Her mit den Jungs!
Blindenhund. Sie ist in der Hundeschule durchgefallen.«
»Aber sie liebt deinen Onkel so, wie er ist.«
Micki lachte, ein bezaubernder und höchst erregender Laut, bei dem Damian erst so richtig bewusst wurde, wie sehr er sich danach gesehnt hatte, sie zu sehen und sich davon zu überzeugen, dass es ihr gut ging und sie sich des Lebens erfreute.
»Da hast du Recht. Ich werde sie einfach ignorieren, bis sie endlich tut, was ich will. Wenn das nicht klappt, muss ich sie wohl oder übel bei meinem Onkel in der Reha-Klinik abliefern, Vorschriften hin oder her. Ich habe nämlich langsam die Nase gestrichen voll.« Sie winkte Damian herein und ging zu ihrem Schreibtisch. »Welchem Zufall verdanke ich denn die Ehre deines Besuches?«, fragte sie leichtfertig.
Zu leichtfertig, dachte Damian. Sie schien ja verblüffend erfreut zu sein, ihn zu sehen, wenn man bedachte, dass sie seine Anrufe seit zwei Wochen hartnäckig ignorierte. »Schien« war in diesem Fall wohl das Schlüsselwort. Die Distanz, für die sie sogleich gesorgt hatte, indem sie sich hinter dem Schreibtisch verschanzte, wirkte um etliches echter als ihr Lächeln.
»Ich bin gekommen, um dir etwas mitzuteilen.« Er ließ sich in den großen Sessel vor ihrem Tisch sinken.
Es beunruhigte ihn nach wie vor, dass er sich längst nicht so erlöst fühlte wie erwartet. Warum zum Teufel war er bloß derart gedämpfter Laune?
Micki nahm seine widersprüchliche Miene mit Argwohn zur Kenntnis. »Was gibt‘s?«
Sie hatte die Tage gezählt, auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen wollte. Sie wusste, es war Zeit für die Ergebnisse der Untersuchung. Es gab nur eines, was Damian ihr zu sagen haben konnte.
»Wir haben das Ergebnis des Vaterschaftstests bekommen.«
Micki beugte sich gespannt nach vorn. Ihr Herz raste, ihre Kehle war wie ausgedörrt. »Und?«
»Es ist nicht von mir.« Er stand sichtlich noch unter dem Einfluss der Neuigkeit. »Wochenlang habe ich mir Sorgen gemacht, den Kopf zerbrochen, Zeit und Energie investiert... es ist nicht von mir.«
»Großartig!«, rief sie und erhob sich unwillkürlich. »Damian, das ist ja toll!« Sie kam um den Schreibtisch herum und fiel ihm nicht ganz selbstlos um den Hals. Sie musste ihn jetzt einfach berühren.
»Ja, allerdings.« Er drückte sie an sich und vergrub das Gesicht in ihrer Halsbeuge. Seine Bartstoppeln kitzelten sie.
Oh, wie du mich anturnst, dachte sie und wünschte, sie könnten einfach ihren Gefühlen freien Lauf lassen, anstatt das jetzt anfallende Gespräch zu führen. Das Gespräch, das mit dem Bekanntwerden der Testergebnisse nicht länger aufzuschieben war.
Sie löste sich von ihm und lehnte sich an die Schreibtischkante. »Ich habe nie bezweifelt, dass du ein hervorragender Daddy geworden wärst, falls es von dir gewesen wäre.«
Er lächelte grimmig. »Ich schätze, das war das Einzige, was mich diese Sache durchstehen ließ. Dein Glaube an mich, obwohl ich keinen Funken Selbstvertrauen hatte.«
Sie zuckte verlegen die Schultern, weil ihre Gefühle für ihn so offensichtlich waren. »Freut mich, dass ich dir helfen konnte. Und dass es so ausgegangen ist, wie du gehofft hattest.«
»Ähm, ja. Das Komische ist nur -«, setzte er an.
»Warte. Ich bin noch nicht fertig.«
Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Schieß los.«
Micki holte tief Luft. »Also, zunächst musst du dir darüber im Klaren sein, dass wir schnellstmöglich eine Pressekonferenz ansetzen sollten. Oder eine Presseinformation herausgeben. Wir müssen die Ersten sein, die mit dieser Neuigkeit an die Öffentlichkeit gehen, damit du am Ende auch wirklich wieder in einem guten Licht dastehst.«
Er nickte. »In Ordnung. Du bist die PR-Spezialistin. Ich werde tun, was du für richtig hältst.«
»Gut«, sagte sie. »Gut.« Die einfachen Klienten waren ihr immer noch die liebsten. Nun kam der schwierigere Teil. Sie schnappte sich einen Bleistift und rollte ihn zwischen den Handflächen, um ihre Hände zu beschäftigen. »Wenn du mit den Journalisten sprichst, dann werden sie dich über kurz oder lang garantiert nach deinen Zukunftsplänen fragen. Und zwar meinen sie dann nicht die beruflichen, sondern die privaten.«
Damian lachte auf. »Ich habe wahrlich nichts mehr zu verbergen.«
»Denk immer daran: Du hast aus dieser Erfahrung gelernt, dir ist klar, dass du ein Vorbild für deine Fans bist, es tut dir Leid, falls du irgendjemanden enttäuscht haben solltest und dass du gedenkst, dich zu bessern.«
»Das
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