Helvetias Traum vom Glück (German Edition)
Gespräch mit Stolz. Dann Überraschung. Stolz redet mit Andreas. Nicht Peter. Andreas wütend. Grosse Szene. Dann Ruhe bis Wahlen. Danach neuer Anlauf. Stolz sagt, Irina muss weg. Peter einverstanden.»
«Weshalb aber sucht Stolz nach Irina?»
«Weiss nicht. Komplott gegen Nutte vielleicht.»
«Von wem?»
«Patrick und Ruedi.»
«Was hat Stolz mit Ruedi Fink zu tun?»
«Ruedi nicht das, was er vorgibt. Stolz und er im gleichen Spittel krank.»
«Es gibt also eine Verbindung zwischen Stolz und Fink. Sie wollen damit andeuten, dass die beiden unter einer Decke stecken?»
«Ruedi auch Sau! Mimt Freund von Andreas! Habe gewarnt. Andreas hört nur auf Patrick. Aber Ruedi und Patrick sind gleich.»
Ferraris Augen verloren sich für einen kurzen Moment in der Weite, während seine Finger ihr bestes Stakkato trommelten.
«Interessant … Es gibt also ein Dreieck. Bestehend aus Patrick Stolz, Ruedi Fink und Irina Löffler. Zwischen diesen drei muss sich etwas abgespielt haben. Bloss was? … Wir müssen uns nochmals intensiv mit Irina unterhalten. Am besten sofort. Ist das alles, was Sie uns sagen wollen, Herr Wagner?»
«Nein. Ruedi ist Mörder von Peter! Deshalb Angriff auf Delsbergerallee. Ist entwischt. Rächen Peter wegen Ines. Nicht wegen Peter. War grosse Sau! Hat Ines betrogen. Immer wieder. Hätte irgendwann Peter Genick gebrochen. Ist gut so, wie gekommen!» Nadine fuhr mit ihrem Porsche in die Einfahrt der Notaufnahme.
«Also wirklich! Hier kannst du ihn nicht stehen lassen.»
«Es ist doch nur für einige Minuten.»
Ein Krankenwagen hinter ihnen hupte ungeduldig.
«Siehst du?!»
«Ja, schon gut. Hauptsache, du hast das letzte Wort», gab sich Nadine geschlagen und fuhr um das Spital herum in die Tiefgarage. Durch einen langen, farbig bemalten Korridor erreichten sie den Lift. Das erinnert mich an einen Science-Fiction-Film, dachte Ferrari, dem ein leichter Schauer über den Rücken lief. Als Frau würde ich jedenfalls nicht allein durch diesen Gang wandeln wollen. Der Kommissär suchte krampfhaft nach Videokameras. Vergeblich. Das gibts doch nicht! Fahrlässig ist das. Jawohl. Und wenn sich jetzt gleich die Lifttür öffnet, stürzen mit Sicherheit feindlich gesinnte Aliens auf uns.
«Du wirkst so angespannt, Francesco. Hast du was?»
Der Lift öffnete sich. Unwillkürlich trat Ferrari einen Schritt zurück. Ein älteres Ehepaar verliess den Fahrstuhl.
«Angespannt? Nein … du irrst dich, Nadine. Es ist alles bestens.»
Irina lag immer noch als Erstklasspatientin in einem Einzelzimmer. Vor ihrer Tür las ein Beamter in Zivil die Zeitung. Es wäre ein Leichtes, diesen Mann zu überwältigen, dachte der Kommissär. Nicht gerade das, was ich mir unter einem sicheren Personenschutz vorstelle.
«Alles in Ordnung?», fragte er seinen Kollegen.
«Ja. Nichts Auffälliges. Ziemlich langweiliger Job, Francesco. Wie lange müssen wir hier noch Wache schieben?»
«Ein, vielleicht zwei Tage. Sobald sie bei Kräften ist, müssen wir eine andere Bleibe finden.»
Irina schaute fern. Es schien ihr viel besser zu gehen.
«Hallo, Nadine. Guten Tag, Herr Ferrari. Ich ziehe mir meine Lieblingssendung rein.»
Ferrari schaute auf den Bildschirm. Ein dämlicher Richter, ein dümmlicher Staatsanwalt, ein doofer Verteidiger und eine Ansammlung von total dilettantischen Schauspielern verhandelten in einem Gerichtsfall.
«Die Frau hat ihren Geliebten ermordet, was sie bestreitet. Aber der Richter wird sie überführen.»
In diesem Augenblick, kurz vor der Lösung des Falls, wurde Werbung eingeblendet. «Bleiben Sie dran! Wir sind in wenigen Augenblicken zurück!», versprach die Fernsehstimme.
«Wie im richtigen Leben. Nur Werbeunterbrechungen gibts bei unseren Ermittlungen nicht. Eigentlich schade. Das wäre nämlich eine Superidee. Stellt euch vor: Francesco Ferrari ermittelt in Hugo-Boss-Kleidern! Seine Assistentin Nadine Kupfer trägt dazu ein Kleid von Christian Dior!»
Ferrari verzog das Gesicht. Obwohl er in solch edlen Kleidern zweifelsohne eine gute Falle machen würde. Irina lachte herzhaft und schaltete den Fernsehapparat aus.
«Jetzt werde ich nie erfahren, ob sie ihren Geliebten wirklich umgebracht hat.»
«Sie ist bestimmt unschuldig. Wie geht es dir, Irina? Du siehst gut aus.»
«Es geht mir auch viel, viel besser. Die Leute kümmern sich total rührend um mich. Am liebsten würde ich hier bleiben. Es hat sich noch nie jemand so um mich gesorgt. Ich bin sehr dankbar.»
«Irina, wir müssen
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