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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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nachgedacht«, antwortete er und versuchte, sich zu entspannen. Er zog Rachels Kopf auf seine Brust und streichelte sie, so wie man eine Katze streichelt: gleichmäßig, geistesabwesend und beruhigend. Schließlich nahm er all seinen Mut zusammen und erzählte ihr, was ihm auf dem Herzen lag.
    »Als ich zum erstenmal, nachdem meine Frau gestorben war, mit einer Frau ins Bett ging, bin ich hinterher ins Bad gelaufen und habe mich eine halbe Stunde lang übergeben. Es war eine sehr nette Frau, eine Kollegin, und hübsch war sie auch. Sie ... hatte Interesse an mir gezeigt, und ich ... wollte auch.« Er zwang sich, die Worte auszusprechen, obwohl ihm die Erinnerung immer noch unangenehm war. »Es schien nichts dabei zu sein. Wir trösteten uns gegenseitig. Aber als es vorbei war, fühlte ich mich so leer und war so angeekelt von mir selbst, daß mir richtig übel wurde. Ich behauptete, ich hätte Grippe, aber ich konnte ihr nichts vormachen. In dieser Nacht habe ich beschlossen, daß es für mich kein nächstes Mal mehr geben würde, bis ich das, was passieren würde, aufrichtig als >lieben< bezeichnen konnte.«
    »Willst du mir damit sagen, daß du gleich aufs Klo muss t?« fragte Rachel aufgesetzt heiter. Sie löste sich vorsichtig von ihm, hob den Kopf und machte sich auf das Schlimmste gefasst .
    Diesmal reagierte Bryan nicht mit einem Grinsen oder einem Scherz. Er hob die Hand und schob ihr eine Strähne hinters Ohr. »Ich will dir damit sagen, daß ich dich liebe, Rachel. Ich will dir damit sagen, daß ich etwas empfinde, was ich nie wieder zu empfinden gehofft habe - und ganz bestimmt nicht so schnell.« Er rollte sich herum, so daß sie wieder ganz unter ihm lag, und sah sie mit unverhohlenem Begehren an. »Ich will dir damit sagen, daß ich dich nach oben tragen und dich lieben möchte, bis die Sonne aufgeht. Was sagst du dazu?«
    Was sie dazu sagte? Sie sollte etwas sagen? Sie sollte antworten, obwohl ihr das Herz bis zum Halse schlug und ihr Gehirn plötzlich wie leergefegt war? Sie schluckte schwer und hob den Kopf ein wenig, als sein Mund sich auf ihren senkte. Und kurz bevor sich ihre Lippen trafen, flüsterte sie: »Ich bete um eine Sonnenfinsternis.«
     
    Blumen. Was für ein schöner Traum. Überall waren Blumen. Rachel seufzte und wühlte sich tiefer in die weiche Matratze des alten Bettes. Ein Lächeln lag um ihren Mund. Das Zimmer war voller Blumen aller Art, in allen Farben, zarte Wiesenblumen mit süß und betörend duftenden Blüten. Sie spürte sie kühl und feucht an ihrer Haut. Sie regneten auf sie herab und bedeckten jeden Zentimeter ihrer nackten Haut wie mit tausend seidigen Küssen. Und Bryan war der Zauberer, der für diesen wunderbaren Traum verantwortlich war.
    In ihrem Traum konnte Rachel ihn nicht sehen, aber sie wusste , daß er dafür verantwortlich war, genauso wie sie wusste , daß er es war, der seit ihrer Ankunft in Drake House allabendlich eine Rose auf ihr Kissen gelegt hatte.
    Bryan. Ihr Lächeln wurde breiter, und sie schnurrte wie eine Katze, während sie sich behaglich auf dem Bett räkelte. Wie versprochen, hatte er sie die ganze Nacht geliebt. Während draußen der Regen an die Fenster ihres Turmzimmers getrommelt und der kalte Wind geheult hatte, hatte Bryan sie mit Küssen und Liebkosungen warm gehalten. Er hatte eine Frau in ihr zum Leben erweckt, von der sie bis dahin kaum etwas gewußt hatte, eine Frau voller hemmungsloser Leidenschaft. Er hatte sie Höhen erklimmen lassen, die sie sich nicht einmal hatte vorstellen können, und ihre Seele von der Last der Vergangenheit und der Zukunft befreit.
    Die Zukunft. Eine Wolke verdunkelte ihren strahlenden Traum. Jetzt, wo sie wusste , was wirkliche Liebe war, war es noch viel schlimmer, sich eine Zukunft ohne Liebe vorzustellen. Aber sie schob den Gedanken beiseite. Sie hatte geschworen, nichts zu bereuen, wenn sie nach San Francisco ging, deshalb konzentrierte sie sich auf den Traum und auf die Blumen.
    »Rachel.« Seine Stimme drang durch den dünnen Nebel des Schlafes. »Rachel.«
    Sie streckte sich, hob müde die Lider und rollte sich auf den Rücken. Im Zimmer war es fast dunkel, aber eines war klar - es schneite. Sie sah Bryan inmitten der Flocken, die überall um sie herum segelten. Er stand neben dem Bett, in Jeans, mit seiner Brille auf der Nase und einem unglaublich sexy Lächeln. Sie fragte sich, warum er nicht fror, so halbnackt im Schnee.
    Schnee? Ihr Gehirn begann langsam und widerwillig zu arbeiten. Sie

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