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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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Pender davonschoß. Er fühlte einen heftigen Schlag gegen die Holzplatte, und der Tisch hob sich ein paar Inches von der Scheibe. Er spannte seine Muskeln an und drückte den Tisch noch fester gegen das Fenster.
    Pender hatte sich blitzschnell entschieden, welche Waffe er gegen die Bestie im Nacken des Mädchens einsetzen wollte. Er hatte sie schon vorhin von der Tür aus gesehen, während seines verzweifelten Bestrebens, klar zu denken und nicht in Panik auszubrechen. Der Hass auf diese Teufelsbrut hatte schließlich seine natürliche Furcht überwunden. Er ergriff einen der Metallheber für Boden-proben, die an der Querwand des Klassenzimmers hingen. Sie waren etwa drei bis vier Fuß lang, wie überdimensionale Korkenzieher mit scharfen Spitzen und Griffen an den oberen Enden geformt.
    Er rannte zu dem Mädchen zurück, das immer noch vorwärtskroch und inzwischen fast die Tür erreicht hatte.
    Doch ihre Bewegungen waren schwächer geworden, ihr Stöhnen verebbte zu einem dumpfen Keuchen. Das schwarze Biest hatte sich in ihr verbissen und nahm keinerlei Notiz von den beiden Männern. Plötzlich legte Jan den Kopf auf den Boden, als ob sie sich ergäbe, als ob die Anstrengung zu groß wäre. Pender hoffte inständig, dass er nicht zu spät kam.
    Er stand über der mutierten Ratte, die Beine neben dem hingestreckten Körper des Mädchens, und schwang mit beiden Händen den Heber, eine am Griff, die andere etwa in halber Höhe des gewundenen Schaftes. Einen Augenblick zögerte er noch, dann stach er schräg von der Seite zu, um das Mädchen nicht zu verletzen. Die Ratte stieß ein lautes Quieken aus, als die scharfe Spitze ihr die Seite aufriss. Ihr spitzer Kopf ruckte nach oben, und sie riss weit das Maul mit den blutverschmierten Hauern auf.
    Pender stemmte sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen den Heber und trieb ihn tief in den Leib der Bestie, die mit lautem Kreischen endlich von ihrem Opfer abließ.
    Sie glitt zu Boden, versuchte mit ihren Krallen Halt zu finden und riss tiefe Schrammen ins Holz. Pender begann am Griff zu drehen, wand den >Korkenzieher< tief in die Eingeweide der Ratte, drehte ihn durch ihren Bauch bis in den Holzfußboden.
    Die mutierte Ratte strampelte mit ihren Hinterläufen und quiekte dabei wie ein kleines Kind. Doch Pender ließ nicht nach, bis der Heber sich in den Boden gedreht hatte und die schwarze Bestie an Ort und Stelle festnagelte. Ihre Bewegungen wurden schwächer, bis nur noch die Nerven die Glieder ein wenig zucken ließen. Der Rattenfänger ließ seine Waffe los und beugte sich zu dem Mädchen hinab.
    Als er sie umdrehte und in ihr verstümmeltes Gesicht schaute, knirschte er in ohnmächtigem Zorn mit den Zähnen. Sie hatte die Augen geschlossen. Als sie plötzlich die Lippen öffnete und stöhnte, atmete Pender erleichtert auf. »Es ist alles gut, Jan«, sagte er mit leiser Stimme. »Sie sind in Sicherheit.«
    Er musste schleunigst die Blutung stoppen, wenn sie am Leben bleiben sollte. Deshalb drehte er sie vorsichtig wieder auf den Bauch und schob mit der Hand ihre Haare auseinander, um sich die Verletzung im Nacken anzusehen.
    Ihm wurde fast schlecht, als er die offene Wunde sah. Die Nackenwirbel lagen völlig offen, doch zum Glück hatte die Ratte dicht daneben ihre Zähne eingeschlagen und nicht direkt darin. Sonst wäre Jan, hätte sie nicht den Tod gefunden, zumindest für ihr ganzes Leben gelähmt gewesen. Er nahm ein Taschentuch und presste es gegen die Wunde, um den Blutstrom zu stoppen.
    »Luke, helfen Sie mir, schnell!«
    Will schrie diese Worte in höchster Not. Der Rattenjäger wirbelte herum und sah gerade noch, wie sich eine Ratte in die Wade des Jungen verbiss. Der Tutor presste immer noch die Tischplatte gegen das Loch in der Scheibe. Pender erkannte die spitze Schnauze und die Klauen einer zweiten Ratte in dem schmalen Spalt zwischen der Tischplatte und dem Metallrahmen des Fensters, durch den sich das Biest hereinzuzwängen versuchte. Will schlenkerte sein Bein in der Hoffnung, die blutrünstige Bestie abzuschütteln, doch sie ließ nicht locker.
    Pender schaute sich schnell nach einer anderen Waffe um. Sein Blick blieb an den rotweißen Vermessungsstangen in einer Ecke der Klasse hängen. Sie waren mindestens fünf Fuß lang und hatten einen Durchmesser von mehr als zwei Zoll, außerdem wie die Heber spitze Enden, die in den Boden gerammt wurden. Er sprang hinüber und ergriff hastig eine der Stangen. Die anderen fielen polternd um.
    Pender hielt die

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