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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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kribbeln. Der Frühlingsball. Hatte Nero einen
Fehler gemacht? Vielleicht lag es an Jeremys Wolfsahnen. Ich konnte mir nur zu
gut vorstellen, dass sein Hirn anders tickte, als das eines Menschen oder eines
Vampires.
    „Ich
bin da mit Hannah. Danach sind wir zusammen im Wald.“
    Ich
schluckte.
    „Du
bist auch darin vorgekommen. Und nun frage ich mich, ob das echt ist.“
    Ich
sah ihn an. Sollte ich ihm die Wahrheit sagen?
    Dass
er und Hannah sich näher gekommen waren?
    Warum
nicht? Hannah wäre mir sicher dankbar, dass ich Jeremy in die richtige Richtung
gestoßen hatte. Das würde es ihr sicher leichter machen, mir zu verzeihen.
    Trotzdem.
Irgendwas hielt mich zurück.
    Jeremy
trat einen Schritt näher an mich heran.
    „Hannah
ist mir sehr wichtig“, sagte er eindringlich. „Wichtiger als sonst jemand.“
    Er
starrte mich an. Starrte mich nieder.
    Ich
musste es ihm sagen. „Es ist wahr. Alles.“
    Jeremy
nickte ernst. „Danke.“ Er wandte sich an zu gehen. „Man sieht sich.“
    „Bis
irgendwann.“ Ich sah ihm nach wie er zwischen den dunklen Baumschatten
verschwand. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er und Hannah zusammenkamen.
    Das
war schön. Die beiden hatten einander verdient.
    Ich
schlich zurück in mein Zimmer und nahm eine Handvoll Schlaftabletten. Irgendwie
fühlte ich mich krank.
    Vampire
werden nicht krank, noch schlafen sie, doch die Medis ermöglichten mir ein paar
Stunden der gedankenlosen Entspannung.
    Am
nächsten Morgen übergab ich mich. Zweimal.

Kapitel 22
Ein Pass zu viel
     
    „Du musst irgendwann mal
wieder in die Schule, ist dir das klar?“, fragte mich Isobell, als ich aus dem
Badezimmer kam.
    „Es
fällt langsam auf und mir gehen die Ausreden aus.“
    „Mir
ist nicht gut“, brummte ich.
    „Ach
ja?“ Sie zog eine Augenbraue hoch und sah für einen Moment unserer Mutter sehr
ähnlich.
    „Ja.“
Ich ging einen Schritt auf sie zu, sodass Isi das Gesicht verzog. Doch sie
versuchte dagegen anzukämpfen.
    „So
schlecht geht es dir gar nicht. Und es hat einen entscheidenden Vorteil, wenn du
so leidend dreinschaust wie im Moment. Das macht es gleich viel glaubwürdiger.“
    Ich
runzelte die Stirn.
    „Ich
hab herumerzählt, dass du Hämorrhoiden hast.“
    „Hast
du nicht!“
    Sie
streckte mir die Zunge raus. „Nö. Nur Magendarmgrippe. Aber wenn du noch länger
schwänzt, dann tu ich‘s vielleicht. Denk an unsere Tarnung, Matti. Ich hab auch
keine Lust mehr drauf, aber wenigstens hast du dann was zu tun, anstatt in
deinem Zimmer rumzusitzen und Trübsal zu blasen. Und ich hab auch Besseres zu
tun, als mir Sorgen um dich zu machen. Nero ist gestern Abend zurückgekommen
und hatte eine Scheißlaune. Olivia ist ihm entwischt.“
    Mit
diesen Worten verschwand sie, doch ich könnte schwören, dass sie sich dabei den
Bauch hielt.
    Olivia
war wieder auf freiem Fuß und der Gedanke an Schule steigerte mein Befinden
auch nicht gerade.
    Dort
würde ich Kaylen wieder über den Weg laufen.
    Hoffentlich
hatte sie noch niemanden ins Vertrauen gezogen. Ich musste mit ihr reden,
dringend. Das machte es aber nicht leichter.
     
    Sportunterricht. Coach
Punch begann die Stunde wieder mit einer seiner üblichen Reden über Drogen und
wie furchtbar das doch alles war.
    „Ihr
dürft niemals zulassen, von etwas abhängig zu sein, hört ihr? Keine Pillen,
kein Gras, kein Alkohol, keine Spritzen. Nicht einmal Zigaretten! Schwört bei
unserem Herrn!“
    Ich
schielte zu Kaylen, während meine Mitschüler sich halbherzig bekreuzigten.
Abhängigkeit, was?
    Doch
was konnte ich dafür? Ich war ein Vampir verdammt.
    Und
beim Herrn? Konnte ich wirklich an etwas wie einen Gott glauben, wo meine Seele
doch längst dem Teufel geweiht war?
    Kaylens
Blick kreuzte meinen. Sofort wand sie sich ab.
    Sie
war so blass, so verletzlich.
    Wie
hatte ich nur die Beherrschung verlieren können?
     
    Wir wurden in Zweierteams
eingeteilt und sollten einander einen Basketball zupassen. Ich schlängelte mich
auf Kaylen zu, doch ein pickliger Junge mit Brille war schneller.
    Stattdessen
kam der Coach zu mir rüber.
    „Clarke,
du hast in den letzten Wochen einiges verpasst.
    Du
brauchst jemanden, der dir zeigt, wie es richtig geht.“
    Er
pfiff. „Thompson, komm her. Du machst mit Clarke.“
    Langsam
kam der Gerufene auf mich zugeschlürft. Wir musterten uns abfällig. Warum in
aller Welt musste ich ausgerechnet mit Gorilla-Arm zusammen machen?
    Nick
schnaubte, als hätte er meine Gedanken gehört.
    „Du
fängst an“,

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