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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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muss man denn nicht sofort etwas unternehmen?«
    »Das entscheiden sie bei der Konferenz. Erst jedoch müssen wir sie überzeugen, dass tatsächlich Gefahr droht.«
    »Das ist doch lächerlich! Sicher...«
    »Ich weiß, ich habe das alles schon hinter mir. Doch ich glaube, es ist ganz vernünftig, einer Sache erst auf den Grund zu gehen, ehe man aktiv wird. Sie sind allerdings die einzige glaubwürdige Zeugin, also liegt es ganz bei Ihnen, sie davon zu überzeugen, dass Sie nicht nur eine stark ausgeprägte Fantasie haben. Unsere anderen Beweise können Ihnen dabei helfen.«
    »Glauben Sie, die wollen überzeugt werden?« fragte Whittaker.
    Pender zögerte. »Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß es nicht. Ich vermute, sie wollen Zeit schinden. Doch jetzt möchte ich eine Kleinigkeit essen und ein Bier trinken. Leisten Sie mir Gesellschaft, Jenny?«
    »Gern.« Pender bemerkte den scharfen Blick, den der Senior-Tutor seiner jungen Kollegin zuwarf.
    »Was ist mit dem Vortrag heute Abend? Kommst du?«
    »Ich glaube, ich bin momentan nicht in der rechten Stimmung für die >Reise eines Naturfreundes nach Iran und durch den Persischen Golf<, Vic. Nach dieser Begegnung heute ist mir eher nach einem steifen Drink zu-mute.«
    »Ich sehe dich dann später.« Whittaker verschwand in dem Gang zu den Klassenräumen.
    Pender ignorierte den Wortwechsel und lächelte Jenny zu. »Okay, dann zeigen Sie mir mal einen Pub.«
    Sie fuhren an dem großen Gasthaus, das in der Nähe des Zentrums lag, in südlicher Richtung vorbei. Inzwischen war es stockfinster, und die Scheinwerfer stachen in die Nachtschwärze des Waldes. Wegen der nicht befahrbaren Randstreifen hielt sich Pender ziemlich in der Mitte der holprigen Straße. Wenn gelegentlich ein Wagen entgegenkam, steuerte er etwas nach links. Er sah, dass sie einige hohe Steinmauern passierten und vermutete größere Grundstücke dahinter. Links auf einer Lichtung brannten ein paar Lampen.
    »Dort wohnt einer der Waldhüter«, sagte Jenny. »Es gibt eine ganze Menge hier im Wald.«
    »Und was ist das da vorne rechts?« Er deutete auf einen Wegweiser.
    »Das Suntrap-Field-Studien-Zentrum.«
    »Gehört das irgendwie zu eurem Verein?«
    »Nicht direkt. Wir arbeiten gelegentlich zusammen.«
    Plötzlich zeigte sich der Mond hinter rasch vorbeisegelnden Wolken und tauchte die Landschaft in sein silbernes Licht. Sie kamen an einer Farm vorbei. Wenig später machte die Straße einen scharfen Bogen nach rechts, und sie fuhren einen steilen Hügel hinauf. Zur Rechten lagen einige Wohnhäuser, links davon erhob sich ein Reitstall. Das Gasthaus thronte auf der Hügelkuppe gegenüber einer Gruppe von Gebäuden, die von einem hohen Drahtzaun abgesichert wurden.
    »Was ist denn das?« fragte Pender.
    »Oh, dieses Areal ist für die Polizei reserviert. Ein Trainingslager für Kadetten. Sie haben hier auch einen Schießstand und einen Übungsplatz für ihre Hundestaffel.«
    Pender fuhr den Wagen auf den Parkplatz hinter dem Gasthaus. Die kalte Nachtluft ließ ihn frösteln, als sie den asphaltierten Vorplatz überquerten und sich dem Eingang der Bar näherten. Rasch ließ der Rattenfänger seinen Blick schweifen. Sie befanden sich hoch über dem Wald, sanft senkten sich die Felder an den Hügelhängen zu dem dichten Forst hinab. Was er auf dem flachen Landstreifen vor dem Gasthaus entdeckte, veranlasste ihn, unvermittelt stehenzubleiben. »Was ist denn das, Jenny? Was sind das für Gebäude?«
    Jenny folgte seinem Blick. »Ein Platz für Mobil-Quartiere - Caravans ohne Räder.«
    »Wissen Sie, wie viele dort stehen?«
    »Es gibt zwei Plätze auf dieser Seite, mit jeweils zirka zwanzig Häusern auf dem einen und dreißig bis vierzig auf dem anderen. Dazwischen liegt ein Bauernhof. Am Ende der Hornbeam Lane liegt noch ein dritter Platz, doch den kennen nicht viele Leute. Er ist zu abgeschieden. Dort dürften nochmals etwa zwanzig Mobil-Häuser stehen.«
    »Jesus, ich wusste nicht, dass so viele Menschen im Wald leben. Auch wenn wir selbst dabei dumm dastehen - ich bete zu Gott, Jenny, dass wir mit den Ratten falsch liegen.«
    Noch während er sprach, schob sich eine dunkle Wolke vor den Mond, und Pender fühlte sich plötzlich sehr verwundbar in der Dunkelheit. Er nahm Jennys Arm und führte sie rasch in die einladende Wärme des Gasthauses.
ANGRIFF
    Die Kreatur veränderte ihre Lage auf dem Polster aus Stroh und feuchter Erde. Der fette, unförmige Leib machte jede Bewegung ungelenk, die kurzen Beine waren

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