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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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ließ einen solchen Ausflug unverhofft wesentlich machbarer erscheinen. »Denk nur daran zurück, wie Schnee für uns früher alles verlangsamt hat«, hatte er zu Lorna gesagt, als sie sich zuvor unterhalten hatten. »Für die Toten wird es hundertfach schlimmer sein.« Solange Schnee auf dem Boden lag, hatten sie Jacksons Ansicht nach einen erheblichen physischen Vorteil gegenüber den restlichen Kadavern draußen. Und da es keine längerfristigen Wetterprognosen – oder überhaupt Wetterprognosen – mehr gab, schien es sinnvoll zu sein, sich die Bedingungen zunutze zu machen, solange sie andauerten. Lorna musste unwillkürlich daran denken, dass sie all das schon im Hotel gehört hatte – ein letzter großer Beutezug, um uns über Wassern zu halten ...
    Driver wirkte nicht glücklich. Er zeigte sich untypisch lebhaft.
    »Was hat er?«, wollte Lorna von Caron wissen, als sie sich neben sie setzte.
    »Er will nicht rausgehen«, erwiderte Caron.
    »Aber warum ich?«, fragte Driver. Jackson blickte zum Himmel.
    »Der Hinweis versteckt sich in deinem Spitznamen, Kumpel. Du bist der erfahrenste Fahrer, den wir haben. Wir brauchen jemanden, der weiß, was er hinter dem Lenkrad tut. Hast du sonst noch sinnlose Fragen?«
    »Es muss doch jemand anderen geben, der das übernehmen kann.«
    »Nein«, widersprach Jackson und blieb dabei vollkommen ruhig. »Du machst das. Trotz deiner Unzulänglichkeiten – von denen es genug gibt – kann niemand so gut wie du große Fahrzeuge wie beispielsweise einen LKW lenken. Und da draußen Schnee liegt, brauche ich deine Erfahrung.«
    »Danke für die Komplimente und so, aber ich gehe nicht«, beharrte Driver trotzig.
    »Doch, tust du«, entgegnete Jas mit fester Stimme.
    »Sagt wer?«
    »Sage ich.«
    »Driver«, mischte sich Jackson in dem Versuch ein, die unnötige Spannung aufzulösen, für die Jas’ Tonfall eindeutig sorgte. »Ich kenne dich besser, als du denkst. Ich weiß genau, was du hier tust und was nicht. Ich weiß, dass du die meiste Zeit hinten in deinem Bus schläfst, obwohl du uns weismachen willst, du würdest an den Fahrzeugen arbeiten. Ich habe gesehen, wie du Schmiere auf deinen Händen und Hosen verteilt hast, damit es so aussieht, als hättest du stundenlang geschuftet.«
    »Damit bin ich nicht der Einzige«, protestierte Driver. »Hier sind reichlich andere, die es genauso machen. Was ist mit ...«
    »Du hast recht«, fiel Jackson ihm ins Wort. »Aber worauf ich hinauswill, ist: Im Augenblick müssen wir all unsere Stärken ausspielen, und deine Stärke ist das Fahren, deshalb kommst du mit.«
    »Drauf geschissen«, gab Driver zurück, der unbeeindruckt blieb.
    »Könnt ihr den Mann nicht einfach mal in Ruhe lassen«, meldete sich Harte quer durch den Raum zu Wort. » Ich fahre den verfluchten Laster, wenn das so eine große Sache ist.«
    »Die Entscheidung ist getroffen«, sagte Jackson gelassen. »Tun wir’s einfach.«
    »Hast du mich nicht gehört?«, protestierte Harte.
    »Er hat dich gehört«, ergriff Jas das Wort. »Hast du ihn nicht gehört? Wir spielen unsere Stärken aus. Driver fährt, Jackson, Kieran, du, ich, Ainsworth und Bayliss ziehen zum Plündern los.«
    Harte sackte auf seinen Sitz zurück, da er wusste, dass es keinen Sinn hatte, weiterzudiskutieren. Neben ihm beugte sich Caron zu Lorna.
    »Überrascht mich, dass du nicht mitgehst.«
    »Fang bloß nicht damit an«, erwiderte Lorna und verschränkte defensiv die Arme vor der Brust.
    »Warum?«
    »Weil das Ausspielen unserer Stärken in Jas’ Augen heißt«, erklärte sie, »dass wir Frauen sicher verwahrt hier zurückbleiben und für die Kerle kochen und sauber machen. Ist echt ein Scheiß-Witz.«
    »Und was ist mit Jackson? Er scheint mir ein aufgeschlossenerer Mensch zu sein.«
    »Glaubst du? Mit ihm hab ich auch geredet, denn Leichen hin, Leichen her, ich würde allzu gern eine Weile von diesem verfickten Ort wegkommen.«
    »Und?«
    »Und es war genauso schlimm wie bei Jas. In mancher Hinsicht sogar noch schlimmer.«
    »Warum? Was hat er denn gesagt?«
    »Er meinte, er will nicht, dass Frauen wie Zoe, Melanie oder ich rausgehen und sich einem Risiko aussetzen, solange wir reichlich Männer haben, die es tun können.«
    »Das verstehe ich nicht«, gestand Caron verwirrt. Lorna seufzte. Stellte sie sich etwa absichtlich dumm?
    »Er hat es zwar nicht ausgesprochen«, erklärte sie, »aber er meint Babys. Er war wieder auf einem seiner Zukunftsplanungstrips.«
    »Dieser notgeile Sack.«
    »Um

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