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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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Zähne darin vergrub. Ihre Klauen kratzten wie rasend an seiner Brust, zerfetzten die Maschen des Schutzanzuges, drohten sie jeden Augenblick zu durchdringen.
    Pender duckte sich und war mit einem Satz bei der Riesenratte. Mit einer Hand packte er sie am Nacken, die andere schob er unter ihr Maul und versuchte, ihren Kopf mit einem heftigen Ruck zurückzureißen und ihr das Genick zu brechen. Doch das Biest fuhr herum und entkam so der Hebelwirkung von Penders Griff. Einen Augenblick lockerte es seinen Biss um Whittakers Hand. Der Tutor riss sie aus ihrem Maul. Ihm war schwindlig vor Schmerz.
    Pender hob die Ratte hoch und versuchte mit ausgestreckten Armen, ihre tödlichen Zähne und Klauen von seinem Körper fernzuhalten. Doch die Bestie war zu schwer, er verlor das Gleichgewicht und stürzte in den schlammigen Gang zwischen den Boxen, fiel über die Ratte und drückte sie mit seinem eigenen Gewicht tief in den Morast. Verzweifelt hielt er ihren Hals umklammert und stieß den Kopf der Bestie noch tiefer in den Schlamm, versuchte sie darin zu ersticken. Die Ratte geriet in Panik, schlug mit ihren Läufen wild um sich und schleuderte die nasse Erde in alle Richtungen.
    Pender hatte nicht mehr die Kraft, sie lange in dieser Stellung zu halten. »Suchen Sie die Pistole!« schrie er dem Tutor zu, der immer noch stöhnend im Stroh lag. »Erschießen Sie das verdammte Biest!«
    Whittaker kroch auf allen vieren herum, fand aber die Waffe nicht. »Sie ist nicht mehr da.«
    Der Schlamm machte Penders Handschuhe glitschig, und er fühlte, wie sich die Bestie unter seinen Händen freistrampelte, die Hinterläufe anwinkelte und den Kopf einzog. Pender verstärkte keuchend den Druck seiner Hände und versuchte das Tier zu erwürgen.
    Plötzlich tauchte Whittaker neben ihm auf. Er hielt etwas in seiner unverletzten Hand. »Halten Sie ihren Kopf hoch, Pender. Halten Sie sie so, dass ich auch treffe.«
    Pender verringerte seinen Druck, und die Ratte zog ihren Kopf aus dem Loch, das sie in den Schlamm gewühlt hatte. Whittaker holte aus und ließ den gefundenen Ziegelstein auf ihren Kopf krachen. Die Ratte kreischte auf und verstärkte ihre Befreiungsversuche.
    »Noch einmal!« schrie Pender. »Schlagen Sie zu.«
    Wieder sauste der Stein herab, doch das Tier zappelte noch stärker in Penders Umklammerung.
    »Noch einmal!« Penders Stimme überschlug sich fast.
    »Nun machen Sie schon!«
    Der Körper der Ratte wurde starr. Beim nächsten Schlag hörten sie das Splittern von Knochen. Doch immer noch zuckte der Leib unter Penders Händen. Der Rattenfänger sprang auf, zerrte ihn mit hoch und hieb ihn so lange gegen einen starken hölzernen Stützpfosten, bis er das Genick des Tieres brechen fühlte. Erst dann ließ er die Ratte zu Boden fallen. Sie zuckte noch einige Male und lag schließlich still.
    Pender brach in die Knie und atmete mehrmals tief durch. Gesicht und Körper waren schlammverschmiert, doch das störte ihn kaum. Whittaker hockte zusammengekrümmt im Matsch und hielt sich die verletzte Hand.
    »Sind Sie so weit in Ordnung?« fragte ihn Pender.
    »Ich kann - meine - Finger nicht bewegen. Ich - glaube, alle - Sehnen sind gerissen.« Sein Gesicht war schmerzverzerrt, Tränen liefen über seine Wangen, tropften in seinen Bart.
    Pender kam taumelnd auf die Füße und packte den Tutor unter der Schulter. »Kommen Sie.« Er zog ihn auf die Beine. »Wir sollten uns beeilen. Wer weiß, wie viele Artgenossen von diesem Monstrum sich hier herumtreiben.«
    Die beiden Männer stolperten aus dem Stall. Ihre Helme hatten sie vergessen, die Furcht trieb sie zur Eile.
    Sie stützten sich gegenseitig, um nicht im Schlamm auszurutschen, und folgten dem Pfad entlang der Hauswand.
    Pender schleifte den verletzten Tutor, der sich kaum auf den Beinen halten konnte, halb hinter sich her. Sie erreichten die Vorderfront des ehemaligen Gutshauses und hatten nun freie Sicht ins offene Land jenseits des sanft ab-fallenden Hanges. Etwas in dem Dickicht in der Mitte des nächstgelegenen Feldes, das Pender später durchsuchen lassen wollte, veranlasste ihn, stehenzubleiben.
    Die Bäume schienen vor verborgenem Leben zu beben, die Äste schwankten, Laub segelte zu Boden, als hätte es ein heftiger Wind von den Zweigen gewirbelt.
    Eine eiskalte Hand fasste nach Penders Herz, als plötzlich Hunderte von schwarzen Schatten aus dem Gehölz herausströmten und über den Hang auf sie zujagten.

18. Kapitel

    »Los, laufen Sie!« schrie Pender.
    Der Tutor

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