Beim Thema? … Mr. Bugliosi ist ein hart verhandelnder Staatsanwalt, gebildet, redegewandt, er weiß, was er sagt. Er ist ein Genie. Er hat alles, was sich ein Anwalt nur wünschen kann, außer einem: überzeugende Beweise. Die hat er nicht. Hätte man mir erlaubt, mich selbst zu verteidigen, hätte ich Ihnen das beweisen können …
    Eine Waffe dient hier als Beweisstück. Da hat eine Waffe auf der Ranch herumgelegen. Die hat allen gehört. Jeder konnte sich diese Waffe schnappen und damit tun und lassen, was er wollte. Ich leugne nicht, dass ich diese Waffe hatte. Sie war schon oft in meinem Besitz.
    So wie dieses Seil.« Selbstverständlich habe er das gekauft, gab Manson zu, 45 Meter, »auf einer Ranch braucht man das nun mal«.
    Die Kleider? »Es ist wirklich praktisch, dass Mr. Baggot die gefunden hat. Ich könnte mir vorstellen, dass er dafür ein hübsches Sümmchen eingestrichen hat.«
    Die Blutflecken? »Na ja, es handelt sich nicht wirklich um Blutflecken. Es handelt sich um eine Benzedin-Reaktion.«
    Der Lederriemen? »Wie viele Leute gibt es wohl, die schon einmal Mokassins mit Lederbändern getragen haben?«
    Die Fotos von den sieben Opfern mit ihren 169 Stichverletzungen? »Sie stellen diese entsetzlichen Leichen aus, um damit zu warnen: Das wird mit euch passieren, wenn er rauskommt.«
    Helter Skelter? »Das heißt im eigentlichen Sinne Chaos, Durcheinander. Es geht nicht um einen Krieg mit irgendjemandem. Es heißt nicht, dass die einen die anderen töten … Helter Skelter ist Chaos. Dieses Chaos ist dabei, Sie einzuholen. Wenn Sie nicht sehen, dass es von allen Seiten hereinbricht,

Weitere Kostenlose Bücher