Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Her mit den Jungs!

Her mit den Jungs!

Titel: Her mit den Jungs! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
Mann.«
    Carter hielt sich schützend die Hände vors Gesicht. »Du hast versprochen, mich nicht anzurühren.«
    »Ich habe meine Meinung geändert.« Der Rookie schüttelte den Kopf. »Mannomann, wer hätte gedacht, dass ich mit meiner Bemerkung genau ins Schwarze treffen würde? Hör zu, Fuller, jeder, der Augen im Kopf hat, sieht doch, dass sie dir etwas bedeutet. Außer dir vielleicht.« Diesmal duckte sich Carter vorsichtshalber und machte ein paar Schritte in Richtung Ausgang.
    Damian musste gegen seinen Willen lachen. »Nicht übel, deine Reflexe«, rief er ihm nach.
    »Das macht die jugendliche Spannkraft«, erwiderte Carter von der Tür her. »Nichts für ungut, Fuller.«
    »Ist schon okay.«
    Damian wünschte nur, er könnte Rick Carters pseudopsychologische Höhenflüge ebenso rasch abtun wie diese letzte Beleidigung.

16
    Damians Leben war ein einziges Chaos . Er brauchte dringend einen väterlichen Rat, aber er konnte sich zum ersten Mal in seinem Leben nicht an seinen eigenen Vater wenden, denn der war wie der Rest seiner Familie derart begeistert, weil Carole von Carter schwanger war, dass er im Moment nicht der richtige Ansprechpartner war. Es gab nur einen Mann, mit dem Damian über das sprechen konnte, was ihm so schwer auf der Seele lastete, nur einen, dem er jetzt seine Gefühle anvertrauen konnte - und es war derselbe, dem er von Anfang an seine Karriere anvertraut hatte.
    Also suchte er seinen Agenten in dem teuren Rehabilitationszentrum auf, das der alte Yank mit Sicherheit aus tiefstem Herzen hasste. Es musste ihm schrecklich gegen den Strich gehen, so nutzlos und hilfsbedürftig ständig auf andere angewiesen zu sein. Damian konnte es ihm nur zu gut nachfühlen. An einem verglasten Schalter erkundigte er sich nach Yank Morgans Zimmernummer, stieg in den Aufzug und folgte ein paar Stockwerke höher den Pfeilen zur entsprechenden Station. Wie schon so oft, wenn es um Yank ging, erwartete ihn vor dessen Zimmer eine Überraschung.
    Jemand hatte vor die Tür ein gelbes Absperrband gespannt, wie es sonst nur die Polizei verwendete, und auf der Tür prangte ein nicht zu übersehendes Schild mit der Aufschrift
    VORSICHT! BISSIG!
BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR!
    Das Personal hier war im Umgang mit widerspenstigen Insassen offenbar nicht zimperlich. Damian musste lauthals lachen.
    »Wer ist da?«, rief Yank von drinnen.
    Damian duckte sich und schlüpfte unter dem Absperrband hindurch ins Zimmer, wo Yank auf einem Sessel thronte. »Du musst den Krankenschwestern ja ganz schön auf die Nerven gegangen sein.« Er lachte noch immer. »Weißt du nicht, dass man nett zu ihnen sein muss, damit sie einem einen Nachschlag vom Dessert bringen?« Er zog einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf.
    »Von denen will ich keine Aufmerksamkeit«, brummte Yank.
    Damian nickte verständnisvoll. Lola hatte also tatsächlich das Weite gesucht. »Warum bittest du sie nicht einfach, dich zu besuchen?«
    Yank warf ihm einen bitterbösen Blick zu und zog die Decke auf seinen Knien etwas höher. Er trug einen exklusiven Burberry-Pyjama. Wenigstens seine Nichten schienen ihn zu verwöhnen, wenn es das Personal schon nicht tat.
    »Sie will, dass ich mich vor ihr auf die Knie werfe. Ich liebe dich, Lola. Es tut mir Leid, Lola«, quäkte er in einer gekonnten Imitation von Lolas Stimme.
    Damian unterdrückte mit Mühe ein Lachen. »Tja, dein Stolz hilft dir im Augenblick aber nicht weiter, soweit ich das beurteilen kann. Also, warum schluckst du ihn nicht einfach runter und tust, was sie verlangt? Dann wärt ihr endlich beide glücklich und zufrieden.«
    »Und für wie lange? Was glaubst du wohl, wie glücklich und zufrieden sie sein wird, wenn sie mir in nicht allzu ferner Zukunft das Steak aufschneiden muss, weil ich es nicht mehr sehe?«
    Damian schnaubte. Er ahnte, wie frustrierend es für Micki und ihre Schwestern sein musste, sich tagtäglich mit diesem Querkopf auseinander zu setzen. »Warum überlässt du diese Entscheidung nicht ihr?« Doch er kannte die Antwort. »Weil du fürchtest, sie könnte dich nach all den Jahren abweisen, stimmt‘s?«
    Damian starrte in Yanks blaue Augen, die sehr an Mickis erinnerten. Yank nickte und wandte dann rasch und sichtlich verlegen den Blick ab.
    »Schlimmer als jetzt kann es für dich aber doch eigentlich nicht kommen, oder?«
    Der Alte winkte ab. »Lassen wir das Geschwätz über mich. Wie geht es dir?«
    Damian wusste, es war sinnlos, noch einmal zum Thema Lola zurückzukehren.

Weitere Kostenlose Bücher