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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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sie als Fertigbauten auf Rädern hierhergeschafft und wie riesige Puppenhäuser bezugsfertig an ihren Platz gestellt worden waren. Die Bewohner waren in der Mehrzahl junge Paare, die sich den Kauf eines festen Steinhauses nicht leisten konnte, oder ältere Leute, die ihren Lebensabend in ländlicher Stille verleben wollten. Sie alle bejahten und förderten den Gemeinschaftsgeist in der Ansiedlung an der einzigen kleinen Straße und behaupteten einstimmig, die Holzhütten wären ebenso solide und dauerhaft gebaut wie jedes Steinhaus. In dieser Nacht sollten sie auf fürchterliche Art erfahren, wie wenig Schutz diese Häuser wirklich boten.
    Die Polizisten bemerkten plötzlich die zahllosen schwarzen Schatten ringsum im Gras. Sie wogten vom Campingplatz heran und huschten zwischen den Beinen der Männer hindurch. Der Hund an der Spitze der Meute wurde wild und griff die schwarzen Kreaturen an. Die Männer standen wie vom Donner gerührt. Die Strahlen der Taschenlampen irrten über das Gras, und jemand schrie: »Ratten, es sind die schwarzen Ratten!«
    Voller Ekel und Furcht begannen die Polizisten nach den Bestien zu treten. Die Bewaffneten schossen auf die Nager, wobei sie einerseits darauf achteten, nicht ihre Kameraden zu verletzen, andererseits aber auch versuchten, sich die Bestien vom Leib zu halten. Die Ausbilder bemühten sich, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen, waren aber selbst einer Panik nahe. Ein junger Kadett stürzte, von einer Kugel im Bein getroffen, zu Boden. Als zwei Kameraden ihn hochzogen, haften sich zwei Ratten in seinem Körper verbissen. Die Männer versuchten, die Biester von ihm loszuzerren, sahen sich aber im nächsten Moment selbst dem Angriff der Ratten ausgesetzt. Der verwundete Kadett stürzte wieder zu Boden. Seine Schreie wurden von anderen übertönt.
    Die Ausbilder trieben ihre Männer vorwärts, auf den Campingplatz zu, befahlen ihnen, ihren unsinnigen Kampf gegen die Nager einzustellen. Das war für ein paar junge Polizeischüler zu viel. Sie rannten in die Nacht davon, wollten diesem Alptraum entfliehen, der Wirklichkeit geworden war. Sofort ließen die Ratten von den Zu-rückbleibenden ab und verfolgten sie in ganzen Rudeln.
    Von verschiedenen Seiten hallten die Schreie der Flüchtlinge durch die Nacht, als die Ratten sie stellten und an-griffen.
    Die Hauptgruppe drang bis zur Siedlung vor, wobei die Nager vor und zwischen ihren Füßen herum wirbelten. Jeder der Polizisten achtete darauf, nicht auf einen dieser schwarzen Leiber am Boden zu treten, um keinen Angriff der Bestien zu provozieren. Sie waren nur bedacht, zu den eingeschlossenen Bewohnern der Holzhäuser vorzustoßen.
    Die Hundeführer ereilte das Schicksal bei ihren Tieren, die wie wahnsinnig nach den Nagern schnappten, sie in die Luft zerrten und rasend vor Wut hin- und herschleuderten. Trotzdem war der Kampf einseitig, die Hunde hatten trotz ihres Mutes und ihrer Kraft keine Chance gegen die wimmelnde Pest der Feinde, die sich mit ihren rasiermesserscharfen Zähnen in ihre Körper verbissen und sie durch das Gewicht ihrer Leiber zu Boden rissen. Die Hundeführer versuchten ihren Tieren zu helfen, wurden aber selbst von den Ratten angegriffen und stürzten zu Boden. Sie riefen gellend um Hilfe, und einige der bewaffneten Kameraden drehten sich um und feuerten wahllos in das Getümmel, ohne lange zu überlegen, wen oder was sie trafen.
    Die zwei Laternen vor den beiden Häuserzeilen zu beiden Seiten der Straße beleuchteten ein Schlachtfeld, das die vordringenden Polizisten erstarren ließ. Große Löcher in den Holzwänden zeigten, wo sich die Ratten zu den Menschen im Innern hindurchgenagt hatten. Zerbrochene Fensterscheiben wiesen den anderen Weg.
    Schwarze, im Licht schimmernde Fellkörper krochen auf den Dächern herum, schossen aus den Löchern in den Hauswänden hervor, schwirrten in den kleinen Vorgärten durcheinander. Vor den Augen der Polizisten balgten sich kleinere Rudel um blutige Stücke - Teile von menschlichen Körpern, wie die Männer schaudernd erkannten -zerrten und rissen daran. Ein alter Mann mit nacktem, dünnem Körper stürzte durch eine Glastür in den kleinen Vorgarten und wälzte sich im Blumenbeet herum. Eine Ratte hatte sich in seiner Schulter, eine andere in seinem Schenkel verbissen.
    Eine Frau stand schreiend am Fenster und versuchte eine Ratte abzuschütteln, die sich in ihren Haaren verfangen hatte. Sie taumelte nach vorn, das Fenster zersplitterte, und die spitzen Scherben im

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