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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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Schmerzen seinen
Weg aus Jeremys Kehle bahnte.
    Als
sich seine Zähne aus seinem Zahnfleisch schoben, scharf und todbringend, ging
ich in Lauerstellung.
    Machte
mich für einen eventuellen Kampf bereit. Jeremy mochte so etwas wie ein Freund
sein, doch eine falsche Bewegung, eine Unachtsamkeit und sein giftiger Biss
würde mich niederstrecken. Wenn ein frisch erwachter Werwolf so stark wie ein
neugeborener Vampir war, dann gute Nacht.
    „Aus dem
Weg Henry! Verschwinde!“
    Hannah
riss mich zur Seite. Verdutzt über den Angriff von hinten stolperte ich und
knallte auf den Asphalt.
    Hannahs
Verwandlung verlief schneller und kontrollierter als Jeremys. Ihre Klamotten
rissen und die vollverwandelte Hannah warf sie von sich. Die beiden Wölfe
starrten sich an. Graue Augen trafen auf grüne.
    Mein
Körper sagte mir, dass ich weg musste. Weg von der Gefahr. Aber Hannah,… Sie
mochte stark sein, doch sollte ich sie es ganz allein gegen Jeremy aufnehmen
lassen?
    Den
Jungen, in den sie eigentlich seit Ewigkeiten verschossen war. Und der, obwohl
er ihre Gefühle erwiderte, kurz davor war, sie zu zerfleischen.
    Die
Absurdität der Situation war greifbar. Ich hoffte, jeden Moment zu erwachen. Zu
viele weiße Pillen. Verquere Phantasien, sonst nichts. Aber es war real.
    Und
meine Schuld. Kacke.

Kapitel 28
Frontalangriff
     
    Jeremy und Hannah – beide
in Wolfsgestalt – fochten noch immer ihr Blickduell aus. Ausgang ungewiss.
    Jeremy,
groß und grauhaarig, bleckte die Zähne. Seine Nackenhaare waren aufgestellt,
was ihn noch massiger aussehen ließ.
    Hannah,
kleiner mit hellbraunem Fell, schien gelassener, wenn auch lauernd. Ich selbst
lag immer noch auf dem Boden und wagte nicht mich zu bewegen.
    Regenströme
ergossen sich aus schweren, dunklen Wolken. Das Prasseln der Tropfen erstickte
alle anderen Geräusche.
    Für
einen Moment war es ganz ruhig.
    Jeremys
Atem verwandelte sich in kleine Dunstwolken, die aus seiner Schnauze stoben.
Von der Wärme des Tages war nun nichts mehr zu spüren.
    Die
Ruhe vor dem Sturm. Alles war in der Schwebe. Wir warteten. Warteten eine
Ewigkeit wie es schien, auch wenn es in Wirklichkeit vielleicht nur ein, zwei
Minuten waren, in denen sich die beiden Wölfe abschätzend umkreisten. Bis
Jeremys eisgraue Augen plötzlich auf mich fielen.
    Das
war insoweit positiv, dass er mich zu erkennen schien, also zumindest teilweise
noch Herr seiner Sinne war.
    Auch
wenn das für mich bedeutete, dass die negativen Aspekte – mögliche Vergiftung
gefolgt von einem schmerzhaften Tod ohne Wiederkehr – überwogen.
    Ich
schauderte. Diese kleine Bewegung genügte um den Bann zu brechen. Mit einem
Sprung, der ihn über drei Meter weit durch die Luft beförderte, stürzte sich
Jeremy auf mich zu.
    Hannah
reagierte sofort und warf sich heldenhaft dazwischen.
    Jeremys
gefletschte Zähne bohrten sich in ihren Hals. Hannah winselte herzzerreißend.
Jeremy ließ von ihr ab, noch bevor ich ihn dazu zwingen musste.
    Er
schaute Hannah an.
    War
das Entsetzen in seinen Augen? Erkannte er, wen er da gerade gebissen hatte?
Oder bildete ich mir das nur ein?
    Kaum
hatte der Regen etwas nachgelassen, hörte ich plötzlich ein Hupen. Sah das
Licht von Scheinwerfen über den Asphalt rasen.
    Jeremy
sah sie auch. Doch zu spät.
    Es gab
einen lauten Knall, als das Fahrzeug Jeremy frontal erwischte. Der Geländewagen
überschlug sich und landete qualmend in der Böschung. Jeremy lag am Boden. Blut
überall.
    Ein
riesiger roter Streifen klebte an der Straße.
    Es
quoll aus seiner Schnauze und zahlreichen Wunden. Seine Vorderbeine schienen
gebrochen. Sein Brustkorb hob und senkte sich stoßweise, als müsse sein Körper
um jeden weiteren Atemzug ringen.
    Hannah
zitterte am ganzen Leib. Ich lief zum Auto und holte ihre Jacke, damit sie nach
der Verwandlung nicht ganz nackt dastand. Kaum hatte ich sie ihr übergeworfen,
schrumpfte die Gestalt in sich zusammen und Hannah lief schwankend auf Jeremy
zu. Ich warf einen Blick auf den dunklen Landrover. Er lag umgedreht da,
während sich seine Räder noch immer drehten. Der Mann, der hinter dem Steuer
saß, hatte eine Platzwunde am Kopf und schien das Bewusstsein verloren zu
haben.
    Hannah,
bleich und barfuß, beugte sich über den verletzten Wolf. Griff nach ihm, als er
plötzlich nach ihr schnappte.
    Doch
Hannah schien mit dieser Reaktion gerechnet zu haben, denn sie zog ihren Arm
gerade rechtzeitig zurück.
    Jeremy
war wohl doch nicht so stark verletzt wie angenommen. In Windeseile rappelte

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