Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
Vom Netzwerk:
Safe.
    «Bitte! Hier ist das Geld abzüglich der dreitausend Franken. Es ist sozusagen ein Notgroschen für schlechte Zeiten. Das Geld wäre der Partei zugeflossen.»
    «Alles schön und gut, Herr Stolz. Doch weshalb die hektische Suche nach Irina?»
    «Ich wollte den Fehler wiedergutmachen, Herr Kommissär, ihr einen Teil des Geldes geben. Das schlechte Gewissen, Sie verstehen. Aber Irina war wie vom Erdboden verschluckt.»
    «Dann haben Sie Edgar mit der Suche beauftragt.»
    «Noch so ein Trottel! Er spürte sie auf und liess sie einfach in ihrem Versteck. Dieser Volldepp! Als wir sie holen wollten, war sie natürlich weg.»
    «Warum suchen Sie nach Ruedi Fink?»
    «Weil er Peters Mörder ist. Das geht doch aus der DVD eindeutig hervor.»
    Draussen hielten sie Kriegsrat.
    «Salamitaktik! Er gibt nur immer so viel zu, wie wir schon wissen. Glaubt er wirklich, Fink sei der Mörder?»
    «Oder will er seinen Helfershelfer aus dem Weg räumen?»
    «Daran dachte ich auch schon, Francesco. Verhaften wir Stolz?»
    «Der läuft uns nicht weg. Zudem mangelt es uns an Beweisen.»
    «Stimmt.»
    «Unser Fall bekommt langsam Konturen. Wir sind auf dem richtigen Weg, das spüre ich. Unklar ist mir aber nach wie vor das Motiv. Aus welchem Grund wurde Peter Weller ermordet? Es muss doch einen stichhaltigen Grund geben.»
    «Liebe, Hass, Eifersucht, Geld und Macht. Geht es letzten Endes nicht immer um das Gleiche? Auf Patrick Stolz treffen die Motive Geld und Macht zu. Als Parteisekretär hat er grossen Anteil am politischen Erfolg und somit an der neu gewonnenen Macht, wenn er auch im zweiten Glied stand, direkt hinter Peter Weller. Dass er ganz nach oben wollte und deshalb Weller aus dem Weg räumte, ist unrealistisch. Das hatten wir ja schon. Der Zeitpunkt wäre der falsche gewesen. Dann hätten wir noch das Motiv Geld. Patrick Stolz missbraucht seine Position, um Parteigelder abzuzweigen. Niemand merkt etwas. So weit, so gut. Da passiert ihm ein Fehler. Irina, die nur einen Bruchteil des Geldes erhält, verlässt das Land nicht. So muss er ernsthaft befürchten, er könnte auffliegen. Das hätte das Ende seiner vielversprechenden Karriere bedeutet.»
    «Nicht schlecht, Nadine. Aber die Geschichte hat einen Haken.»
    «Und der wäre?»
    «Peter Weller ist tot.»
    «Ja, eben. Stolz tötet Weller, um seinen Betrug zu vertuschen.»
    «Also gut, gehen wir von dieser Annahme aus. Dann gäbe es jetzt keinen Grund mehr, Irina zu jagen. Wer glaubt schon einer Prostituierten? Würde Weller noch leben, dann müsste sich Stolz fürchten. Aber so? Ich weiss nicht.»
    «Es sei denn, Irina weiss etwas, das für Stolz zur Gefahr werden könnte.»
    «Und was?»
    «Keine Ahnung. Ach, Mist. Irgendwie drehen wir uns im Kreis … Übrigens, da wäre noch etwas …»
    «Ich habe es vergessen. Das kann ja mal passieren. Ich bin auch nicht mehr der Jüngste.»
    «So, so! Einfach vergessen.»
    «Ja, genau. Und wenn du es genau wissen willst, absichtlich vergessen. Um dich nicht in Versuchung zu bringen, Lutz Wagner als Marionette gegen die Löfflers einzusetzen.»
    «Darauf wäre ich gar nicht gekommen, Francesco. Aber besten Dank für den Tipp.»
    Lutz Wagner drehte in seinem Büro Runden. Er hörte damit auch nicht auf, als Nadine und Ferrari eintraten.
    «Drecksau! Verdammte Drecksau!»
    «Sie können sich abregen, Herr Wagner. Stolz hat gestanden. Das Geld liegt im Safe. Irina sagt die Wahrheit.»
    «Verhaftet?»
    «Nein, das ist nicht notwendig. Wir glauben nicht, dass er noch weiteren Schaden anrichtet. Herr Wagner, wäre es nicht langsam an der Zeit, reinen Tisch zu machen?»
    «Heisst?»
    «Dass Sie uns erzählen, was Sie wissen.»
    «Setzen. Kaffee? Tee?»
    Sie warteten geduldig, bis er zu erzählen begann.
    «Ines jetzt Boss! Bin loyal. Gespräch kann gegen Stolz und andere verwendet werden. Stehe dazu. Nur Ines darf nichts erfahren.»
    «Wir werden dieses Gespräch vertraulich behandeln», versicherte Ferrari.
    «Stolz zieht Fäden im Hintergrund. Schon immer. Peter nur Marionette. Nicht gemerkt. Glaubte sei Gott! Habe gesagt Peter, Patrick Verarscher! Mich ausgelacht. Meinte, sei eifersüchtig! Das mit Geld wundert nicht. Methode Patrick. Plötzlich im eigenen Sack.»
    «Kennen Sie Irina?»
    «Gesehen. Mehrmals. Zuerst mit Andreas und Fink. Im Sommer mit Peter.»
    «Peter Weller kannte Irina Löffler?»
    «Ja. Patrick sagte, Andreas bumst Irina. Peter ausser sich. Fuhr mit Peter zu ihr. Lange Unterhaltung unter vier Augen. Peter zurück.

Weitere Kostenlose Bücher