Hengstgeflüster (German Edition)
in dieser Angelegenheit, wie ich dich davon abhalten konnte, jemanden zu ermorden.“
„Ach“, winkte er ab, „ich bin doch harmlos.“
„Sag das denjenigen, die das noch nicht wissen“, konterte sie.
„Du kleines freches Ding! Wenn ich wieder hier bin, werde ich dir deinen süßen Hintern versohlen, wenn du mich nicht vermisst hast“, sagte er sanft aber ernst.
„Auuu“, sie rieb sich in scherzhafter Manier ihre Pobacke.
Zuerst lächelte er. Dann kam er näher. Er benutze seine Lippen um sie gefügig zu machen. Mit der Zunge drang er in ihren nachgiebigen Mund ein und begann einen erotischen Tanz.
Immer, wenn er das machte, rutschte Bell das Herz bis in den kleinen Zeh.
Chris wollte sie brandmarken, wollte, dass sie ihn in Erinnerung behielt. Dass sie es nicht aushalten konnte, so ganz ohne ihn, denn Bell fehlte ihm jetzt schon. Diese kleine Granate war sein Sonnenschein, seine Stütze in fast allen Lebenslagen. Wie hatte es nur so schnell so weit kommen können?
„Du wirst mich vermissen“, flüsterte er beschwörend an ihren Lippen. „Das ist ein Befehl!“
Bell grinste, verzückt und ganz und gar durch den Wind.
Sie narrte ihn. Ja, eine harte Nuss war sie allemal, seine kleine Elfe.
„Wenn ich dann wieder komme, wirst du auf mich warten“, er strich federleicht mit dem Zeigefinger über die untere Wölbung ihrer Brust. Bell zog scharf den Atem ein und ein sengender Blitz fuhr zwischen ihre Beine.
„Nackt“, flüsterte Chris und umkreiste durch ihr Top hindurch ihre aufgerichteten Nippel. Dann küsste er sie so verzehrend, als würde es kein Morgen mehr geben.
Bell verspürte den ewigen Durst zweier Liebender. Wie lange noch konnte sie diese süße Folter aushalten? Als sie sich schließlich voneinander lösten, sah er sie nachdenklich an.
„Bell?“ Nur selten sprach er sie mit ihrem richtigen Namen an.
„Hmmm“, sie fühlte sich schummrig. Ihr Kaffee war kalt geworden.
„Wenn ich wieder da bin, da habe ich mir gedacht…“,
sie nickte und wartete ab, „…dass wir Lori gemeinsam sagen, dass wir heiraten, in Ordnung?“
Gemeinsam! Wie eine richtige Familie.
„Bitte weine nicht, Schätzchen“, sagte er bestürzt, als es in ihren Augen schon wieder verräterisch glitzerte, „es wird schon nicht so schlimm werden.“
Da kicherte Bell ungehalten, was gar nicht zu ihrer Stimmung passte. „Das ist es nicht“, sagte sie.
„Was dann?“
„Das Wörtchen wir macht mir ein bisschen Angst“, gestand sie.
„Nicht mehr lange“, versprach Chris.
15. Kapitel
Er war weg. Lori hatte er versprochen, schnell wiederzukommen. Bell nicht. Nun ja, sie war auch schon ein großes Mädchen. Bell merkte Lori ihre Verzweiflung an. Deshalb lenkte sie die Kleine erfolgreich mit einem Eislutscher ab. Sie konnte Lori ja verstehen. Nach der Sache mit ihrer Mutter glaubte sie wahrscheinlich, dass jeder sie irgendwann verlassen würde. Sie sagte aber weiter nichts und Bell ritt nicht darauf herum. Was machte es für einen Sinn, alles zu dramatisieren?
In der größten Mittagshitze begann ein Unwetter der ganz besonderen Sorte. Eine Naturgewalt, die alle bisherigen um Längen übertraf, fiel über die zufällige Ansammlung wackerer Leute auf der Podere la Buti ein.
Wie ein tosender Orkan kündigte sich Karlee Karsson an, schlug mit Nörgeleien rücksichtslos um sich und krachte über alles und jeden, der in irgendeiner Form den Mund aufmachte.
Die Laune aller Anwesenden war dementsprechend übel und jeder, einschließlich Lulu, verkroch sich in irgendeinem stillen Kämmerchen, immer darauf bedacht, dem Schreckgespenst Ex-Schwiegermutter aus dem Weg zu gehen.
Gott sei Dank, dachte Bell, war Natalia keine solche Fuchtel. In der Regel hatte Bell keine Probleme mit ihren Mitmenschen, und wenn, dann waren Ungereimtheiten meistens schnell aus dem Weg geräumt. Diese unmögliche Person jedoch schaffte es, sie derart auf die Palme zu bringen, dass die junge Frau bereits eine halbe Stunde nach Karlees Eintreffen einem Nervenzusammenbruch nahe war.
Gerade war die Alte die Stiegen zu den Schlafzimmern hinaufgepoltert. Sie stellte ihren Koffer in ein beliebiges freies Zimmer – wartete auf keine Einladung – und wetterte vor sich hin, als wäre sie allein auf diesem Planeten.
Bell raste ruhelos in der Küche umher und warf ein paar Eier in die Pfanne, um ihre Hände zu beschäftigen. Bis ihr Natalia eine Flasche Beck´s in die Hand drückte.
„Nervennahrung“, nannte sie es.
„Ich ahne
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