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Herbert, James - Die Brut.pdf

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Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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wieder in diesem Wald haust.«
    »Was aber immer noch nicht endgültig bewiesen ist«, wiegelte Whitney-Evans ab.
    Mit kaum verhohlenem Ärger drehte sich Thornton zu ihm um. »Nicht einmal du kannst vor dieser Scheußlichkeit die Augen verschließen, Edward.«
    »Würden Sie uns bitte mal informieren, was da eigentlich geschehen ist?« Es war wieder dieselbe Stimme aus den hinteren Reihen. Thorntons vorausgegangene Worte scherten den Frager offensichtlich keinen Deut.
    Der Hauptabteilungsleiter fuhr herum. »Heute Morgen wurden auf dem Friedhof die Überreste zweier menschlicher Körper entdeckt. Der eine - die Leiche einer Frau -
    wurde gestern ordnungsgemäß beigesetzt. Der andere...
    Nun, der andere ist allem Anschein nach die sterbliche Hülle eines gewissen Reverend Jonathan Matthews, des Pfarrers von der Gemeinde der Unbefleckten Empfängnis.«
    Ein erschrockenes Raunen ging durch die Zuhörerschaft.
    Mit brüsker, gefühlloser Stimme fuhr Thornton fort.
    »An beiden Leichen gab es keinen Fetzen Fleisch mehr.
    Wir vermuten, dass der Pfarrer diese Bestien beim Ausgraben der Frauenleiche überraschte und von ihnen ebenfalls angefallen wurde. Die Spuren an den Knochen wie auch ihre Zersplitterung legen den Schluss nahe, dass das Fleisch mit sehr scharfen Gegenständen abgeschält worden sein muss. Anders ausgedrückt mit messerscharfen Zähnen. Zurzeit untersucht man die Überreste der Kleidung, um festzustellen, ob es die Kleider des Pfarrers sind. Doch daran gibt es eigentlich kaum noch einen Zweifel. Noch unverständlicher an diesem ohnehin schon recht bizarren Vorfall ist die Tatsache, dass die Köpfe der beiden Leichen bisher nicht gefunden wurden.«
    Wieder erhoben sich Stimmen, doch Thornton ließ keine Unterbrechung zu. »Obwohl wir für die Existenz der Bestien nur einen einzigen visuellen Beweis haben, können wir meiner Meinung nach mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass die Schwarze Ratte für diese Vorfälle verantwortlich ist. In England kennen wir keine andere Kreatur, die so etwas anrichten könnte. Nun zu unseren Maßnahmen. Bis morgen Mittag müssen die Häuser in der unmittelbaren Umgebung geräumt werden.
    Die Mitarbeiter des Superintendenten sind im Moment dabei, alle Haushalte zu informieren, die Menschen aufzufordern, in den Häusern zu bleiben sowie Türen und Fenster fest zu verschließen - und sich notfalls sogar zu verbarrikadieren. Viele werden sicherlich ihre Wohnungen sofort verlassen wollen, auch wenn sie im Moment noch relativ sicher sein dürften.«
    »Wieso kann man vor Riesenratten im Wald sicher sein?« fragte ein Verwaltungsbeamter und beugte sich in seinem Sitz vor.
    »Die Ratten sind bis jetzt noch nicht in Häuser eingebrochen«, antwortete Thornton und kapitulierte damit offensichtlich vor den Fragern. »Außerdem haben sie nach unserem momentanen Kenntnisstand bisher nur eine lebende Person angegriffen. Es ist daher unwahrscheinlich, dass sie plötzlich beginnen, sich auszutoben, nachdem sie bisher unentdeckt blieben.«
    »Aber kann die Gefahr nicht eskalieren?« beharrte der Mann. »Ich meine - zuerst richten sie Schäden in Haus und Flur an, dann töten sie Tiere - und jetzt fallen sie sogar schon Menschen an. Der Trend ist doch unübersehbar.«
    Pender drehte sich zu dem Mann um. Der Bursche hatte recht. Wenn man bedachte, dass die Ratten bis zum Vortag nicht einmal entdeckt worden waren, hatte ihre Aktivität seitdem in erschreckendem Maße zugenommen.
    »Meiner Meinung nach wurde der Pfarrer angefallen, weil er die Tiere aufstörte«, antwortete Thornton. »Vielleicht versuchte er sogar in fataler Weise, sie zu verscheuchen. Nein, ich glaube, die Menschen hier sind im Moment noch sicher - solange sie in den Häusern bleiben.
    Das Einverständnis meiner Mitarbeiter vorausgesetzt, schlage ich vor, die Evakuierung in mehreren Phasen vorzunehmen: zuerst die Bewohner der unmittelbaren Nachbarschaft, dann die in den angrenzenden Waldgebieten. Major Cormack wird danach die Quarantäne des ganzen Waldes organisieren - in Zusammenarbeit mit den Polizeikräften von Essex und London.«
    »Wie wollen Sie das ganze Gebiet abriegeln?« fragte der Generalbevollmächtigte der Forstkommission. »Das sind immerhin gut sechstausend Morgen Waldland.«
    »Wir konzentrieren uns logischerweise nur auf den Umkreis von zwei bis drei Meilen.«
    »Immer noch ein ziemlich großes Gebiet.«
    »Das ist richtig. Doch wird der Wald von vielen breiten Straßen und Wegen durchschnitten, die

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