Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
Vom Netzwerk:
sich auf den Rücken und reckte die Glieder, ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Ihr Körper war noch erhitzt von der Liebe, und selbst ihre unter dem Mantel hervorragenden Füße empfanden nicht die herbstliche Kälte. An einem Fuß verspürte sie einen Stich, und sie schob ihn zu dem andern hinüber.
    »Liebling.« Sie beobachtete, wie sich eine Wolke vor den Mond schob. »Hast du dich jemals gefragt, warum es so schön ist - mit uns beiden, meine ich?« Sie hob den Mantelsaum und schaute ihn an, wartete auf seine Antwort.
    »Nein, Babs.«
    Ihr Blick glitt wieder zum Himmel. »So war es mit Reg nie, auch nicht kurz nach der Hochzeit.«
    Alan schob vorsichtig den Kopf unter dem Mantel hervor, als wollte er erst die Luft draußen prüfen. »Ich glaube, wir passen körperlich eben gut zusammen«, brummte er. »Bei manchen Menschen ist das so. Einige haben eine geistige Wellenlänge, andere eine körperliche.
    Wir zwei haben die körperliche.«
    »Es ist doch nicht nur das, Alan.« Seine Antwort verletzte sie.
    »Nein, natürlich nicht, Babs«, versuchte er sie zu beruhigen. »Es ist nur- manche Leute sind eben - äh - energie-geladener als andere. Doch ich glaube, geistig liegen wir auch auf einer Ebene. Wir verstehen uns offensichtlich sehr gut.« Er versuchte, einen Blick auf seine Uhr zu werfen, ohne dass sie es merkte. Babs schob den Arm unter den Mantel. Langsam wurde ihr kalt. Warum sollte sie sich etwas vormachen? Alan wollte nur eins von ihr, und sie wollte es von ihm. Sex war auch eine Angelegenheit des Geistes, und da lagen sie wirklich auf einer Wellenlänge. Sie fragte sich, ob Reg den Kindern schon das Abendessen zubereitet hatte.
    Wieder spürte sie ein Stechen in ihrem Fuß, und diesmal hatten ihre Sinne den Rausch des Orgasmus überwunden. Sie wurde unruhig. Vielleicht war es nicht nur ein Blatt, ein Grashalm oder ein Zweig. Vielleicht war es ein Tier.
    Sie setzte sich auf.
    »Alan!« Der Mantel glitt von ihr herunter, gab ihre großen Brüste frei. Es dauerte einen Sekundenbruchteil, bis sie den Schmerz spürte. Sie schrie auf, zog das Bein an und fasste an den verletzten Fuß. Ihr Geschrei wurde lauter, als sie die blutigen Stümpfe fühlte, die von zwei ihrer Zehen übriggeblieben waren.
    Alan sprang hoch, schaute sich wild um und wusste nicht, was geschehen war, was sie verletzt haben konnte.
    »Babs, was ist denn?« Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie. »Was ist los, sag's mir.« Seine Stimme wurde schrill.
    »Mein Fuß, etwas hat mir die Zehen abgebissen!«
    kreischte sie.
    »Großer Gott! Schon gut, Babs. Beruhige dich und laß mich nachsehen.«
    Doch ihm blieb dafür keine Zeit, denn die Ratte in ihrem Blutrausch schoss erneut heran und grub ihre langen, spitzen Vorderzähne durch die Hand, die den verletzten Fuß bedeckte. Alan fuhr zurück, als er den schwarzen Schatten bemerkte. Er wusste nicht, was für ein Tier es war, hielt es, nach der Größe zu urteilen, für einen streunenden Hund.
    Der Mond brach hinter seiner Wolkentarnung hervor.
    Eine Welle eisiger Furcht durchrann Alan, als er das Biest erkannte. Die spitze Nase, der lange, schlanke Körper, der nach hinten abfiel, der steife Schwanz - es war eine Schwarze Ratte!
    Babs Schreie rissen ihn aus seiner Erstarrung, er packte die Ratte hinter dem Nacken und versuchte, sie von der Frau wegzuzerren. Babs Schrei gellte noch lauter. Alan stürzte nach hinten, lockerte aber nicht seinen Griff am Hals der zappelnden Kreatur, die ihren Kopf drehte, sich streckte und sich in seinen Oberschenkel verbiss, gierig das spritzende Blut schluckte und ihre Zähne noch tiefer ins Fleisch grub. Die Hauptarterie riss, und ein Blutstrom schoss der Ratte ins Maul. Sie erstickte fast an diesem Schwall und musste den Kopf drehen.
    »Um Gottes willen, nein!« brüllte Alan, denn er wusste genau, dass eine Verletzung dieser Arterie lebensgefährlich sein konnte. Er presste die Hände auf die Wunde und versuchte den Blutstrom zu stoppen, doch das Blut spritzte ihm zwischen den Fingern hindurch ins Gesicht.
    Die Ratte wieselte zwischen seinen Beinen umher, machte einen Riesensatz und riss ihm mit den Klauen die Brust bis auf die Knochen auf. Das Untier klammerte sich an seinen Rippen fest und verbiss sich in seinem Hals. Alan taumelte zurück. Die anderen Ratten, die sich bisher im Unterholz verborgen hatten, krochen aus angeborener Furcht vor dem Menschen nur zögernd aus ihrer Deckung, wurden aber mutiger, als sie den süßen Blutgeruch

Weitere Kostenlose Bücher