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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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Mitglieder galten als Brüder, Schwestern, Mütter und Väter.
    Das Zeichen der Prozesskirche ähnelte, wenn auch nicht genau, dem Kreuzsymbol, das sich Manson auf die Stirn geritzt hatte.
    Zu den Grundsätzen der Gemeinschaft, die Mansons eigenen sehr ähnlich waren, gehörten Sätze wie diese: »Die Zeit für das Ende ist jetzt … Die größte Sünde ist es, ein Tier zu töten … Christus sagte, liebt euren Feind. Christi Feind war Satan. Liebe Christus und Satan … Das Lamm und die Ziege müssen zusammenkommen. Reine Liebe stieg von den Höhen des Himmels herab, vereint mit reinem Hass, der aus den Tiefen der Hölle emporstieg.«
    Ein ehemaliges Mitglied der Prozesskirche, das in Verbindung mit zwei Morden im Bikermilieu von der Kripo L. A. vernommen wurde (die Opfer standen in keiner Beziehung zur Prozesskirche), sagte über die Sekte: »Die mögen keinen, den sie nicht indoktrinieren können oder der nicht zu ihnen gehört. Die sind einfach radikal gegenüber allem, was sie als › die grauen Mächte ‹ bezeichnen, das reiche Establishment oder die Schwarzen.«
    F: »Wieso mögen die keine Schwarzen?«
    A: »Keine Ahnung, ist einfach so.«
    F: »Steckt dieser Hass einfach in ihnen?«
    A: »Der steckt in ihnen drin, andererseits würden sie die Schwarzen auch gerne benutzen, um so ein militärisches Ding durchzuziehen … die haben wirklich ein Talent dafür, wütende Leute zu versammeln.«
    Dies war nur die Meinung eines einzigen ehemaligen Mitglieds und mag nicht die offizielle Position der Prozesskirche selbst repräsentieren, die Gemeinsamkeiten mit Mansons Philosophie sind dennoch frappierend.
    Dies alles sind nur einige der Parallelen, die ich gefunden habe. Zumindest mich haben sie davon überzeugen können, dass Manson, selbst wenn er nie Mitglied der Prozesskirche war, sich bezüglich seiner Lehren doch stark an dem Satanistenkult orientiert hat. 99
    Aber dies sind nicht die einzigen Verbindungen zwischen der Manson Family und den Satanisten.
    Eine Zeit lang war Bobby Beausoleil gut befreundet mit dem Filmemacher Kenneth Anger, der sowohl Verbindungen zum Bikermilieu hatte als auch im Okkultismus bewandert war. Beausoleil spielte in Angers Film Lucifer Rising mit der Figur des Lucifer die Hauptrolle, und zwar bevor er Manson begegnete.
    In seinem psychiatrischen Gutachten über Susan Atkins schrieb Dr. Joel Hochman über eine Zeit in San Francisco, offenbar irgendwann 1967 oder 1968, noch bevor sie Manson begegnet war: »Zu dieser Zeit trat sie in eine Phase ein, die sie jetzt als ihre Satanismusperiode bezeichnet. Sie ließ sich auf den Satanisten Anton LaVey ein. 100 Sie übernahm eine Rolle in einer Bühnenshow über einen Hexensabbat und erinnert sich noch gut an die Premiere, bei der sie LSD genommen hat. Sie musste die ganze Zeit in einem Sarg liegen und halluzinierte währenddessen. Sie erzählte, dass sie nicht mehr herauskommen wollte, sodass der Vorhang erst mit fünfzehnminütiger Verspätung herunterging. Sie gab an, sich dabei lebendig gefühlt zu haben, wohingegen alles andere in der hässlichen Welt tot war. Danach dauerte ihr › Satanistentrip ‹ noch etwa acht Monate …«
    Während des Tate-LaBianca-Prozesses kritzelte Patricia Krenwinkel auf Papier herum. Ihre zwei Lieblingsmotive waren laut Gerichtsdiener Bill Murray Teufelsköpfe und die Ziege von Mendes, beides Satanistensymbole.
    Bevor er ihn tötete, hatte Charles »Tex« Watson zu Voytek Frykowski gesagt: »Ich bin der Teufel, und ich bin hier, um das Werk des Teufels zu tun.«
    Einen starken Einfluss übte auf Manson offenbar ein Toter aus: Adolf Hitler. Manson bewunderte Hitler und sprach oft über ihn. Seinen Anhängern erzählte er, dass Hitler »die besten Antworten auf alles gehabt« habe und er »ein wissender Mann« gewesen sei, der »das Karma der Juden ausgeglichen hat«. Manson hielt sich für eine nicht minder historisch bedeutsame Gestalt, einen Führer, der nicht nur das Karma der Schwarzen umkehren, sondern auch alle außer seiner eigenen arischen Rasse – seine rein weiße, typisch amerikanische Family – auslöschen würde.
    Es gab sowohl äußerliche Parallelen zwischen Hitler und Manson als auch Übereinstimmungen im Gedankengut.
    Beide waren Vegetarier, beide waren klein gewachsen, beide hatten in ihrer Kindheit und Jugend tiefe Wunden erlitten, die zu ihrem Hass auf die Gesellschaft zumindest beitrugen, wenn sie auch nicht ursächlich dafür verantwortlich gemacht werden können. Beide litten unter

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