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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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auf die Reihe der roten Flaggen, betrachtete durch das Fernrohr die Mirage und sah dann kurz auf das Zifferblatt.
»Du hast eine Ewigkeit Zeit, Carlos«, beruhigte er sich. »Nur nichts überstürzen. Warte die Flaute ab.«
Nach eineinhalb Minuten fiel die Flagge, und Hathcock feuerte. Er hatte ein gutes Gefühl, denn er hatte ganz gleichmäßig durchgezogen. Er wußte, daß nur die Patrone oder sein Gewehr größere Probleme verursacht haben konnten, wenn dieser Schuß nicht ins Zentrum der Scheibe gegangen
war. Hathcock nahm den Bleistift auf der Kladde und zeichnete einen schwarzen Punkt ins Zentrum der kleinen, für seinen zweiten Schuß bestimmten Zielscheibe. Wieder kritzelte er 14-L in das Quadrat darüber, um die vierzehn Strich, um die er sein Zielfernrohr wegen der Windabweichung verstellt hatte, nicht zu vergessen.
Nachdem er die zweite Eintragung gemacht hatte, entspannte er sich über dem Gewehr und wartete auf die Aufforderung von der Linienmitte, das Feuer einzustellen. Er war jetzt nicht mehr so verkrampft. Er hatte alles vergessen, die Menge, die Kapelle, die Kameras und den Kommandeur des Marine Corps, der gespannt auf die zweite Urteilsrunde wartete - wer gehen mußte und wer bleiben konnte.
»Feuer einstellen, Feuer einstellen«, rief die Stimme allen Teilnehmern zu.
Wieder verschwanden die Ziele in den Gruben, und als die Grubenmannschaft die Scheiben auf Halbmast hob, erschienen schnell nacheinander die oberen Ränder über dem Wall.
»Meine Damen und Herren, wir zeigen jetzt alle Fehlschüsse an.« Wieder folgte der Ankündigung gespanntes Schweigen. »Es gibt keine Fehlschüsse.«
Die Menge jubelte, und Hathcock blickte, ohne die Zuschauer wahrzunehmen, durch sein Beobachtungsfernrohr die Bahn entlang und wartete auf seine Scheibe.
Zwei Schützen hatten den Dreierring getroffen und verließen die Linie. Ihnen folgten vier Männer, die in den Viererring geschossen hatten. Fünfer gab es keine. Hathcock und die sechs anderen Scharfschützen, darunter Sanchez, die noch im Rennen lagen, hatten wieder ins Zentrum getroffen.
Auf den Tribünen gerieten Land und die anderen Mitglieder des Schützenteams allmählich in Aufregung, als sie auf die letzten sieben Schützen hinabschauten und begriffen, daß sowohl Sergeant Sanchez wie auch der junge Corporal Hathcock eine echte Chance hatten, die Nationalmeisterschaft über 1000 Yard - den Wimbledon Cup - zu gewinnen.
Hathcocks Magen zog sich zusammen, als er die dritte Patrone herausholte und sie unter das Handtuch neben seine Schießkladde legte. Er blickte die Bahn entlang auf die flatternden roten Fahnen, schob sich in Position und fand den ihm gemäßen Zielpunkt auf der schwarzen Scheibenmitte.
»Meine Herren, Sie können einen Schuß laden«, verkündete die Stimme von der Linienmitte. Wieder durchbrach das Klappern beim Spannen von sieben Gewehrverschlüssen die nur vom Wind gestörte Stille auf der l000-Yard Schießbahn von Camp Perry.
Zum dritten Mal überprüfte Hathcock zweifach seine Position und seinen Zielpunkt, wieder kontrollierte er die Bewegung der Mirage, während er darauf wartete, daß die Scheiben aus den Gruben stiegen.
»Meine Herren, wenn Ihre Scheibe erscheint, haben Sie drei Minuten Zeit, um einen Schuß abzugeben.«
Kaum war Hathcocks Scheibe aus der Grube gestiegen und auf der Halterung zur Ruhe gekommen, da fielen die Bahnflaggen, und er feuerte. Wieder war er sicher, daß er ins Zentrum getroffen hatte. Jetzt hielt er es allmählich für möglich, daß er den Titel erringen konnte, der noch eine Stunde zuvor nur ein Traum gewesen war. Die drei Minuten verstrichen langsam.
»Feuer einstellen, Feuer einstellen«, ertönte zum drittenmal das Kommando von der Linienmitte, während die Scheiben in die Gruben sanken, um dort gewertet und markiert zu werden.
In dieser Runde gab es keine Fehlschüsse, keine Dreier und auch keine Vierer. Vier Schützen hatten ins Schwarze getroffen, aber das Papier rechts des weißen Kreises durchschlagen, der den V-Ring markierte.
Hathcock sah den Ausscheidenden nach und spürte, wie die Spannung, die seinen Magen so unerträglich verkrampfte, nun auch auf seine Kehle übergriff. »Du mußt dich beruhigen«, befahl er sich streng, »und dich auf deinen nächsten Schuß konzentrieren. Es könnte darum gehen, ob man dir wieder nur die Hand schüttelt, oder ob du gewinnst.«
Er betrachtete die wogende Mirage und dann wieder die Bahnflaggen, die im starken Wind flatterten. »Sieht so aus, als wird er

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