Hengstgeflüster (German Edition)
festen Brüsten fest.
Eine Welle der Übelkeit brach über ihr zusammen. Sie versuchte, nicht zu denken, als sie mit zitternden Fingern die oberen Druckknöpfe ihres dunkelblauen Satinkleides öffnete.
Stevens fuhr ungeduldig nach vorne und sie stieß einen panischen Schrei aus, als er ihr das Kleid unwirsch vom Körper riss. Sie fühlte ein schmerzhaftes Pochen in ihrem Gesicht. Dort, wo seine Faust sie getroffen hatte.
„Runter mit den restlichen Sachen“, befahl er ihr und leckte sich gierig über die Lippen.
Sie konnte durch seine Hose hindurch sein erigiertes Glied erahnen, als er sich selbst heftig zu streicheln begann.
„Bitte, Mister…“, weinte sie diesmal hemmungslos, „ich kann nicht, ich…“
„Dein Alter hat mir versprochen, dass du einiges auf Lager hast“, sagte er und musterte sie von oben bis unten, „und er hat nicht übertrieben, wie ich sehe.“ Und dann ließ er seinen Arm vorschnellen, der Bells zarten BH zerriss, schleuderte sie herum und zerrte ihr in seinem Wahn ihren Slip herunter. Als er sich auf sie stürzte und sie brutal und erbarmungslos von hinten nahm, wie ein Hengst eine Stute bestieg, zerbrach das Leben eines unschuldigen Mädchens in tausende Scherben.
Als dieses Monster mit ihr fertig war, brachte er sie halb bewusstlos, missbraucht und grün und blau geschlagen zurück nach Hause, wo er sie vor der Eingangstür aus dem Wagen warf und davonbrauste.
Danach hatte sie den Fehler gemacht und war zu ihrem Vater gerannt, der sie abschätzend musterte. Sie musste ein erbärmliches Bild abgegeben haben. Ihr Gesicht war bereits komplett zugeschwollen, ihr Kleid hing blutig und in Fetzen an ihr herab. Ihr ganzer Körper pochte schmerzhaft. Doch diese Schmerzen waren nichts im Vergleich zu ihrer geschändeten Seele.
Sie hörte Eduardos zornentbrannte Stimme vor sich, als wäre es gestern gewesen: „Sag mal, habe ich mich vorhin etwa so unmissverständlich ausgedrückt? Du willst mir doch nicht etwa weismachen, dass du dich nicht mal ordentlich ficken lassen kannst!“
Mit dem letzten Rest ihrer Würde erklärte sie ihm, dass sie niemals wieder irgendeiner Einladung von ihm Folge leisten würde. Als sie am nächsten Tag ihre Stute Dessie besuchen wollte, war diese bereits fort.
Eduardo stellte ihr ein Ultimatum: „Entweder arbeitest du mit mir zusammen, oder du wirst das Pferd erst wieder sehen, wenn es als Steak auf deinem Teller liegt.“
Da entschied sich Bell. Für ihr Leben. Und gleichzeitig hatte sie damit Dessies Schicksal besiegelt. Das Schicksal der einzigen, beispiellosen Liebe ihres Lebens.
Noch am selben Tag war sie fortgerannt. Fort von ihrem Vater, der ihren jungen Körper an fremde Männer verkaufte. Fort von dem Schweinehund Eduardo, der als Zuhälter Geld mit seiner Tochter verdiente. Fort von ihren innig geliebten Pferden - ihrem damals einzigen Lebenssinn.
Bebend befreite sich Bell aus Chris´ Umarmung, um ihn anzusehen. Grenzenlose Selbstverachtung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie krümmte sich vor seelischen Schmerzen.
„Ich habe sie im Stich gelassen, verstehst du. Ich habe sie getötet, ich habe Dessie auf dem Gewissen.“
Chris bebte vor unterdrückter Wut. Sein Magen klumpte sich wie ein Betonbrocken zusammen. Er packte sie bei den Schultern und hielt sie von sich, unfähig, seinen Zorn zu kontrollieren. „Du hast gar nichts falsch gemacht, hörst du, gar nichts. Du hast nur dein Leben geschützt.“
Forschend sah er ihr in die Augen, ob die Nachricht auch angekommen war. „Jeder Mensch, der alle Sinne beisammen hat, wäre abgehauen.“ Er zog sie tief in seine Umarmung. „Ich weiß, das bringt dir Dessie auch nicht wieder zurück, aber du hast das Richtige getan.“
Sie standen lange da, ohne zu sprechen. Es wäre einfach falsch gewesen. Jegliche Worte hätten keine Bedeutung gehabt, konnten ihre Schmerzen nicht lindern. Chris schloss vor Ohnmacht die Augen. Dieser miese Schweinehund von Vater hatte seine Tochter als Hure verkauft!
10. Kapitel
Am nächsten Morgen wurde Bell durch hartnäckiges Klopfen wachgerüttelt. Chris! Sie wusste nicht recht, wie sie ihm nach ihrem peinlichen Zusammenbruch vom Vortag gegenübertreten sollte. Wie konnte ihr nur so etwas passieren? Sie sollte sich wirklich besser im Griff haben. Solche Entgleisungen konnte sie sich nicht leisten. Viel zu gefährlich für ihr tapfer errungenes Seelenheil.
Doch schnell bemerkte sie, dass der Vorfall von gestern nicht zwischen ihnen stand. Viel zu sehr
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