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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Nachrichtendienst wäre es interessant, die Leiche zu untersuchen, um zu sehen, was der Mann in den Taschen hatte.«
»Ich will diese Leiche haben«, sagte ein Major, nahm seine Pfeife aus dem Mund und blies eine kirschduftende Rauchwolke durch das Kommandozelt, in dem sich Hathcock und die anderen aufhielten. »Fordern Sie ein paar Hubschrauber an, die sollen den Fluß absuchen. Und setzen Sie für jeden eine Belohnung aus, der uns sagen kann, wo sich die Leiche vielleicht verfangen hat.«
»Es ist eher wahrscheinlich, daß die VC sie schon geholt haben«, sagte ein zweiter Major. »Wir können zwanzigtausend Piaster aussetzen. Dafür verraten diese Schlitzaugen ihre eigene Mutter. Aber ich würde mir nicht zu viel erwarten.«
»Das war gute Arbeit, Sergeant. Wir werden zwei wahrscheinliche Abschüsse eintragen und ihren Bericht zusammen mit dem Lagebericht an die Division schicken.«
Die Marines gingen hinaus. Hathcock war bereits dabei, den nächsten Einsatz zu planen.
Am Spätnachmittag kletterte Captain Land von der Ladefläche des schmutzigen Lasters, auf dem er bis Höhe 55 gefahren war. Sein ganzer Körper tat ihm weh, und er hatte Kopfschmerzen von der langen, strapaziösen Fahrt, aber er hatte die ganze Zeit nur darüber nachgedacht, was er mit diesem Heckenschützen anfangen sollte, der den ganzen letzten Monat über eine Patrouille nach der anderen gegangen war, der sich auf der Jagd nach dem Vietkong körperlich völlig verausgabte und dessen Bild als das eines der meistgesuchten Männer des Feindes nun überall aushing.
»Gunny Wilson!« brüllte der Captain, als er auf das Hauptquartier der Heckenschützen zuging. Der zornige Schrei hallte durch die Anlage, Köpfe drehten sich und Gesichter spähten mit großen Augen hinter Fliegengittertüren hervor. Ohne stehenzubleiben, stürmte der Captain in die Heckenschützenbude und knallte die Fliegengittertür hinter sich zu.
Gunnery Sergeant Wilson eilte in das kleine Gebäude. Captain Land kramte im großen Karteischrank nach einem Fläschchen Aspirin.
»Gunny, was hört man von Hathcock?« fragte Land. »Sir, der letzte Bericht ist von heute morgen und meldet zwei wahrscheinliche Abschüsse. Hathcock behauptet, einer davon sei ein hochrangiger chinesischer Offizier - möglicherweise ein Colonel gewesen.«
Wilson zögerte und fügte dann hinzu: »Hathcock ist täglich auf Patrouille gegangen, seit die anderen Heckenschützen hierher zurückkamen. Der Gunny, mit dem ich gesprochen habe, sagte mir, Hathcock kommt mit einer Patrouille rein und schließt sich gleich der nächsten an, die rausgeht, ohne auch nur seinen Tornister abzunehmen. Der Gunny macht sich Sorgen.«
»Ich mir auch. Wußten Sie, daß die NVA und ›Charlie‹ auf Hathcock und auf mich ein Kopfgeld ausgesetzt haben? Eine große Summe. Ein paar Riesen.«
»Nein, Sir.«
»Ich glaube, es ist Zeit, daß unser Sergeant Hathcock seine Sachen packt und nach Hause kommt. Ich möchte, daß Sie ihn holen. Stellen Sie ihn unter Arrest, wenn es sein muß aber bringen Sie ihn her. Ich möchte, daß er morgen nachmittag in Lebensgröße vor meinem Schreibtisch steht.«
»Sie wollen, daß ich ihn festnehme, Sir?«
»Richtig, Gunny. Fesseln Sie den kleinen Scheißer, wenn es nicht anders geht. Er bringt sich da draußen noch um, davon bin ich überzeugt. Der Blödmann hört nicht auf, bis ich ihn einsperre oder ›Charlie‹ ihm eine Kugel durch den Schädel jagt. Verdammt will ich sein, wenn ich ihn jetzt verliere. Sie machen auf der Stelle Ihre Reisepläne. Sehen Sie zu, ob Sie noch ein Flugzeug kriegen - vielleicht einen MarlogFlug * .«
Bei Tagesanbruch starrte Wilson aus der offenen Tür eines CH-46 Hubschraubers über die Schultern eines Mannes der Besatzung, der hinter einem Maschinengewehr Kaliber 50 stand, die beiden Holzgriffe umfaßt hielt und es von einer Seite zur anderen schwenkte, während die Maschine zitternd auf Höhe 263 zuflog.
Diese täglich verkehrende Post- und Nachschubmaschine blieb nur so lange am Boden, bis die Besatzung ein paar Säcke mit Post und ein paar Kisten mit Versorgungsgütern ausgeladen hatte. Wilson hoffte, daß der Gunny in der dortigen Kommandozentrale Hathcock erreicht hatte, ehe der Heckenschütze wieder hinausging. Wenn Hathcock wie befohlen an der Landezone wartete, konnten sie mit demselben Hubschrauber wieder zurückfliegen. Sollte der Gunny ihn aber verfehlt haben, dann bedeutete das eventuell, daß er noch einen Tag bleiben mußte. Hathcock wartete, als der

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