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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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sollen ihn auf dem Laufenden halten.»
    «Kein Problem. So, ich erledige noch einigen Schreibkram, dann mache ich auch Feierabend.»
    «Ich habe Ihnen vorhin die Akte Körner auf den Tisch gelegt. Da fiel mein Blick zufälligerweise auf einen Zettel.»
    «Ein Zettel?»
    «Ja, Robert Kunz und Christoph Suter stand drauf. Was wollen Sie von den beiden?»
    Zufälligerweise! Da lachen ja die Hühner.
    «Ein Gespräch unter Kollegen.»
    «Das können Sie sich sparen. Dieses Gespräch habe ich heute schon geführt.»
    «Wegen Nadine? Sie setzen sich für Frau Kupfer ein? Wer hätte das gedacht.»
    «Bilden Sie sich nur nichts ein. Es geht um die allgemeine Disziplin hier im Haus und nicht um Frau Kupfer. Ich kann es nicht dulden, dass eine Kollegin dumm angemacht wird. So geht das nicht. Das habe ich den Herren in aller Deutlichkeit mitgeteilt … was gibt es da zu lachen? Ich bin für die Ordnung hier im Hause zuständig. Und ich setze mich für jede andere Kollegin in gleicher Weise ein … und hören Sie gefälligst mit Ihrem dummen Grinsen auf, Ferrari!»
    Der Dreier liess auf sich warten, die angegebene Zeit auf der elektronischen Anzeige war längst abgelaufen. Ein paar Schneeflocken und die gesamte Infrastruktur kommt zum Erliegen. Ferrari fror und zog den dicken Mantel enger um seinen Körper. Jetzt die Füsse hochlegen, ein Glas Wein trinken und dazu frisches Nussbrot mit Manchego und hauchdünn geschnittenem Parmaschinken geniessen. Göttlich. Bei diesem Gedanken lief ihm förmlich das Wasser im Mund zusammen. Endlich fuhr das Tram ein. Ferrari stieg in den hinteren Wagen und beschlagnahmte den vordersten Platz rechts. Langsam und bedächtig setzte sich der Tramzug in Bewegung. Kurz vor dem Aeschenplatz raste ein Autofahrer in allerletzter Sekunde vor dem Tram durch. Der Chauffeur reagierte prompt, leitete eine Notbremsung ein und konnte so eine Kollision mit dem Personenwagen verhindern. Minuten später liess sich die Tür unmittelbar hinter Ferrari nicht mehr schliessen. Der Tramführer kam fluchend nach hinten, stellte auf Handbetrieb um und verschloss die Tür.
    «Kommen Sie bitte mit mir nach vorne», wandte er sich an Ferrari.
    «Wieso denn das?»
    «Weil die Tür kaputt ist.»
    «Dann steige ich ganz hinten aus. Mir gefällts hier im Anhänger ganz gut. Ich bin gern allein.»
    «Ganz wie Sie wollen. Ihr könnt mich alle …», entgegnete der Chauffeur kopfschüttelnd.
    An der Endstation überlegte sich Ferrari kurz, ob er sich den Chauffeur für seine Bemerkung zur Brust nehmen sollte. Aber der stritt sich bereits mit einem anderen Passagier. Die Nerven der Leute lagen blank. Irgendwie verständlich. Wahrscheinlich ging es dem armen Kerl schon den ganzen Tag so. Knapp an Unfällen vorbeigeschrammt, unzufriedene Passagiere, die wegen den Verspätungen murrten und keinerlei Verständnis aufbrachten. Ganz abgesehen von störrischen Fahrgästen, die krampfhaft ihren Platz verteidigten. C’est la vie. Ferrari drückte sich an den beiden Streithähnen vorbei, die sich lautstark über den Service der Basler Verkehrsbetriebe unterhielten.
    «Das darf man doch wohl noch sagen, oder?»
    «Aber nicht in diesem Ton!»
    «Ha! Ich musste mehr als zwanzig Minuten in der Kälte warten. Soll ich mich dafür auch noch bedanken? Wo bleibt die viel gelobte Kundenfreundlichkeit?»
    «Für das Scheisswetter kann ich auch nichts.»
    «Ein bisschen Schnee und schon geht gar nichts mehr. Ab morgen nehme ich wieder das Auto. CO 2 -Ausstoss hin oder her.»
    «Von mir aus fahren Sie, mit was und wem Sie wollen. Auf solche Fahrgäste können wir locker verzichten.»
    «Das ist eine Frechheit. Eine bodenlose Frechheit. Ich will jetzt auf der Stelle wissen …»
    Was er wissen wollte, hörte Ferrari nicht mehr. Er spazierte durch den dunklen Wald nach Hause. Wie schön alles aussah! Der Schnee hatte die Natur verzaubert. Der Kommissär spürte, wie eine wunderbare Ruhe und eine innere Zufriedenheit von ihm Besitz ergriffen. Monika stand auf einer Leiter und schmückte das Fenster zum Garten mit einer Lichterkette. Leise schlich sich Ferrari an und kniff ihr in den Hintern. Die Wirkung war enorm. Monika schrie fürchterlich und fiel ihm rückwärts in die Arme.
    «Das ist eine Begrüssung ganz nach meinem Geschmack!»
    «Lass mich sofort los, Francesco! Du mit deinen albernen Spässen. Irgendwann kriege ich einen Herzinfarkt.»
    Ferrari trug sie ins Wohnzimmer und setzte sich mit ihr auf die Couch.
    «Lass mich los,

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