Her mit den Jungs!
zeichneten sich zwei blasse Streifen ab, die in ihm den Wunsch weckten, sie auf der Stelle zu vernaschen. Er sah sich im Geiste bereits mit der Zunge ihr weiches Fleisch erkunden, diese beiden sexy Streifen entlang in Richtung Süden, bis er herausfand, wo sie endeten. Prompt regte sich seine Männlichkeit. Er trat mit einem verhaltenen Stöhnen von einem Fuß auf den anderen.
Micki stemmte indigniert die Fäuste in die Hüften und streckte ihre Brust heraus. »Willst du damit andeuten, ich würde dort nicht hinpassen? Weil ich nicht mit anderen Frauen mithalten kann? Findest du den Gedanken, ich könnte in einen Stripclub gehen, etwa deshalb so lachhaft?«
Huch?! Da hatte er wohl einen wunden Punkt erwischt. Er blinzelte. Er kannte sich aus mit Frauen und wusste nur zu gut, dass ihm alles, was er jetzt sagte, falsch ausgelegt werden konnte.
Was vielleicht gar nicht das Schlechteste war, wenn er sich Micki damit vom Hals halten konnte. »Ach was, Micki. Ich bin sicher, du kannst dich überall behaupten«, sagte er in jenem betont beschwichtigenden Tonfall, den er auch bei seinen Schwestern oft einsetzte, um ihren Zorn noch zusätzlich anzufachen.
»Sogar inmitten lauter splitterfasernackter Frauen?« Micki lief feuerrot an, doch man musste ihr immerhin zugute halten, dass sie nicht kniff.
Diese Hemmungslosigkeit war definitiv eine Folge ihres Alkoholkonsums. Damian fluchte verhalten. Seine Kollegen verfolgten den Schlagabtausch mit gespannter Belustigung.
»Hey, wenn du mit diesen Kerlen hier klarkommst, dann kommst du überall klar.«
»Ach ja? Wohl, weil ich wie sie bin, was? Die gute alte burschikose, kumpelhafte Micki, was?«, fauchte sie mit Verachtung in der Stimme.
Was sollte denn das nun wieder bedeuten? Dachte sie etwa im Ernst, er würde sie mit denselben Augen sehen, wie er seine Teamkollegen sah? Nun, solange er sie weiterhin auf Distanz halten musste, würde er sich hüten, ihr zu gestehen, was er wirklich von ihr hielt.
»Wenn du das sagst«, murmelte er.
Sie starrte ihn giftig an, dann sagte sie zu den anderen: »Los, gehen wir.«
Damian warf Roper einen warnenden Blick zu: Wehe, du schleppst sie in ein Striplokal.
Doch bevor Roper oder Damian etwas unternehmen konnten, hatten die übrigen Jungs ihrer Aufforderung bereits Folge geleistet und trabten mit Micki in ihrer Mitte in Richtung Ausgang.
»Verfluchter Mist.« Damian hastete ihnen nach und zog Carter zur Seite.
Die beiden hassten einander zwar aus tiefstem Herzen, aber Damian hatte in seiner Funktion als Teamkapitän stets versucht, den Rookie nur wegen echter Fehler zu rügen, von denen es zugegebenermaßen nicht wenige gab.
Jetzt war er auf seine Hilfe angewiesen. Micki würde sich von Damian nichts sagen lassen, solange Carole in der Nähe war, also musste er sie loswerden. Und zwar dalli, denn er wollte es keinem seiner Kumpels überlassen, sich um Yanks sturzbetrunkene Nichte zu kümmern.
»Hey, wie wär‘s mit einer friedensstiftenden Geste?«, sagte er zu Carter.
Dieser zuckte die Achseln. »Tut mir Leid, Mann, aber es ist mir scheißegal, ob wir miteinander auskommen oder nicht.« Sein blasiertes Grinsen ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er meinte, was er sagte.
Gut, dann musste Damian es eben auf die harte Tour versuchen.
»Hör zu. Ich werde dir einen Gefallen tun, obwohl du es mit deiner Arroganz wahrlich nicht verdient hast. Also: Was hältst du davon, wenn du meine Verabredung ausführst, anstatt in den Stripclub zu gehen?«
»Meinst du das ernst?« Carter betrachtete sein Gegenüber aus schmalen Augen. Vermutlich dachte er gerade an Caroles künstliche Mördermöpse.
»Todernst.«
Der wesentliche Unterschied zwischen Carole und Micki - abgesehen von den offensichtlichen Tatsachen - bestand darin, dass Carole im Gegensatz zu Micki die Spielregeln kannte. Natürlich würde sie stinksauer sein, wenn Damian sie einfach an Carter weiterreichte. Aber sie würde es verschmerzen. Schließlich hatten sie keinen »Exklusivertrag« - sie war in Damians Abwesenheit garantiert auch mit anderen Kerlen ausgegangen. Außerdem hatte Damian sie heute Abend ohnehin nur mit Mühe dazu überreden können, ihm Gesellschaft zu leisten. Es hatte ganz den Anschein erweckt, als würde sie auf den Anruf eines anderen warten.
Nach dieser Aktion würde sich Carole zweifellos nicht mehr bei Damian melden. Nicht, dass ihn das störte. Im Gegenteil - dieser Schritt war längst überfällig gewesen und weder für ihn noch für sie
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