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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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baute sich
Hathcock ein Versteck, von dem aus er sowohl seinen Rücken
und seine Flanken als auch das Flußgebiet unter sich im
Auge behalten konnte. Falls der Feind sich dieser Stellung
nähern sollte, konnte er sie nach drei Seiten schnell verlassen. Der Nachmittag ging in den Abend über. Der Himmel war
klar, und der Mond schien hell auf den Fluß und seine sumpfigen
Ufer. Niemand, der diesen Weg nahm, konnte ungesehen an ihm
vorbeigelangen.
Da es zum Anvisieren und Schießen zu dunkel war, verbrachte
er die Nacht damit, durch sein Teleskop M-49, Stärke zwanzig, mehrere Langboote mit Soldaten zu beobachten, die lautlos an ihm vorüberglitten. »Sie kommen also in ganzen Bootsladungen zurück. Und mit einer Menge Ausrüstung. Ich möchte wetten, daß sie auf dem Weg zu den Tunnels unter dem
Hügel sind.«
Als der Tag anbrach, sah er das letzte Boot im Kielwasser
der nächtlichen Prozession flußabwärts herangleiten. Es war
ein viel kleineres Fahrzeug, wie ein Einbaum gebaut. Erst
erschien es wie ein schwarzer Punkt, aber als es näherkam,
konnte er drei sitzende Gestalten unterscheiden. Der Mann
im Bug und der Mann im Heck paddelten, während der
Mann in der Mitte einfach mit verschränkten Armen dasaß
und lässig den Kopf hin und her drehte, um im Vorbeifahren
die stillen Ufer zu beobachten.
Als sich das Boot näherte, richtete Hathcock sein Zielfernrohr
erst auf den paddelnden Mann im Bug - einen Vietkongsoldaten
in schwarzem Hemd und schwarzen Shorts. Er trug
einen Karabiner quer über dem Rücken. Doch der Mann in
der Mitte - der Mann, der untätig dasaß - interessierte den
Heckenschützen mehr.
Er hielt das Glas ruhig auf das langsame Boot gerichtet und
erkannte im orangefarbenen Sonnenlicht die roten Kragenspiegel
auf der grauen Uniform des Mannes. Als das Boot näherkam, sah
Hathcock auch den großen roten Stern über seinem Mützenschild.
»Ein Chinese. Der Teufel soll mich holen.«
Hathcock hatte keine Ahnung, welchen Rang der Mann
innehatte, deshalb beobachtete er ihn weiter durch sein Fernrohr,
ohne zu schießen, bis er deutlich den goldenen Stern
und die Tressenbündel an den roten Kragenspiegeln unterscheiden
konnte. »Das werde ich mir merken. Vielleicht kann mir das CIT
sagen, was das für ein Bursche ist.«
Carlos sah immer noch zu, als das Boot querab kam, und
als das kleine Fahrzeug vorüber war, umfaßte er den Schaft
seiner Winchester fester, zog den Abzug durch und jagte
dem chinesischen Soldaten einen Schuß in den Nacken, der
ihn aus dem Boot warf.
Die beiden Vietkong, die das kleine Boot den Fluß
hinuntersteuerten, duckten sich tief hinein und paddelten, so
schnell sie konnten, auf das andere Ufer zu.
Die beiden Männer schoben das Boot über die mit Schilf
und Salzgras bewachsenen Untiefen am Rand des Flusses.
Der Soldat, der im Heck kauerte, richtete sich auf. In dem
Moment, als er ins Wasser sprang und das Boot das Ufer berührte,
schickte Hathcock einen Schuß hinüber, der dem
Mann das Rückgrat zertrümmerte. Der zweite Soldat sprang
aus dem Boot ins Schilf.
Hathcock repetierte, doch als er durch das Zielfernrohr
spähte, sah er nur noch, wie der Mann im dichten Gebüsch
am Flußufer verschwand.
In der Hauptfahrrinne des Song Tro Khuc, wo die Strömung am
stärksten war, entdeckte Hathcock den Rücken
und die Schultern des chinesischen Soldaten, die aus dem
Wasser ragten. Erjagte dem Mann noch einen sorgfältig gezielten
Schuß in den Rücken, um sicherzugehen, daß das
letzte Vermächtnis dieses Beraters an die Vietkong die Warnung
sein würde, sich vor dem flüsternden Tod zu hüten.
Lautlos schlüpfte Hathcock aus dem Versteck und kroch
durch den Dschungel auf eine in seiner Karte markierte Stelle
zu, wo jetzt, wie er wußte, die eigenen Truppen warteten.
»Frohes Neues Jahr!« rief Hathcock einem Marine zu, der
auf einem vorgeschobenen Außenposten seinen Tagträumen
nachhing.
»Was zum Henker...! Wo zum Teufel kommen Sie denn
her, Mann?« rief der Marine zurück.
»Das heißt: ›Wo zum Teufel kommen Sie denn her...
Sergeant!‹« sagte Hathcock und zeigte mit breitem Grinsen
seine Zähne, die sich scharf von der Tarnschminke auf seinem
Gesicht abhoben. »Haben Sie ein Funkgerät?«
»Sicher. Sind Sie Heckenschütze?«
»Ja. Ich habe, ›Charlie‹ heute nacht beobachtet, wie er eine
Menge Männer und Ausrüstung flußabwärts befördert hat.
Und ich habe einen Mann getötet, der aussah wie ein chinesischer
Offizier.«
»Ein Chinese? Mann!«
»An welche Leitstelle sind Sie

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