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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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erwartungsvollen Pause, bevor er fortfuhr, war nur das stete, tiefe Brummen des Generators von draußen zu hören. Es klang so, wie sich Kopfschmerzen anfühlten. »Das Festland zu verlassen, wäre ein Fehler«, meinte er schließlich. »Ein Fehler, der sich nur schwer korrigieren ließe. Schließlich wird es keine regelmäßigen Helikopterflüge geben, um euch zurückzubringen, falls es nicht klappt, oder? Jeder, der von hier weggeht, riskiert alles. Wir wären vollkommen von der Welt abgeschnitten. Was, wenn etwas schiefläuft? Wo ist der Fluchtplan?«
    »Wenn wir es richtig machen, brauchen wir nicht zu flüchten«, meldete sich Lorna zu Wort. Jas sah sie enttäuscht an.
    »Ich dachte, du würdest es verstehen, Lorna. Du solltest besser als die meisten wissen, dass man immer einen Fluchtplan braucht. Erinnerst du dich noch, was passiert ist, als wir in den Wohnungen waren? Oder hast du Ellie und Anita bereits vergessen?«
    Sie schüttelte den Kopf. Mehrere leise, unbehaglich klingende Unterhaltungen brachen aus.
    »Natürlich habe ich sie nicht vergessen«, sagte Lorna. »Du bist bloß ein Panikmacher.«
    »Nein, bin ich nicht«, widersprach er. »Das ist ein wichtiger Punkt. Für diejenigen von euch, die es nicht wissen: Ellie und Anita waren vor langer Zeit bei uns, gleich zu Beginn. Beide wurden krank und starben. Wir wissen nicht, was sie umgebracht hat oder warum es den Rest von uns nicht erwischt hat. Jedenfalls haben wir zusammengepackt und sind weitergezogen, statt zu bleiben und es herauszufinden. Also sagt mir, wenn es auf der Insel einen Ausbruch einer ähnlichen Krankheit wie der gibt, die Ellie und Anita getötet hat, wohin wollt ihr dann flüchten?«
    »Was glaubst du, wovon die Krankheit ausging?«, fragte Cooper.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Jas. »Wir haben vermutet, dass es an den Leichen lag. Wir waren von gewaltigen Horden davon umzingelt.«
    »Dann ist das Problem schon gelöst. Wir haben auf Cormansey keine Leichen. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.«
    »Wir haben vermutet , dass es an den Leichen lag. Nach ihnen wurde niemand sonst krank, und wir waren den Leichen alle ausgesetzt, manche sogar beträchtlich mehr als sie. Es könnte durchaus etwas anderes gewesen sein. Vielleicht etwas, das sie beide gegessen oder geraucht haben, etwas, das natürlich vorkommt. Vergesst nicht, wir gehen auf ein Zeitalter zu, in dem die Chancen, krank zu werden, eher steigen. Pocken, Tuberkulose, die Pest ... wer weiß, was nicht alles wiederauftauchen und zur Plage werden könnte.«
    »Donna hat recht – jetzt machst du wirklich Panik«, sagte Cooper. »Die Risiken ansteckender Krankheiten werden wohl kaum steigen, wenn niemand mehr da ist, bei dem man sich anstecken könnte. Ehrlich, ich verstehe immer noch nicht, warum du das tust. Wir sind hergekommen, um euch eine Lösung anzubieten, nicht, um weitere Probleme zu verursachen.«
    Jas stand auf und zeigte anklagend mit dem Finger auf ihn.
    »Hast du gar nichts von dem gehört, was ich gesagt habe? Eure verdammte Lösung könnte sich als die Ursache der Probleme erweisen. Unter dem Strich bleibt, dass es ein zu großes Wagnis ist, sich auf einer Insel abzukapseln. Wir können es nicht riskieren. Ich werde es nicht riskieren, und sofern die anderen hier noch Verstand besitzen, werden sie es auch nicht tun.«
    Jackson stand ebenfalls auf. Er hatte genug.
    »So kommen wir nicht weiter. Ich schlage vor, wir schlafen alle darüber. Trefft eure Entscheidung über Nacht. Diejenigen, die gehen wollen, können gleich morgen früh aufbrechen. Die anderen können bleiben.«
    Jas nickte zustimmend. Er verharrte noch einige Augenblicke, doch es gab nichts mehr zu sagen. Schließlich verließ er den Raum. Das Treffen war beendet. Mehrere andere – darunter Kieran, Bayliss, Ainsworth, Paul Field und Melanie – gingen mit ihm.
    Cooper nahm sich eine Dose Bier und leerte sie mit einem langen Zug. Rings um ihn löste sich die Versammlung weiter auf, bis nur noch wenige Menschen verblieben. Donna zog sich einen Stuhl neben ihn. Auch sie hatte ein Bier in der Hand. Richard blieb nüchtern – schließlich musste er im Notfall jederzeit in der Lage sein, den Helikopter zu steuern. Und obwohl es zunehmend so aussah, als würden sie die Nacht hier verbringen, wollte er kein Risiko eingehen.
    Caron saß nach wie vor im hinteren Bereich des Klassenzimmers bei Driver. Harte ging zu ihr und nahm neben ihr Platz.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Bestens«,

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