Henningstadt
und küsst ihn von hinten auf den Hals.
«Weil du das andere so hässlich fandest!»
«Toll!», sagt Henning. Das grüne Sofa ist verschwun den. An seiner Stelle steht ein furchtbar schönes, ganz schwar zes, schlichtes Ledersofa. Steffen ist eingefallen, dass er noch ein Geburtstagsgeschenk von seinem Vater offen hatte und hat dann kurz entschlossen dieses Möbel stück erworben. Wo es schon mal jemanden gibt, der sich für seine Einrichtung interessiert.
Henning setzt sich drauf, wippt, fläzt sich und lobt das neue Sofa. Henning liebt den Duft von Leder. Dann kann man am Zischen erkennen, dass die Nudeln überkochen. Die beiden Jungvermählten drehen glücklich die Flamme klein und wischen den Herd ab.
Beim Essen wächst in Steffen die Idee, Hennings Arschloch zu lecken. Entweder er sagt es ihm und be spricht es und findet raus, ob Henning auch möchte, oder ob er sich ekelt — oder er macht es einfach. Dann hat er die Lust auf seiner Seite. Es gibt Nachtisch. Schokopud ding, aber er ist bald wieder Herr seiner Assoziationen. Sie füttern sich gegenseitig.
«Wir können ja ein Mittagsschläfchen machen nach dem Essen», sagt Henning. Das ist gegen zwanzig Uhr ein ziemlich durchsichtiger Vorschlag und Steffen ist einver stan den. Sie grinsen sich an. Im Schlafzimmer sehen sie sich beim Ausziehen zu und legen sich brav unter die Decke. Henning kuschelt sich an Steffen, der auf dem Rücken liegt. Henning schlägt die Decke zurück und krault Steffens Brust. Er ist ganz begeistert von den vielen Haaren, von den sanften Hügeln und Tälern der Muskeln, den Übergängen zum Bauch, zu den Achselhöhlen. Hen ning streicht mit der ganzen Hand darüber, mit den Fin gern, dann nimmt er die Zunge. Er leckt die Brust ab. Er entdeckt die Nippel und spielt mit ihnen. «Das ist total schön», seufzt Steffen. Er hofft, dass Henning nie aufhört.
Er bewegt seine Hüfte leicht und langsam vor und zu rück. Henning hat sich über ihn gehockt. Henning rückt ein Stück runter. Er stützt sich mit den Armen auf, Stef fens Bein reibt an seinen Eiern und an seinem Schwanz. Henning leckt Steffens Schwanz, seine Eier, die Ober schen kel. Die Eier bewegen sich leicht, der Schwanz hat mehr eigenen Willen. Henning nimmt die Eichel in den Mund und lutscht sie ab. Er bewegt seinen Kopf vor und zurück. Er ist total geil. Steffen legt sein Bein so, dass er Hen nings Damm am Schienbein hat, und die Eier in Sicherheit sind. Er verstärkt den Druck. Henning stöhnt. Henning nimmt den Schwanz tiefer in den Mund. Dass man beim Blasen nicht bläst, ist ihm schon klar, was man aber statt dessen macht, nicht. Steffen stößt seinen Schwanz langsam immer tiefer in Hennings Mund. Hen ning greift sich Steffens Arsch und steuert den Rhythmus. Steffen kommt gleich. Steffen keucht laut. Er nimmt Hen nings Kopf weg, damit er ihm nicht ins Maul spritzt. Zugleich nimmt er seinen Schwanz in die Faust, damit seine Stöße nicht ins Leere gehen. Steffen spritzt ab. Hen ning ist völlig hingegeben. Er nimmt Steffens Sperma mit der Hand auf, verreibt es auf seiner Brust, lässt sich auf Steffen sinken. Sein Schwanz auf Steffens Schwanz. Beide verschnaufen.
Henning weiß nicht, wo er seine Körperteile immer hin tun soll, damit es schön ist. Damit es für Steffen schön ist. Steffen macht einen zufriedenen Eindruck und jeden falls keine Anstalten, einen Wadenkrampf zu kriegen.
Dann fängt Henning an, seinen Schwanz gegen Steffen zu stoßen. Schweiß und Sperma haben ihn glitschig ge macht. Henning fickt Steffens Hüfte. Hennings Bewegun gen werden unwillkürlich und gedankenlos. Er kommt mit lautem Stöhnen.
52
Der Bürgermeister hat doch keine Zeit. Zähneknir schend sitzt Christian bei dem Referenten für irgendwas und reiht ihm die mittlerweile dreißigjährigen Argumente auf, warum Homosexualität gut für den Staat ist, warum jedenfalls kein Anlass besteht, Flugblätter, mit denen man auf das Beratungsangebot eines gemeinnützigen Vereins hinweist, für unsittlich zu erklären oder für nicht relevant für Henningstadt. Die berühmten fünf Prozent kommen ins Spiel. Der Referent sagt tatsächlich: «Aber nicht in Hen ningstadt!» Christian denkt, dass es jetzt Zeit wäre, das Monokel klirrend auf die Teetasse stürzen zu lassen.
«Gebiss», antwortet er lächelnd. «Natürlich liegt die Quo te in Henningstadt unter fünf Prozent. Das liegt da ran, dass Schwule und Lesben wegziehen oder sich um brin gen, wenn sie aus Henningstadt
Weitere Kostenlose Bücher