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Henningstadt

Henningstadt

Titel: Henningstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Brühl
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Männlich-/Weiblich-An ta gonismus.
    Dann gehen sie beide in den Darkroom. Eine Runde drehen sie gemeinsam, dann achten sie darauf, sich außer halb der Sichtweite des anderen aufzuhalten. Ein ganz süßer Typ Mitte dreißig läuft Steffen hinterher. Tete findet nicht so recht jemanden, der ihr gefällt. Dann denkt sie sich, dass sie Sex haben will und sich nicht so anstellen soll. Dann kann sie sich zwischen dreien nicht entschei den; dann hat sie keine Lust mehr und holt sich vorne ein Bier.
    Steffen kommt irgendwann wieder. «Na, der Mitt dreißiger mit kurzem blonden Haar und Brille?», begrüßt sie ihn.
    «Ja», nickt Steffen. Ganz leuchtende Augen hat er dies mal, bemerkt Tete. Kann aber auch am Alkohol liegen. Ihr Pegel ist jetzt auf der Höhe, wo Sex am meisten Spaß macht. — Wenn man so generelle Regeln aufstellen möch te.
    Sie beschließen, mal im Push Up vorbeizuschauen. Tete wird langsam müde, es ist halb drei. Ein Pärchen kommt ihnen vom Push Up entgegen und grinst glück lich, weil sie einen abgekriegt haben und weil man sie gerade zum ersten Mal zusammen sieht. «Kanntest du die?», erkundigt sich Steffen.
    «Den Linken», sagt Tete.
    Im Push Up ist es auch dämmrig, aber mit mehr Rot stich. Putten hängen an der Decke, ein Schutzengel gelei tet zwei Kindlein über eine Brücke, die allerdings ziem lich stabil aussieht, eine Herrscherin aus dem 18. Jahrhun dert lächelt im Halbschatten von der Wand. Ein Fernseher an der Wand beleuchtet sie mit dem L icht von Schwänzen und Ärschen. Steffen sieht sich den Pornofilm an. Ein Herr im Anzug kommt in die Scheune. Steffen bestellt Tete und sich ein Beck ’ s. Als er hochsieht, stehen eine Theke und ein Billardtisch in dieser Scheune der Lust. Der Herr im Anzug stößt das Queue zwischen die Beine des Stallburschen, der sich nicht umgezogen hat. Er grinst sehr süß.
    «Männer sind toll, wenn sie doof aussehen», findet Tete. Steffen gibt den Versuch auf, eine sinnige Handlung aus dem Ambiente des Films zu rekonstruieren.
    Zwei Motorradjungs kommen rein. Im Film. Und fan gen einen affektierten Streit mit dem Stallburschen an, der gerade ein anderes Queue streichelt. Sie wollen Billard spielen. Es gibt ein geiles Gerangel. Der Typ im Anzug lehnt am Billardtisch und reibt sich den Schwanz. Macht seine Hose auf. Ein riesiges Glied springt aus der Hose ins Auge des Betrachters. Die beiden Motorradtypen reißen dem Stallburschen die Kleider vom Leib, wobei sie ihn schon mal gründlich betatschen. Dann wird er gefickt und gibt seinen Widerstand auf. Der Herr im Anzug hält sei nen Schwanz hin, damit der Stallknecht, der ein Pier cing auf der Zunge hat, ihn bläst. Man sieht wie der Schwanz von innen gegen die Backe rammt. Der zweite Motorradmann drängelt und steckt seinen Schwanz auch in den Mund des Stallburschen, der inzwischen außer den beiden Schwänzen im Maul und dem Schwanz im Arsch ekstatische Gesichtsverzerrungen hat. Die beiden Maul ficker stoßen gleichzeitig. Der Motorradtyp fasst den an de ren am Arsch und steckt ihm ein paar Finger rein.
    Tete ist eine große Freundin von Pornografie, aber es muss langsam genug anfangen, so dass sie mitkommen kann. Und in einer Kneipe kann sie sowieso nicht weit mit gehen. Da hat sie lieber einen oder höchstens zwei Kör per, die mit Genuss inszeniert werden. Horden fickender Typen findet sie albern.
    Steffen ist da nicht so empfindlich, und außerdem ge f ä llt es ihm, mit wildfremden Leuten zusammen Pornos zu sehen. Aus einem Auge beobachtet er die Leute, die wie er zum Fernseher hochsehen. Ob sie sich verändern. Hier im Kneipenraum sind alle beherrscht. Jemand streicht sich über den Oberschenkel, als wische er einen Fleck weg, zwei haben sich breitbeiniger hingesetzt, je mand drückt mit dem Schwanz gegen das Knie eines Be kannten, aber das war ’ s dann auch. Tete bietet Steffen ihr Bier zum Austrinken an. Sie ist wieder auf Kaffee umge stiegen. Es gibt hier einen Vorraum zum Darkroom. Da ist der Fernseher größer, und von Beleuchtung kann eigent lich nicht mehr die Rede sein. Es gibt aber noch Sitzge le gen heiten. Steffen schlägt vor, dahin zu gehen. Tete kommt mit. Beim Reinkommen sieht Steffen den geilsten Mann der westlichen Hemisphäre in den Darkroom verschwinden. Er stellt sein Bier ab, lächelt Tete kurz an und geht hinterher. Wir aber wollen Steffen die Schande er spa ren, ihm zuzusehen, wie er vor Aufregung keinen hochkriegt, nachdem der geilste Mann der Welt sich erst geziert hat, sich

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