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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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ist mit Kollegin?»
    «Sie liegt im Bett. Ihr Kumpel hat ziemlich stark zugeschlagen.»
    «Wollten wir nicht!»
    «Sie könnten mir noch einige Fragen beantworten.»
    «Wieso hier bei Chefin?»
    «Weil Frau Weller mitbetroffen ist. Nein, das ist nicht korrekt. Sie ist die Hauptbetroffene, sie hat ihren Mann verloren.»
    «Kein guter Ort für Diskussion.»
    Das kann ich mir gut vorstellen, mein Lieber. Für mich aber schon.
    «Gab Ihnen Cornelia Weller den Tipp, dass Ruedi Fink der Mörder sei?»
    «Wieso diese Frage? Wissen es ja schon.»
    «Ich wollte Ihre Bestätigung. Kennen Sie einen Fritz Löffler?»
    «Miese Kreatur!»
    «Hatten Sie Streit mit ihm?»
    «Ja.»
    «Wegen Andreas?»
    Er schaute seine Chefin fragend an. Ines nickte.
    «Verprügelte Andreas. Konnten wir nicht zulassen. Habe ihm Zähne ausgeschlagen und Kiefer gebrochen. Warnung.»
    «Wann war das?»
    «Im Sommer.»
    «Da ging es um Irina Löffler?»
    «Richtig», murmelte er leise mit erneutem Seitenblick auf Ines Weller.
    «Kennen Sie Irina Löffler?»
    «Ein- oder zweimal gesehen. Wieso?»
    «Sie ist spurlos verschwunden.»
    «Falsch.»
    «Wieso ist das falsch?»
    «Zurück nach Bukarest.»
    «Woher wissen Sie das?»
    «Weiss es. Basta.»
    Ines Weller wandte sich direkt an Lutz Wagner.
    «Lutz. Ich betrachtete dich immer als treuen Weggefährten meines Mannes und jetzt als den meinen. Was ihr da gestern getan habt, kann ich nicht gutheissen. Aber wir stehen das gemeinsam durch. Ich schätze dich als kompetenten Fachmann. Du sollst wissen, dass ich wieder in die Firma einsteigen werde, doch erst im Laufe des neuen Jahres. Zuerst muss ich mir Zeit nehmen. Zeit zum Trauern, Zeit zum Nachdenken und Zeit, um zu mir selbst zu finden. Danach werde ich Verwaltungsratspräsidentin der Logistik AG und du wirst mein Geschäftsführer.»
    Lutz Wagners Augen füllten sich mit Tränen.
    «Werde dich nie enttäuschen, Ines! Kannst dich auf mich verlassen!»
    «Das weiss ich. Ich schätze deine Loyalität und ich bitte dich jetzt, die Fragen von Herrn Ferrari zu beantworten. Du musst dabei keine Rücksicht auf mich nehmen. Ich weiss mehr, als du denkst. Auch die zahlreichen Affären von Peter sind mir bekannt. Ich bin nicht blöd, Lutz.»
    Lutz Wagner ballte die Hände zu Fäusten.
    «War immer dagegen. Konnte aber nichts tun.»
    «Das weiss ich, Lutz. Bitte, Francesco.»
    Der Kommissär hatte dem kurzen Intermezzo fasziniert zugehört und nickte Ines dankend zu.
    «Sie wissen also, dass Irina zurück nach Bukarest gegangen ist. Weshalb sind Sie da so sicher?»
    «War Teil des Deals.»
    «Genauer, bitte.»
    «Erhielt Schweigegeld. Grosse Summe! Ist am gleichen Tag abgerauscht.»
    «Wann war das?»
    «Nach erdrutschartigem Sieg von Peter bei National- und Ständeratswahlen im Oktober.»
    «Haben Sie ihr das Geld übergeben?»
    «Patrick.»
    «Welche Summe?»
    «Viertelmillion.»
    «Das verstehe ich nicht. Was für ein Schweigegeld?», mischte sich Ines Weller ein.
    «Diese Frage kann ich Ihnen beantworten, Ines», übernahm Ferrari. «Andreas hatte ein Verhältnis mit der Prostituierten Irina Löffler und verliebte sich in sie. Ihr Mann erfuhr von der Affäre. Ich gehe davon aus, dass er Ihrem Sohn den Umgang mit Irina verboten hat und ihn mit dieser Viertelmillion freikaufte. Ihr Mann wollte wohl einen Skandal vermeiden.»
    «Stimmt das, Lutz?»
    «Hat bezahlt. Viertelkiste durch Patrick.»
    «Wo ist Ruedi Fink, Herr Wagner?»
    «Weiss nicht.»
    «Gut. Das wäre schon mal etwas. Ich danke Ihnen, dass Sie mir die Fragen beantwortet haben.»
    «Ines?»
    Sie nickte nachdenklich.
    «Du kannst gehen, Lutz. Danke für deine ehrlichen Antworten … Bleiben Sie bitte noch einen Augenblick, Francesco.»
    Sie hörten Lutz Wagner mit dem Auto wegfahren. Es vergingen einige Minuten, in denen keiner ein Wort sprach.
    «Weshalb stellten Sie keine Fragen über Peter? Wollten Sie mich schonen?», nahm Ines Weller das Gespräch auf.
    «Nein … ich meine … ja, natürlich wollte ich Sie schonen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Gespräch. Wagner weiss jetzt, dass er mir die Wahrheit sagen muss. Und das wird er auch tun. Er wirkt durch seine abgehackten Sätze dümmlich, aber das täuscht. Ich halte ihn für ziemlich intelligent, sonst könnte er Ihr Geschäft nicht führen.»
    «Er ist ein sehr kompetenter Mann. Sie werden ihn also über Peter demnächst ausquetschen und mich im Unklaren lassen?»
    «Ines, was nutzt es, wenn ich im Dreck rumwühle, Staub aufwirble und Ihnen diesen

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