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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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sehen auch nicht gerade aus wie das
blühende Leben. Glauben Sie nicht, daß Sie vielleicht einen
Fehler machen?«
»Ich weiß, was ich tue, Lance Corporal!« gab Hathcock
scharf zurück. »Es kommt Ihnen nicht zu, mir solche Fragen
zu stellen. Sie sollen nur die Meldung an den Captain
weitergeben.«
Diese Reaktion tat weh, aber Burke hatte sie von seinem
übermüdeten Chef irgendwie erwartet. Er kannte Hathcock
inzwischen gut und bewunderte ihn sehr.
»Verzeihen Sie, wenn ich meine Kompetenzen überschritten
habe, Sergeant Hathcock, ich will nur nicht, daß Ihnen etwas
passiert. Sie wissen doch, wir sollen aufeinander achten.
Marines kümmern sich um ihre Kameraden. Richtig?«
»Ja, Burke.«
»Es könnte doch nicht schaden, wenn Sie mich noch
hierbehielten. Wir sind ein wirklich gutes Team, Sergeant. Das
haben Sie selbst gesagt. Ich könnte Ihnen sicher eine Hilfe sein.« »Sie sind mir eine größere Hilfe, wenn Sie zu Höhe 55
zurückkehren. Dann brauche ich mir bloß noch um mich selbst
Sorgen zu machen. Bringen Sie mir nur diese Marines heil
zurück. «
Burke nickte verdrießlich. »Dann sollten wir jetzt wohl gehen,
was?«
»Ja. Sagen Sie dem Captain, ich werde ihn auf dem laufenden
halten. Ich komme zurück, sobald das Chaos hier einigermaßen
beseitigt ist.«
Die vier Marines entfernten sich mit umgeschnallten Tornistern
und umgehängten Gewehren von dem Bunker und von Hathcock. »Wir werden an Sie denken, Sergeant Hathcock, wenn wir
auf den neuen Feldbetten schlafen und so richtig in
Weihnachtsstimmung sind!« rief Burke und winkte.
Hathcock winkte zurück. »Das ist okay, ›Charlie‹ und ich
werden auch eine kleine Feier abhalten. Und laßt die Köpfe
unten, Jungs, hört ihr?«
Burke streckte den Daumen in die Höhe.
»Wo zum Teufel ist Sergeant Hathcock?« fauchte Land, als
die vier Heckenschützen ihn erreichten. Er stand hinter einem
Bunker auf Höhe 55 und hatte ein Maschinengewehr
Kaliber 50 mit Zielfernrohr auf die Ebenen unter sich gerichtet. »Sir«, sagte Burke und stand stramm, »Sir, Sergeant Hathcock
hatte noch einiges zu erledigen. Er ist okay. Er sagte, er
würde Sie über alles informieren.«
»Ich habe ihn und euch schon vor einer Woche zurückerwartet.
Jetzt sagen Sie mir, daß er allein losgezogen ist, ohne
jede Kontrolle. Verdammt, jetzt hat er da unten völlige Freiheit.« »Sir, seien Sie nicht böse auf ihn«, bat Burke, nach Kräften
bemüht, den Sergeant zu verteidigen. »Er macht sich da unten
enorm nützlich.«
»Burke! Reden Sie keinen Quatsch! Ich weiß doch, wie dick
Sie mit Hathcock befreundet sind. Sie würden alles tun, um
ihn zu verteidigen. Aber er hat unrecht! Gunny«, fuhr er
dann fort und sah Wilson an, »Sie nehmen am besten sofort
mit jemandem dort unten Kontakt auf. Ich muß wissen, was
dieser magere kleine Scheißer im Schild führt - und zwar
heute noch!«
Hathcock hatte gewußt, daß der Captain nicht erfreut sein
würde, wenn die Heckenschützen ohne ihn zurückkehrten,
aber inzwischen hatte er eben ein gutes Verhältnis zu einigen
Truppenführern entwickelt. Sie ließen ihm häufig freie Hand, wenn er Heckenschützeneinsätze plante, und mit jeder Operation, die er plante und erfolgreich durchführte
wuchs sein Ruf. Das gefiel ihm.
Daß er eine Stellung hatte, wie sie nur wenigen Marines
der unteren Dienstgrade beschieden war, stärkte sein Selbstgefühl,
doch gleichzeitig wurde er immer hagerer und sein
Gesicht immer wettergegerbter. Geistig blieb er allerdings
voll auf Draht, und mit jedem seiner Ausflüge wuchs seine
Gerissenheit im Umgang mit dem Feind. Ganz gleich, wie
fantastisch der Plan oder wie gefährlich der Auftrag war,
seine Meinung zählte viel bei den Marines, die ihn täglich zur
Patrouille absetzten und ihn wieder abholten, wenn er fertig
war.
Weihnachten ging vorüber, das neue Jahr war nur noch einen
Tag entfernt, als Hathcock mit einer Patrouille, die ihn an
einer Biegung des Song Tro Khuc absetzen sollte, durch den
Sicherheitszaun ging. Dort gab es zwei inzwischen freigegebene
breite Feuerabschnitte, wo er sich ungehindert bewegen und
schießen konnte.
In dieser Gegend, ziemlich weit westlich von dem Gebiet,
das er gewöhnlich durchstreifte, waren die Feindberührungen
immer häufiger geworden. Jetzt betrat er dieses Niemandsla nd,
um den Feind zu beobachten und zu zählen,
aber auch, um ihn mit seinen Schüssen zu beunruhigen. Dort
wollte er die Nacht über bleiben und allein zurückkehren.
An einer Klippe, die die Flußbiegung überragte,

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